Start geht an Außenseiter, Verspätung beim Auftakt, Hattrick in Fürstenwalde und Fan-Boykott zum Auswärtsspiel

Silvio Schulz (Trainer beim Rostocker FC). Foto; Jens Upahl

Die NOFV-Oberliga Nord ist am vergangenen Wochenende gestartet. Die Berliner Favoriten Tasmania, Makkabi und Eintracht Mahlsdorf allerdings taten sich schwer. Es war eine Menge los beim Auftakt, denn der hatte neben der Partie zwischen FC Anker Wismar und Hertha 03 Zehlendorf (OBERLIGA.info berichtete) viel zu bieten.

Eine Stunde Wartezeit in Rathenow

Nur einer der drei, der SVT von der Oderstraße, rettete einen Zähler am ersten Spieltag (1:1 in Rathenow). Die Partie wurde Übrigens mit einer einstündigen Verspätung angepfiffen, da es kurz vor der geplanten Anstoßzeit ein heftiges Unwetter gab. Eine Platzkommission entschied nach einer Begehung, dass gespielt werden kann. Es dauerte, bis das erste Tor fiel: William Kabuya erzielte die Führung für die Gastgeber in der 37. Minute. Den schnellen Ausgleich markierte Darryl Geurts zwei Minuten vor der Pause. Dabei blieb es bis zum Schlusspfiff in der zweiten Hälfte. Tasmania-Coach Onur Yesilli sagte danach: „In der ersten Halbzeit waren wir, vor allem beim Gegentor, zu naiv. Nach der Pause müssen wir das zweite Tor machen, Rathenow hatte bis auf den Freistoß doch keine Offensivaktion mehr. Sicher klappt zum Auftakt noch nicht alles, aber ein Punkt, nein, das war heute zu wenig.“

Doppelschlag macht Makkabi-Führung bedeutungslos

Regionalliga-Absteiger Lichtenberg 47 hatte es mit DFB-Pokal-Teilnehmer TuS Makkabi zu tun. Die Gäste waren favorisiert und blieben bis auf das Führungstor durch Maximilian Stahl mit dem Pausenpfiff erfolglos. Ein Doppelschlag von Gabriel Vieira (70.) sowie Hannes Graf (73.) sorgte für den Lichtenberger Sieg.

Verdienter Sieg für Neuling

Für Aufsteiger Sparta Lichtenberg gab es einen erfolgreichen Start in der Oberliga. Trainer Dragan Kostic stellte seine Mannschaft optimal ein und die gewann gegen Dynamo Schwerin mit 4:2. Er sagte auf der Pressekonferenz: „Wir haben verdient gewonnen, aber es ist der erste Spieltag und es fühlt sich wie ein Bonusspiel an. Man versucht als Aufsteiger diese Euphorie aus dem letzten Jahr mitzunehmen und ich denke, das haben wir gut hinbekommen.“ Saloun Toure traf beim historischen Erfolg für den Liga-Neuling doppelt.

Erster Schulz-Erfolg, allem zum Trotz

Überraschend und etwas glücklich ging der Sieg im Spiel des Rostocker FC gegen Eintracht Mahlsdorf. Nach den Problemen der vergangenen Woche und dem Trainerabgang, stellten sich die Mecklenburger neu auf. 13 Neuzugänge musste Coach Silvio Schulz in kurzer Zeit einbinden und das gelang dem 47-Jährigen super, der nach dem Abschied von Dinalo Adigo auf den Chefcoachsessel aufrückte. Einer davon egalisierte die Gästeführung von Kevin Stephan aus der 69. Minute. Das war nur vier Minuten danach Michal Mikolajczak. Kurz vor Schluss traf Pepe Koessler zum 2:1-Sieg für den RFC.

Yulian Moreno mit Hattrick

Gehofft schon, gerechnet nicht… FSV Union Fürstenwalde hätte ein Unentschieden gegen die TSG Neustrelitz im Vorfeld vielleicht unterschrieben, doch dass man am Ende mit 4:2 gewinnt, damit hatte wohl niemand gerechnet. Garant für den Erfolg war Yulian Moreno, der vor 271 Zuschauern in der Bonava-Arena einen Hatrick erzielte. Julian Mätzke traf kurz vor Schluss ebenfalls für die Brandenburger. TSG-Trainer Thomas Franke war sauer und meinte danach zu “Strelitzius“: „Ich bin schwer enttäuscht. Wir haben schlecht verteidigt, individuelle Fehler kamen hinzu. Die zweite Hälfte war unsere bessere, aber das ändert nichts an der Niederlage. Wir wollten hier heute anders vom Platz gehen.“ Für Union bedeutet der Sieg die geteilte Tabellenführung.

TeBe-Fans boykottieren Auswärtsspiel in Charlottenburg

Nicht punktlos wollte man auch in Charlottenburg bleiben. Der CFC Hertha 06 empfing Tennis Borussia Berlin und unterlag vor 244 Zuschauern mit 1:2 (1:0). Tom Nathermann traf nach einem Pausenrückstand im zweiten Durchgang doppelt und sicherte sich den Lila-Weißen die ersten drei Punkte. Dabei rückte das Spiel im Vorweg etwas in den Hintergrund. Die TeBe-Fans blieben vor dem Stadion. Hintergrund: CFC-Vereinsboss Ergün Cakir wurde vom Verband gesperrt, weil er sich antisemitisch äußerte. Der Bauunternehmer darf zwei Jahr lang kein Spiel seines Vereins besuchen und kein Amt ausüben. Bei einem Jugendspiel gegen TuS Makkabi im vergangenen November wurden zwei Hertha-Spieler wegen eines antisemitischen Vorfalls vom Berliner Fußball-Verband (BFV) gesperrt, darunter der Sohn von Cakir. Im Januar dieses Jahres hatte dann der Clubchef in einer ARD-Dokumentation folgendes gesagt: „Mein Sohn wird sein Leben lang die Juden hassen.“ Der Verband ermittelte und fällte das Urteil, auch wenn Cakir und dessen Sohn, gegen den die Staatsanwaltschaft wegen Volksverhetzung ermittelt, sich vor Gericht bei TuS Makkabi entschuldigten.

Der 1. Spieltag (29./30.7.)

FSV Optik Rathenow – SV Tasmania Berlin 1:1
RSV Eintracht Stahnsdorf 1949 – SC Staaken 1:1
FC Anker Wismar – Hertha 03 Zehlendorf 1:2
SV Lichtenberg 47 – TuS Makkabi Berlin 2:1
SV Sparta Lichtenberg – SG Dynamo Schwerin 4:2
Rostocker FC – BSV Eintracht Mahlsdorf 2:1
FSV Union Fürstenwalde – TSG Neustrelitz 4:2
CFC Hertha 06 Charlottenburg – Tennis Borussia Berlin 1:2