Teutonia-Gegner: „Das ist krasse Wettbewerbsverzerrung“ – Kritik am Verband

Vincent Janelt. Archivfoto: Lobeca/Felix Schlikis

Vor knapp vier Wochen bestritt der TSV Sasel sein letztes Meisterschaftsspiel in der Oberliga Hamburg und wartet seitdem auf das Verbandspokalfinale gegen den FC Teutonia 05. Nun sind es nur noch drei Tage bis zum Endspiel gegen den Regionalligisten, das am Sonnabend um 12.15 Uhr im Stadion Hoheluft angepfiffen wird. Für die Saseler ein klarer Nachteil, so zumindest sieht es TSV-Coach Danny Zankl.

„Das muss man mir mal erklären“

Zu OBERLIGA.info sagt er: „Das ist krasse Wettbewerbsverzerrung und es ist auch nicht fair, einfach zwei Mannschaften gegeneinander spielen zu lassen, wo die eine vier Wochen Pause hat. Wir sind so gehandicapt, weil alle anderen auch vier Wochen Pause haben und wir keine richtigen Testspiele machen konnten. Das ist ein absoluter Nachteil für uns. Auf der einen Seite steht das sportliche und auf der anderen Seite ist das für so einen Amateurverein, wie wir, schon wichtig, dass wir da eine Chancengleichheit haben. Da Teutonia sowieso schon ein großes Kaliber ist, ist es für uns als Underdog schwer, sie zu schlagen. Und dann noch mit diesem Nachteil ist es doppelt schwer. Es geht zudem noch um einen guten sechsstelligen Betrag für die Vereinskasse und da werden uns vom Hamburger Fußball-Verband von den Ansetzungen her Steine in den Weg gelegt. Ich finde das nicht nur schade, sondern sogar indiskutabel, dass auf das Pokalfinale, was für jeden Hamburger Fußballer das Highlight in seinem Leben sein sollte und ist, im Spielplan nicht beachtet wird. Die Saison war vier Wochen vor dem Pokalfinale zu Ende und man muss ja damit rechnen, dass ein Regionalligist ins Endspiel kommt. Dass ein Verband, der für Fairness und Chancengleichheit stehen sollte, das so ansetzen kann, das muss man mir mal erklären. Bisher habe ich dazu keine vernünftige bekommen. Dabei habe ich inzwischen sehr viele Fürsprecher aus Hamburger Kreisen gehört, die das auch nicht nachvollziehen können. Für uns ist das doppelt und dreifach bitter, aber wir werden das Beste daraus machen. Für uns ist das auf gar keinen Fall ein Alibi. Wir sehen es im Trainingsbetrieb, dass die Praxis einfach fehlt.“

Testspiele nicht verloren

Da nützen die absolvierten Testspiele wohl weniger, die der TSV Sasel in den vergangenen Wochen absolvierte. Zwei Siege und ein Unentschieden sprangen bei den besseren Trainingseinheiten heraus. Gefordert war das Zankl-Team zuletzt also nicht, denn in der Oberliga gab es die letzte Niederlage Mitte April.

Volle Hoheluft erwartet

Fast 3.000 Tickets waren bis Dienstag übrigens schon verkauft. Demnach sind noch rund 1.900 Karten zu bekommen für das Top-Event des deutschen Amateurfußball.

Eklat bei Teutonia-Spiel

Beim Gegner aus Ottensen gab es am letzten Spieltag der Regionalliga Nord einen Eklat. Marcus Coffie soll dabei von einem Spieler des Bremer SV rassistisch beleidigt worden sein. Zeugen dafür gab es nicht, obwohl der Schiedsrichter-Assistent nicht weit weg von beiden war. Die Mannschaft von Teutonia verließ nach einer Diskussion mit dem Schiedsrichter geschlossen das Feld. Der Norddeutsche Fußballverband (NFV) gab nun das Sportgerichtsurteil bekannt. Die Partie wurde mit 5:0 und drei Punkten für den BSV gewertet. Die Hamburger gaben am Dienstag eine Stellungnahme ab, worin sie das Urteil als „Schlag ins Gesicht“ bezeichneten. Seitdem wird viel in den Sozialen Medien darüber diskutiert. Dem Verband blieb womöglich keine andere Wahl. Beide Vereine wurden dazu gehört, genauso wie der Sonderbericht des Schiris.