Jean-Pierre Richter im Interview vor dem DFB-Pokal-Spiel gegen Dynamo Dresden

Dassendorf Rchter
TuS Dassendorf Trainer Jean-Pierre Richter
Foto: Lobeca/Schlikis

Heute (10.8.) wird die TuS Dassendorf im DFB-Pokal in Zwickau vor rund 10.000 Fans gegen Dynamo Dresden spielen. OBERLIGA.info hat noch einmal kurz vor dem Anpfiff mit Dasses-Coach Jean-Pierre Richter gesprochen.

OBERLIGA.info: Hallo Jonny, aktuell muss es ein emotionales Auf und Ab für dich sein. Erst das Remis in der Liga in Meiendorf, womit man nicht unbedingt rechnen durfte, dann das absolut überraschende Aus im Verbandspokal und am vergangenen Sonntag landet ihr einen 3:1-Sieg gegen Teutonia. Wie war die vergangene Woche für dich?

Jean-Pierre Richter: Eine wechselhafte Woche mit dem Aus im Verbandspokal, sehr emotional behaftet, dem Oberliga-Auftakt und den verpassten Chancen ein eher weniger befriedigenden Start und eine Woche später mit dem 3:1 über Teutonia dann eine bessere Tendenz, die man sieht.

OBERLIGA.info: Damit ja nicht genug, denn nun heißt es „Zwickau ruft – Dynamo kommt“. Ihr spielt im DFB-Pokal gegen den Zweitligisten Dynamo Dresden „zuhause“ in Zwickau. Was für eine verrückte Geschichte oder wie siehst du die Organisation und das Drumherum um dieses Vereins-Highlight?

Jean-Pierre Richter: Mit dem guten Ergebnis vom Sonntag freuen wir uns darauf Hamburg im DFB-Pokal zu vertreten. Ich denke schon, dass es ein ganz besonderer Umstand ist und das wir das Spiel in Zwickau austragen ist im ersten Moment kurios, aber inzwischen hat wohl jeder verstanden, dass uns andere Möglichkeiten genommen oder nicht gegeben wurden. Jeder von uns hat sich für Freitag frei genommen gehabt und wir sind dort gerne hin, um einmal vor einer herausragenden und hoffentlich großen Kulisse in einem Profi-Stadion spielen dürfen gegen eine Profi-Mannschaft. Wir starten mit Schwung in dieses Highlight und sind glücklich darüber.

OBERLIGA.info: Für die TuS ist es keine neue Erfahrung im DFB-Pokal zu spielen, für dich schon. Was ging und geht dir so durch den Kopf, wenn du an das Spiel denkst?

Jean-Pierre Richter: Für mich ist es ein ganz besonderes Erlebnis als Cheftrainer im DFB-Pokal antreten zu dürfen. Ich versuche einfach jeden Moment zu greifen, von dem man zerren und daraus lernen kann.

OBERLIGA.info: Dynamo hat beide Liga-Spiele verloren und ihr gerade das Top-Spiel der Favoriten gewonnen. Wie hast du dich mit dem Gegner bisher beschäftigt und wie schätzt du die aktuelle Situation dort ein?

Jean-Pierre Richter: Man muss die Balance aus Auftakt und Pokal halten. Klar beschäftigt man sich seit der Auslosung damit, aber jetzt ging es gezielt in die Vorbereitung auf das nächste Spiel und das ist Dynamo Dresden. Das ist Amateur gegen Profi und wir haben uns nach der Arbeit darauf vorbereitet. Es sind schon andere Abläufe, aber wir wollen so viele Gewohnheiten wie möglich einbauen. Wir sind nicht naiv und vergleichen nicht die Oberliga-Ergebnisse mit denen aus der 2. Liga. Aber wir wollen uns so gut es geht verkaufen und unsere Qualitäten zeigen.

OBERLIGA.info: Machen wir uns nichts vor: für Dresden ist es ein „Heimspiel“ und ihr seid der Mega-Underdog in der Fremde. Was muss passieren, dass ihr das Wunder von Zwickau schafft?

Jean-Pierre Richter: Da ist man ganz weit weg von und klar würde ich mich darüber freuen. Wir müssen einfach schauen, dass wir den schmalen Schacht, den wir vielleicht nur minimal bekommen, irgendwie nutzen. Dabei müssen wir am Leistungsmaximum agieren und der Gegner am Leistungsminimum. Das ist schon ein hartes Brett. Wenn ein Spalt in der Tür offen ist, versuchen wir uns dadurch zu pressen. Wir beschäftigen uns erst einmal nur mit den Impulsen, die wir in diesem Spiel geben können. Wir fahren nach Zwickau und wollen uns als Mannschaft, als Team, als Einheit für den Verein, aber auch als Verein verkaufen, dass wir es danach genießen können.

OBERLIGA.info: Wie war eure Reise geplant?

Jean-Pierre Richter: Am Freitag um 14 Uhr sind wir in Dassendorf gestartet und alle die zum Stuff dazugehören, sind mit. Verschiedene Fan-Gruppierungen reisen auch nach Zwickau und viele auch privat. Ich habe schon bei der Anreise einige Sachen mit der Mannschaft besprochen. Sechs Stunden bieten sich dazu optimal an. Heute geht es nach dem Frühstück ins Stadion und ich gehe davon aus, dass Dresden mehr Fans als Dassendorf hat, aber im Endeffekt ist es DD gegen DD und vielleicht schließt sich der Kreis. Die Spieler auf dem Feld dürfen dann zeigen, ob sie DFB-Pokal können. Ich würde mich freuen, wenn wir es wirklich schaffen, mit unseren Qualitäten ein tolles Spiel daraus zu machen.

OBERLIGA.info: Danke für das Interview und viel Erfolg in für das Spiel.