Nullnummer mit zufriedenen Gesichtern

Der FC Alsterbrüder und TuRa Harksheide, hier Algner (in gelb) und Mai, kämpfen, aber ohne Torerfolg. (Archivfoto: Lobeca/Homburg)
Der FC Alsterbrüder und TuRa Harksheide, hier Algner (in gelb) und Mai, kämpfen, aber ohne Torerfolg. (Archivfoto: Lobeca/Homburg)

Ein wie immer gute Kulisse am Walter-Wächter-Platz sah am Sonntagnachmittag nur wenig erwärmendes. Zwar waren Gastgeber FC Alsterbrüder und Gast TuRa Harksheide bemüht, ein ansehnliches Spiel zu zeigen, doch am Ende trennten sich beide Teams leistungsgerecht 0:0. Während FCA-Coach Jörn Großkopf mit dem Punkt zufrieden war, verbuchte es sein Gegenüber Jörg Schwarzer unter „zufrieden sein müssen“.

Eine Halbzeit, die man schnell vergisst

Doch der Reihe nach: die erste Halbzeit war weit weg von einem fußballerischen Leckerbissen. Harksheide, aufgrund des aktuellen Tabellenplatzes favorisiert, war bemüht ein konstruktives Spiel aufzuziehen, tat sich gegen tiefstehende Gastgeber aber unheimlich schwer. Die Alsterbrüder hingegen waren im Umschaltspiel häufig zu hektisch und zu ungenau. So ergaben sich in den ersten 45 Minuten nur zwei Gelegenheiten, beide für die Heimmannschaft: erst zog Konrad Janta einen Freistoß von der Strafraumgrenze zu mittig auf TuRa-Keeper Grünitz(18.). Wenig später war es Lasse Lahrtz, der eine scharfe Hereingabe von Bundt auf das kurze Eck brachte. Diesmal wehrte Grünitz mit starkem Reflex zur Ecke ab (26.). Der Rest war der Halbzeit war fußballerische Tristesse.

Mehr Schwung in Halbzeit zwei

Dies sollte sich nach der Pause ändern – beide Mannschaften versuchten es mit mehr Zug zum Tor. Bei den Gastgebern lag dies vor allem am eingewechselten Benjamin Lerida, der mehr offensive Power über Rechtsaußen brachte. Seine erste Hereingabe fand in der Mitte Lasse Lahrtz, der den Ball aber nur mit der Fußspitze erwischte und die Kugel so am leeren Tor vorbeiging (50.). Auf der Gegenseite sorgte Nico Schluchtmann für ein erstes Achtungszeichen – eine Ecke brachte der Harksheider Sechser scharf herein und diese tropfte auf die Latte (52.).

Die beiden Chancen sollten ein Strohfeuer sein: Janta mit starker Balleroberung im Mittelfeld, Lahrtz mit fast noch besserem Pass auf Algner. Dieser scheiterte an Grünitz Fußspitze, ehe Jacobs den Ball klären konnte. Die Nachschüsse von Niebuhr (geblockt) und Hertwig (links vorbei) brachten keinen Ertrag. (63.). Nur zwei Minuten später hatte Lenny Kufrin die dicke Chance auf die Harksheider Führung. Einer richtig guten Ballmitnahme nach einem lange Pass von Mai ließ er allerdings einen etwas überhasteten Abschluss folgen. Wenig später zappelte der Ball nach einem Freistoß von Schluchtmann im Netz – doch Lütkens, welcher den Ball per Kopf im Netz unterbrachte, stand bei der Ballabgabe im Abseits (70.).

Lahrtz ohne Fortune

Das Spiel war auf des Messers Schneide, beide Teams spielten mit offenem Visier. Mehr Durchschlagskraft hatte dabei der FC Alsterbrüder und Lasse Lahrtz avancierte dabei etwas zur unglücklichen Figur. Erst ging eine mutige Direktabnahme zwei Meter über den Kasten (81.), wenig später parierte Grünitz einen Schuss von Lahrtz aus 17 Metern (87.). Die folgende Ecke von Niebuhr landete auf dem Kopf von Alsterbrüders Nummer 13, welcher alles richtig machte. Doch diesmal war der Querbalken im Weg. Wenig später war es dann vorbei – keinem Team gelang mehr Lucky Punch.

Zufriedenheit auf beiden Seiten – oder doch nicht?

Jörn Großkopf konnte mit dem Punktgewinn leben: „Ich bin zufrieden mit dem Punkt. Dies ist ein weiterer Zähler für den Klassenerhalt für uns. Meine Mannschaft hat das über weite Strecken gut gemacht. Das Ballbesitz-Battle haben wir sicherlich verloren, aber wir hatten dafür die besseren Chancen. Am Ende können wir sicherlich den Siegtreffer machen, aber alles in allem ist es ein gerechtes Unentschieden. Zumal ich beeindruckt bin, wie sich Harksheide entwickelt.“

In eine ähnliche Kerbe schlug auch sein Gegenüber Jörg Schwarzer: „Wir müssen mit dem Punkt leben. Ich fand, wir haben bis 20 oder 25 Meter vor dem Tor sehr ordentlich gespielt, aber es dann an der Präzision vermissen lassen.“ Allzu hart wollte er seine Mannschaft dafür aber nicht kritisieren: „Nach der holprigen Vorbereitung war das aber auch klar, dass es die Jungs schwer haben werden. Der frühe Start spielt eher den Teams in die Karten, die etwas defensiver stehen. Auch wenn ich weiß, dass Jörn gerne offensiv spielen lässt.“

Für den FC Alsterbrüder geht es kommende Woche mit dem nächsten harten Brocken weiter – dann ist der Niendorfer TSV zu Gast. TuRa Harksheide hat den Tabellensechzehnten SV Rugenbergen zu Gast.