Sasel trotzt dem Umbruch und will weiter oben angreifen

Ob sich der TSV Sasel und Teutonia 05 auch in diesem Jahr im Pokal wiedersehen? Noch sind beide im Wettbewerb. (Archivfoto: Lobeca/Rohlfs)
Ob sich der TSV Sasel und Teutonia 05 auch in diesem Jahr im Pokal wiedersehen? Noch sind beide im Wettbewerb. (Archivfoto: Lobeca/Rohlfs)

Am Ende der letzten Saison war es endlich geschafft: der TSV Sasel feierte die umjubelte wie verdiente Meisterschaft. Doch es war gleichzeitig das Ende einer Ära, der einen größeren Umbruch forcierte. Nun ist der Kader erneuert und ein neuer Trainer ist auch da. Das Ziel ist klar: die Parkwegler wollen auch in diesem Jahr ganz oben angreifen.

Saison 2022/23

Ein Triumphzug war die letzte Spielzeit für den Meister. An 30 von 38 Spieltagen stand der TSV Sasel ganz oben, seit dem 25. Spieltag war man Spitzenreiter. Trotz des einen oder anderen Stolperers feierte man bereits eine Woche vor Saisonende den Titel. Der beste Angriff und die zweitbeste Abwehr der Liga standen am Parkweg. Auch im Pokal hatte der TSV einen langen Weg hinter sich, musste sich erst im Finale dem Regionalligisten Teutonia 05 geschlagen geben. „Die Saison hat viel Kraft gekostet“, bilanzierte Trainer Danny Zankl nach Saisonende, sprach aber ein großes Lob an sein Team aus. Ein Team, dass nun im Umbruch ist – ohne Zankl.

Wer kommt? Wer geht?

Denn Zankl verlängerte seinen Vertrag nicht, der sich nach 23 Jahren in Sasel und zehn Jahren als Chef eine Pause verordnete. Acht Spieler gingen ebenfalls. Benjamin Lucht versucht sich in der Regionalliga und wechselt zum ETV. Tolga Celikten sucht eine neue Herausforderung und heuert bei TuS Dassendorf an. Ebenfalls in der Oberliga Hamburg bleibt Semir Demirovic (HEBC). Ersatzkeeper Todd Toffour (TBS Pinneberg) und Nick Gerken (BU) gehen in die Landesliga. Marc-Oliver Timm (PSV Neumünster), Leon Tonder (SV Eichede) und Enrik Nrecaj (Kaltenkirchener TS) zieht es nach Schleswig-Holstein.

Der neue Trainer Marco Stier holte elf neue Spieler, um die Abgänge zu kompensieren. Mit Johannes Höcker im Tor, Arnold Hoeling (beide Concordia), Niklas Sabas (SV Todesfelde) und Abdel Hathat (VfR Neumünster) folgen gleich vier Stier-Weggefährten aus BU-Zeiten ihrem Trainer an den Parkweg. Mit Benjamin Dreca (Eintracht Norderstedt) und Simon Siegfried (HSV III) verpflichtet Sasel zwei Akteure, die trotz ihrer erst 20 Jahre bereits in der Regional. bzw. Oberliga spielten. In beiden Ligen war Marius Mohr (FC St. Pauli II) bereits aktiv, der im letzten Jahr an Concordia ausgeliehen war. Pedro Gomes dos Santes und Sebastian Wien (beide Vorwärts-Wacker U19) sowie Fin Hansow (St. Pauli U19) und Benedict Hwidie (ETV U19) werden in Sasel ihre ersten Schritte im Herren-Bereich gehen.

Niklas Sabas ist einer von vier alten Weggefährten, die Marco Stier nach Sasel folgten. (Foto: Lobeca/Raasch)
Niklas Sabas ist einer von vier alten Weggefährten, die Marco Stier nach Sasel folgten. (Foto: Lobeca/Raasch)

Trainer und Ziele

Mit Marco Stier übernahm zum 1. Juli ein bekanntes Gesicht das Traineramt am Parkweg. Der 39-Jährige Ex-Profi war zuletzt beim HSV Barmbek-Uhlenhorst (2018-2020) an der Linie und führte BU in beiden Jahren in die Spitzengruppe der Oberliga. Nun kehrt der akribische Arbeiter Stier in Hamburgs Eliteklasse zurück.

Den Umbruch im Saseler Team sieht der neue Coach gelassen: „Wenn es berufliche Veränderungen gibt, jemand eine neue Herausforderung sucht oder wie im Fall von Benny Lucht in der Regionalliga angreifen möchte, dann müssen wir damit umgehen. Das ist doch legitim. Aber ich glaube, wir haben einen guten Stamm und sehr gute Neuverpflichtungen getätigt.“ Vor allem die Offensive macht Stier Freude, denn die klickte in der Vorbereitung schon ganz gut. Daher ist das Ziel vom TSV Sasel ganz klar: „Wir wollen oben angreifen. Die Mannschaft hat das Zeug dazu, auf den Plätzen eins bis drei ins Ziel zukommen. Und das ist auch unser Anspruch!“

Vorbereitung

Zwei Sachen bereiten Stier allerdings Sorgen, wobei diese miteinander verknüpft sind. Zehn Verletzte plus urlaubsbedingte Ausfälle hat Sasel zu beklagen, so dass zumindest die Überlegung im Raum stand, das Auftaktspiel beim FC Türkiye abzusagen. Doch als Meister will man die Herausforderung dennoch annehmen, mit Unterstützung aus der zweiten und dritten Mannschaft. Spannend wird, ob sich bis zum dritten Spieltag viel an der Personalsituation ändert – dann warten nacheinander Dassendorf, Niendorf, der ETSV und Altona auf die Parkwegler. Und vielleicht ist dann die starke Vorbereitung schon lang vergessen.

Eintracht Lokstedt 10:0
Niendorfer TSV II 5:1
VfB Lübeck II 6:0
Teutonia 05 1:3
Walddörfer SV 5:1 (Pokal)
FC Türkiye (A/29. Juli/Liga)
SV Groß Borstel (A/2. August/Pokal)