„Habe sowas noch nie erlebt“ – Sasel mit unfassbarer Seuche

Trainer Marco Stier ist beim TSV Sasel der Verzweiflung nahe. (Foto: Lobeca/Rohlfs)
Sasel-Trainer Marco Stier platzte der Kragen. (Foto: Lobeca/Rohlfs)

Eigentlich könnte die Laune von Marco Stier aktuell ganz gut sein. Meister TSV Sasel stoppte am letzten Wochenende die Talfahrt in der Oberliga und kam unter der Woche im Pokal ins Achtelfinale. Zwar ist noch Rückstand da, aber zumindest scheint es sportlich etwas aufwärts zu gehen. Doch dem Gegenüber steht eine unfassbare Seuche, denn der Pokalsieg beim SC Nienstedten wurde mit zwei neuen Verletzten richtig teuer bezahlt

Siegfried und Ellerbrock fallen lange aus

Denn mit Flügelflitzer Simon Siegfried und Innenverteidiger Kjell Ellerbrock drohen weitere Aktivposten monatelang auszufallen. Siegfried verletzte sich an der Schulter, Ellerbrock am Mittelfuss – die „reinste Katastrophe“ geht also weiter. „So viel Pech wie wir haben, das habe ich noch nie erlebt“, meint TSV-Coach Marco Stier, der als Ex-Profi lange im Geschäft ist und fügt an: „Es sind alles gleich so krasse Verletzungen.“ Worauf er anspielt: verletzt sich ein Spieler, so fällt dieser mindestens mehrere Wochen aus. So kommen der etatmäßige Kapitän Samuel Hosseini aktuell auf 164 Oberliga-Minute, Routinier Tim Jeske auf ganze 72 und Nico Zankl spielte noch gar nicht. Zehn bis zwölf verletzte Spieler hat Sasel in jeder Woche und damit mehr im Lazarett als auf dem Trainingsplatz. „Ich bin ein bisschen verzweifelt“, meint Stier, der schon nach dem HEBC-Spiel vor gut zwei Wochen bekannte, dass jeder fitte Spieler aktuell mit Samthandschuhen angefasst wird: „Wir wollen ja keine Verletzung im Training riskieren.

Prinzip Hoffnung

Es regiert das Prinzip Hoffnung am Parkweg. „Irgendwie wollen wir bis zur Winterpause kommen und Punkte sammeln“, meint Stier, welcher froh zu sein scheint, dass der TSV schon mal solide 18 Zähler auf der Habenseite hat. Zwar ist das sicherlich nicht nach das Ziel im sicheren Mittelfeld zu landen, doch in Sasel wird man angesichts der Verletztenmisere froh sein, wenn man halbwegs glimpflich in die Winterpause kommt. Der Verein steht jedenfalls zusammen, wie auch Stier betont, der die Rückendeckung des Clubs spürt: „Der ganze Verein stehen da total hinter mir und sagen, wie viel Pech wir haben.“

Aber vielleicht geht es schon am Sonntag aufwärts – dann erwartet Sasel den USC Paloma. Und vielleicht gelingt der Rumpftruppe ein weitere Sieg für das Selbstvertrauen.