TuS Dassendorf: Kaum Veränderungen und hohe Ziele

Keeper Christian Gruhne (in Rot) kehrt nach Dassendorf zurück und will weiter Titel gewinnen. (Foto: Lobeca/Gettschat)
Keeper Christian Gruhne (in Rot) kehrt nach Dassendorf zurück und will weiter Titel gewinnen. (Foto: Lobeca/Gettschat)

Die Saison 2021/22 steht in den Startlöchern. Die Teams testen seit Wochen fleißig und scharren mit den Hufen. Bevor es am 13. August mit der Oberliga losgeht, wollen wir alle Teams beleuchten. Im zweiten Teil beleuchten wir TuS Dassendorf, der mit nahezu unverändertem Kader hohe Ziele hat. Aber ist der Abo-Meister deshalb eingespielter als andere Teams?

Saison 2020/21

Viel besser hätten die sechs Spiele der kurzen Vorsaison nicht laufen können. Nach sechs Spielen thronte „Dasse“ an der Spitze, war als einziges Team der Oberliga ungeschlagen. Vor allem in den Partien beim FC Süderelbe (7:1) und gegen Concordia (4:0) ließ die Richter-Elf aufblitzen, welches Potential in der Truppe steckt. Nicht, dass es angesichts der Namen daran irgendwelche Zweifel geben könnte, doch in den ersten Spielen tat sich Dassendorf doch etwas schwerer.

Kaderveränderungen

Auf dem Papier gibt es nur wenige Veränderungen. Keeper Yannick Jonas wechselte zum SC Condor und Mittelfeldspieler Martin Schauer will eine Liga weiter oben angreifen, hat aber noch keinen neuen Verein gefunden. Den zwei Abgängen stehen zwei Zugänge gegenüber. Ex-Profi Zhi Gin Lam kam bereits im Winter, hat aber coronabedingt noch kein Pflichtspiel gemacht. Und Keeper Christian Gruhne kehrt aus Lohbrügge zurück an den Wendelweg. Mit Ronny Buchholz (zuletzt BU) plant Trainer Jean-Pierre Richter aktuell nicht für die Oberliga. Ob mit Buchholz oder ohne: auf dem Papier hat Dassendorf eine eingespielte Mannschaft. Doch der Coach widerspricht: „Wir haben in letzten 13 Monaten fast ein Dutzend neue Spieler integrieren müssen, dabei auch nur sechs Pflichtspiele gemacht. Bis wir also richtig eingespielt sind, wird es noch ein paar Spiele dauern.“ In die neue Spielzeit geht Dassendorf mit 21 Spielern.

Zhi-GIn Lam ist der zweite Neuzugang bei „Dasse“ und natürlich ein Hochkaräter. (Foto: TuS Dassendorf)

Der Trainer

In seiner vierten Spielzeit wird Jean-Pierre Richter weiter an der Dassendorfer Linie stehen und hofft, endlich einmal eine volle Spielzeit absolvieren zu können. Die kann der 34-Jährige nämlich bei aller beeindrucken Bilanz für die TuS (50 Pflichtspiele, 2,4 Punkte pro Partie) und der langen ungeschlagenen Serie (letzte Niederlage im Dezember 2019 gegen Teutonia) noch nicht vorweisen. Und zumindest etwas skeptisch ist er: „Wir haben gelernt, dass andere Dinge wichtiger als Fußball sind.“ Nun freut sich Richter aber, dass es los geht. Neben dem sportlichen Erfolg freut sich der Übungsleiter vor allem auf die Gespräche rund um die Partien: „Der Austausch, das Fachsimpeln – all das hat in den letzten Monaten gefehlt.“ Zudem will er auf einen Aspekt der letzten Wochen hinweisen: „Wir Trainer sind für eine solche Situation nicht ausgebildet. Niemand konnte sich vorstellen, wie es ist acht, neun Monate auf Fußball zu verzichten, sowohl mental wie auch körperlich. Da haben wir jetzt eine ganz neue Situation.“

Vorbereitung

Holprig – so kann man die bisherige Vorbereitung von Dassendorf beschreiben. Gegen die klassenniedrigeren Teams aus Wentorf (7:1), Rahlstedt (3:2), Elstorf (1:0) und Hetlingen (3:3) blieb „Dasse“ ungeschlagen. Doch gegen die Regionalligisten Holstein Kiel II (2:6) und St. Pauli II (1:4) setzte es herbe Niederlagen. Dazu kommen knappe Kader und das eine oder andere Wehwehchen nach der langen Pause. Daher will Richter die Ergebnisse nicht zu hoch hängen: „Nach der langen Pause hochzufahren ist doch schwierig. Man merkt an vielen Stellen, dass man körperlich und mental nicht dort ist, wo man normalerweise zu diesem Zeitpunkt ist. Dazu kommt, dass viele jetzt die Chance nutzen und nach zwei Jahren noch einmal in den Urlaub fahren. Insofern ist diese Vorbereitung sehr speziell.“ Und angesichts der Tatsache, dass die Liga erst in vier Wochen beginnt, ist Richter noch sehr entspannt.

Trainer Jean-Pierre Richter ist trotz holpriger Vorbereitung guter Dinge für die neue Saison. (Foto: Lobeca/Schlikis
Trainer Jean-Pierre Richter ist trotz holpriger Vorbereitung guter Dinge für die neue Saison. (Foto: Lobeca/Schlikis

Anspruch und Ziele

So direkt mit einem Ziel rausrücken will der Dassendorfer Trainer nicht. Doch dass die TuS nicht um die goldene Ananas spielen will, ist auch allen klar. „Wir wollen unangenehm zu spielen sein und die Mannschaft sein, die auf dem Platz niemand gerne als Gegner hat“, formuliert es Richter und erkennt an, dass sich einige Teams gut verstärkt haben. Dennoch soll der Weg zur Meisterschaft nur über Dassendorf führen. Auch im Pokal will „Dasse“ trotz dreier höherklassiger Konkurrenten ein wichtiges Wort mitspielen.

Saisonstart

Für die TuS geht es am 1. August das erste Mal um die Wurst bzw. den Pokal. Dann spielt man beim Kreisklassisten Preußen Hamburg vor, eine machbare Aufgabe, die -so Richter- „auch erst einmal gespielt werden muss. Zum Oberliga-Start warten dann gleich zwei Südost-Derbys. Zum Auftakt spielt Dassendorf gegen Lohbrügge, eine Woche später geht es nach Curslack.

Ergebnisse der Vorbereitung

7:1 SC Wentorf
3:2 Rahlstedter SC
2:6 Holstein Kiel II
1:4 FC St. Pauli II
1:0 TSV Elstorf
3:3 Hetlinger MTV

Die nächsten Spiele

21.07 SV Eichede (Eichede)
24.07. FC Voran Ohe (Wendelweg)
01.08. Preußen Hamburg (Pokal/Von Elm Weg)
15.08. VfL Lohbrügge (Liga/Wendelweg)
21.08 SV Curslack-Neuengamme (Gramkowweg)