Vicky-Trainer: „Oh mein Gott, was haben wir da gemacht?“ – SVCN mit nächster Hiobsbotschaft

Trainer Sören Titze. Archivfoto: Lobeca/Norbert Gettschat

Für den SC Victoria heißt es „doppelter Einsatz“ in den kommenden Tagen. Das Team von Sören Titze hat in vier Tagen zwei Heimspiele zu absolvieren. Erst kommt am Freitag USC Paloma und am Montag ist TuS Dassendorf an der Hoheluft zu Gast.

„Weil man es sich erkämpfte“

Der 2:1-Erfolg vom vergangenen Wochenende beflügelt den Tabellenvierten und Titze sagte nach der Partie bei Concordia zu OBERLIGA.info: „Wir haben überragend angefangen, tolle erste 20 Minuten gespielt und hatten drei glasklare Torchancen, die super über die rechte Seite herausgespielt waren. Die ersten beiden machen wir nicht und die dritte dann zum 1:0. Danach hatten wir noch eine Möglichkeit und wenn es gut läuft, führst du 2:0 nach dieser Anfangsphase. Das machen wir nicht, was der einzige Wermutstropfen war. Mit dem Tor haben wir die Aggressivität und das Anlaufverhalten vermissen lassen. Concordia haben wir bis zum 16er das Feld etwas mehr überlassen, kommen aber nicht zu großen Abschlüssen. Das 1:1 zur Pause war allerdings verdient. Danach kommt Cordi dann besser aus der Kabine, ohne dass unser Torwart eine Glanztat rausholen musste. Wir haben dann taktisch etwas umgestellt und auch gewechselt, wollten die Räume enger machen und den Gegner stören. Das hat ganz gut geklappt und wir standen etwas kompakter. Nach unserem 2:1 versucht Cordi noch alles, aber auch hier musste unser Torwart zwingend etwas machen. Viele Standards, aber nichts Zählbares und wir haben verspielen fahrlässig ein paar Konter. Am Ende gewinnen wir nicht unverdient, aber etwas glücklich, weil man es sich erkämpfte. Wenn man die besseren Torchancen standen wir dem Gegner in nichts nach, hatten vielleicht mit den Kontern da ein Plus.“

1. Minute: Rückstand!

Mit Titze kam der Erfolg zu den Blau-Gelben wieder zurück. „Das war ein überragender Start in die Meisterrunde mit Siegen gegen Sasel und Cordi. Damit war nicht zu rechnen, dass wir gegen diese Top-Teams sechs Punkte nach Hause gehen und da freuen wir uns jetzt auf die nächsten Spiele.“ In seinem ersten Spiel ging es allerdings erst einmal nach hinten los. Beim Unentschieden gegen Buchholz waren die letzten Fans noch gar nicht auf ihrem Platz, da stand es schon 0:1. Ob der 37-Jährige zu diesem Zeitpunkt gedacht hat: Oh, mein Gott, das geht ja gut los? sagte er: „Nein, ich habe gedacht, „oh mein Gott, was haben wir da gemacht?“ Wir hatten einen eigenen Anstoß und dabei eine Taktik gewählt, die ich bisher noch nicht kannte und die wir in der Pause sofort mit meinen Worten „so eine Variante werden wir nie wieder spielen, solange ich hier Trainer bin“ ad acta gelegt haben, da war das Thema für mich durch. Wir haben einen Punkt auf einem schwierigen Geläuf geholt und alles war gut.“

Titze noch ungeschlagen seit Amtsbeginn

Das 1:1 bei den Niedersachsen ärgerte ihn nicht, schon gar nicht aktuell, denn aus vier Spielen drei Siege und ein Unentschieden zu holen, war bei Vicky wieder ein neues Gefühl. „Bevor ich den Job übernahm, gab es aus drei Spielen ein Remis und zwei Niederlagen. Nach diesem Negativtrend war der Punkt ein Turn-Arround. Es war das große Ziel nicht in die Abstiegsrunde zu vermeiden, das haben wir geschafft und haben jetzt eine tolle Ausgangsposition in der Meisterrunde. Unser primäres Ziel bleibt aber, dass wir in jedem Spiel gucken wollen, wie weit wir sind und versuchen gegen jede Mannschaft zu punkten. Da wollen wir am Freitag weitermachen“, so Titze.

Neue Erwartungshaltung an der Hoheluft

Am Freitag ist Paloma zu Gast. Für den Victoria-Coach kein Selbstgänger. Er sagt: „Jetzt hast du gegen vermeintlich stärkere Mannschaft jeweils drei Punkte geholt und jetzt sieht es auf dem Papier so aus, als wenn Paloma die leichtere Aufgabe ist, aber das sehe ich anders. Es ist eigentlich sogar die schwierigere, weil die Erwartungshaltung wieder größer ist und das muss man eher bestätigen, als der leichte Favorit. Ich sehe das gar nicht so und glaube, dass das ein harter Fight wird. Paloma hat auch gewonnen und eine gute Performance gezeigt. Wir wollen aber die drei Punkte zuhause behalten und sind hoffentlich gut vorbereitet.“

SVCN sagt ab und muss lange auf Torjäger verzichten

Corona hat SVCN-Manager Oliver Schubert schon richtig genervt, denn das Spiel in der Meisterrunde der Oberliga Hamburg gegen Buchholz 08 wurde aufgrund mehrerer Fälle im Team am kommenden Wochenende abgesetzt. Doch die vermutlich weitaus schlimmere Nachricht erhielt man beim SV Curslack-Neuengamme am Donnerstagabend. Marco Schubring zog sich einen Kreuzbandriss zu und wird Monate fehlen. Passiert ist es beim Testspiel in Lübeck am vergangenen Freitag, dort verdrehte sich der 25-Jährige kurz vor der Pause das Knie. Eine MRT-Untersuchung ergab nun die schlimme Diagnose. Schubring ist mit zwölf Saisontreffern der beste Torschütze vom Gramkowweg. Zu beneiden ist man dort aktuell wahrlich nicht.

Marco Schubring (SV Curslack-Neuengamme) guckt enttäuscht auf den Boden. Archivfoto: Lobeca/Felix Schlikis

Stottert sich der Concordia-Motor in die Aufstiegsrunde zur Regionalliga?

Ein Sieg und eine Niederlage hat der WTSV Concordia in der Meisterrunde vorzuweisen. Dabei hat man immer gesagt, dass man in die Regionalliga möchte. Am Donnerstag war Meldeschluss und der Verein gab bekannt: „Der Wandsbeker TSV Concordia hat fristgerecht die Unterlagen für eine Meldung zur Regionalliga Herren 2022/2023 beim Norddeutschen Fussball-Verband e.V. eingereicht. Die Frist endet am heutigen Donnerstag, 31. März 2022 um 14 Uhr.“

„Wir haben nun auch formell den nächsten Schritt getan“

Präsident Matthias Seidel sagte dazu: „Unser Saisonziel war trotz der Herausforderung mit Corona immer der Aufstieg in die Regionalliga. Mit der Abgabe der Unterlagen haben wir nun auch formell den nächsten Schritt getan. Wir wollen in der Regionalliga nicht nur unsere rot-schwarzen Farben repräsentieren, sondern auch den gesamten Hamburger Osten mit seinem riesigen Einzugsgebiet für die Regionalliga begeistern.“ Um den Fans einen kleinen Vorgeschmack darauf zu bieten, sollte gegen HEBC am Freitag gewonnen werden, um sich nicht weiter in die Aufstiegsrunde gegen die anderen Landesvertreter zu stottern.

Top-Spiel am Parkweg

Das Highlight der aktuellen Runde steigt am Sonntag am Saseler Parkweg. Der TSV sasel empfängt als Tabellenzweiter den Dritten Niendorfer TSV. Die Gäste schockten die Konkurrenz gerade mit einem Sieg über TuS Dassendorf. Sie haben noch eine Begegnunge weniger auf dem Konto und könnten mit einem Sieg weiter an die Lauenburger heranrücken.

Spiele in der Übersicht

Freitag, 1.4.22
Concordia – HEBC (19.30 Uhr, Hinschenfelde)
SC Victoria – Paloma (19.30 Uhr, Hoheluft)

Sonntag, 3.4.22
TSV Sasel – Niendorfer TSV (14 Uhr, Parkweg)

Montag, 4.4.22
SC Victoria – TuS Dassendorf (19.30 Uhr, Hoheluft)

Tabelle

1.TuS Dassendorf1020 : 524
2.TSV Sasel1121 : 2118
3.Niendorfer TSV916 : 1416
4.SC Victoria816 : 1015
5.WTSV Concordia1020 : 1914
6.USC Paloma1120 : 2414
7.HEBC912 : 166
8.Buchholz 08814 : 236
9.SV Curslack-Neuengamme812 : 192