Lichtenberger Clubs im Schatten der Hertha – Dynamo mit erstem Sieg

Rostocks Torwart Mika Schneider (rechts) musste gegen Hertha Zehlendorf fünfmal hinter sich greifen. Foto: Kerstin Kellner

Der 5. Spieltag in der NOFV-Oberliga Nord war vor allem eins: torreich. Zumindest wirkt es so, denn drei Begegnungen stechen ins Auge. 27 Treffer fielen und auch, wenn es eine Woche zuvor insgesamt vier Buden mehr gab, haben vor allem die Top-Teams ihre Fans aus dem Jubel gar nicht mehr herausbekommen.

Zehlendorfer mit Kantersieg an der Küste

Spitzenreiter F.C. Hertha 03 Zehlendorf nahm den Ausflug an die Ostsee absolut ernst und gewann beim Rostocker FC deutlich mit 5:0. Kaum berichtete OBERLIGA.info allerdings über den Elfer-Torjäger Lenny Stein, ging der dieses Mal leer aus. Dafür markierte Kollege George Didoss zwei Tore. Trotzdem führt Stein die Torschützenliste der Liga an.

Guter Start in die Woche

Herthas Co-Trainer Timo Steinert war absolut zufrieden und sagte: „Wir haben gut ins Spiel reingefunden, sind prima angelaufen, waren aggressiv und hatten gute Umschaltmomente. Die Führung war daher verdient. Nach 25 Minuten verlieren wir etwas die Kontrolle, waren nicht griffig und gallig genug. Da haben wir uns zu sehr darauf verlassen, dass der Nebenmann das schon machen wird. Nach der Pause war es zunächst ein ausgeglichenes Spiel, am Ende haben wir es endlich einmal geschafft, die Konter vernünftig zu Ende zu spielen. Wenn man fünf Tore in Rostock schießt, die bestimmt wieder eine gute Rolle in der Oberliga spielen werden, war das ein guter Start in die nächste Woche mit zwei Spielen.“

„Das haut uns nicht um“

Bei den Gastgebern akzeptierte Chefcoach Silvio Schulz das Ergebnis: „Wir brauchten zirka zehn Minuten, um ins Spiel zu kommen. Beim 0:1 fehlte die Abstimmung, vielleicht auch dadurch, dass wir durch Krankheit umstellen mussten. Dann waren wir besser im Spiel, bis zur 70. Minute. Leider haben wir abseitsverdächtig das 0:2 bekommen und danach das Spiel dann hergeschenkt. Durch Fehler leiteten wir die Tore ein und Hertha 03 war brutal effektiv. Das haut uns nicht um, die junge Truppe muss daraus lernen.“

47er schießen Optik ab

Nachdem Lichtenberg 47 in der Vorwoche schon fünf Treffer erzielte, legte das Team von Nils Kohlschmidt dieses Mal sogar noch zwei obendrauf. „Glückwunsch an das gesamte Team, zum am Ende sehr deutlichen Heimsieg. Wir wussten, dass sich Optik deutlich geschlossener als in der Vorwoche präsentieren würde. Das hat sich in der ersten Halbzeit auch bewahrheitet, wo wir uns schwergetan haben und dennoch durch den Foulelfmeter und der Spielanteile verdient zur Pause geführt haben. Durch die Rote Karte für die Rathenower Anfang der zweiten Halbzeit und mit dem schnellen 2:0 in der Folge war die Partie quasi entschieden. Kompliment, wie die Jungs bis zum Spielende hungrig und aktiv geblieben sind und sich mit den fünf weiteren Toren belohnt haben.“ 7:0 wurde Rathenow von der Anlage gefegt. Dabei war John Gruber drei- und Philip Einsiedel zweifach erfolgreich. Bei den Gästen flog Tobola (51.) vom Platz. Die Brandenburger haben damit die Rote Laterne übernommen. Die 47er kletterten auf Platz zwei.

Spartaner mögen Norddeutsche

Direkt dahinter rangiert Stadtteilnachbar Sparta, der wieder mit 4:2 gewann. Es scheint das Lieblingsergebnis gegen Mannschaften aus Mecklenburg-Vorpommern zu sein. Schon gegen Dynamo Schwerin gab es dieses Resultat. Nun wurde der FC Anker Wismar damit zurück in den Norden geschickt.

Dessen Trainer Matthias Fink danach: „Ich kann meiner Mannschaft nur ein Kompliment machen. Sie hat auf dem engen Platz sehr gut kombiniert und das Spiel gesucht. Uns fehlte aber wieder ein Torjäger. Die Hausherren haben uns das Toreschießen vorgemacht. Vor dem 2:3 müssen wir in Führung gehen, verpassen aber diese Riesenchance. Wir müssen lernen, Tore zu schießen.“

Sein Sparta-Kollege Dragan Kostic: „Heute hat die Bank die Partie entschieden. Obwohl wir uns gegen einen sehr guten Gegner schwergetan haben, sind wir als Sieger vom Platz gegangen. Das war sehr wichtig für uns und gibt viel Mut für die kommenden Aufgaben. Mit zehn Punkten nach fünf Spielen können wir gut leben.“

„Der Sieg tut uns sehr gut“

Nicht mehr Tabellenschlusslicht ist die SG Dynamo Schwerin. Evgeni Pataman (56.) erzielte den goldenen Treffer des Tages bei FSV Union Fürstenwalde. „Das war ein absolut verdienter Sieg. Wir haben hinten sehr gutgestanden und kaum etwas zugelassen. Das Einzige, was ich bemängele, ist dass wir nicht das zweite Tor gemacht haben. Der Sieg tut uns sehr gut und gibt uns Selbstvertrauen. Jetzt werden wir das so weitermachen und versuchen an die kämpferische Leistung anzuknüpfen und jedes Spiel 100 Prozent anzugehen“, sagte SGD-Trainer Torsten Gütschow zu OBERLIGa.info.

Ein Nachholspiel am Mittwoch

Für ihn und seine Mannschaft geht es schon am Mittwoch (6.9.) weiter. Um 19 Uhr gastieren die Optiker an der Ratzeburger Straße. Zum ersten Mal dürfen die Schweriner wieder auf “ihren“ Platz. Die Partie des 1. Spieltag wurde aufgrund der Rasenpflege von der Stadt gesperrt. Für den Rest der Liga ist frei oder Pokal.

Der 5. Spieltag (1.-3.9.)

Tennis Borussia Berlin – TSG Neustrelitz 1:1
FSV Union Fürstenwalde – SG Dynamo Schwerin 0:1
SV Lichtenberg 47 – FSV Optik Rathenow 7:0
SV Sparta Lichtenberg – FC Anker Wismar 4:2
Rostocker FC – Hertha 03 Zehlendorf 0:5
RSV Eintracht Stahnsdorf 1949 – SV Tasmania Berlin 0:4
BSV Eintracht Mahlsdorf – SC Staaken 1:0
CFC Hertha 06 Charlottenburg – TUS Makkabi Berlin 0:1
SG Dynamo Schwerin – FSV Optik Rathenow (Mi., 19 Uhr, Nachholspiel)

Die Tabelle

1.FC Hertha 03 Zehlendorf516 : 515
2.SV Lichtenberg 47518 : 312
3.SV Sparta Lichtenberg512 : 910
4.SC Staaken511 : 910
5.TUS Makkabi Berlin511 : 59
6.Rostocker FC58 : 119
7.SV Tasmania Berlin510 : 68
8.BSV Eintracht Mahlsdorf59 : 58
9.Tennis Borussia Berlin511 : 98
10.FC Anker Wismar58 : 106
11.TSG Neustrelitz59 : 114
12.FSV Union Fürstenwalde57 : 134
13.CFC Hertha 0657 : 123
14.SG Dynamo Schwerin44 : 113
15.RSV Eintracht 194955 : 161
16.FSV Optik Rathenow41 : 121