Der Meister kann doch noch gewinnen – Krisen setzten sich fort

Der TSV Sasel kann doch noch gewinnen. Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

Der 28.Spieltag in der Oberliga Hamburg ist vorbei und er brachte einige Tore. Bereits am Freitagabend sahen die Zuschauer am Bekkamp gleich acht Tore. Dies wurde am Sonntagnachmittag auf dem Walter-Wächter-Platz allerdings überboten. Während für einige Teams der Knoten geplatzt ist, setzt sich bei anderen die Krise fort.

Freitag, 22.März

WTSV Concordia – TSV Buchholz 08 6:2 (2:2)

Am Bekkamp sahen die knapp 150 Zuschauer eine Menge Tore. Die Gäste aus Buchholz wollten unbedingt die Krise von sieben sieglosen Partien beenden, doch der Gegner Concordia startete gut ins neue Jahr. Der WTSV kam gut rein und näherte sich dem gegnerischen Tor an, doch auf der anderen Seite zappelte der Ball im Netz. Niklas Schulz spielt einen schönen Tiefenpass und Samed Skrijelj (6.) bringt die 08er in Führung. Zwei Minuten später ließ Concordia in Person von Arbes Tahirsylaj die Riesenchance auf den Ausgleich liegen. Dieser fiel dann nach einem ruhenden Ball. Nach einem Standard kam der Ball zu Noah Dahaba (10.), welcher aus 22 Meter abzog und mit Hilfe reinging. Es war ein wilder Beginn, mit einigen Offensivszenen. Hinten sind die Wandsbeker diese Saison oftmals anfällig. So auch an diesem Abend, als Andre Fricke (23.) die Niedersachsen erneut in Führung brachte. Doch diese hielt keine 120 Sekunden, denn Muhamed Ajruli (25.) glich aus. Nach der Pause drehte „Cordi“ auf. Durch einen Doppelschlag von Almir Sulejmani (60.) und Tahirsylaj (64.) gingen sie erstmals an diesem Abend in Führung. Spätestens mit den Treffern von Tahirsylaj und Ajruli, welche beide den Doppelpack schnürten, war die Messe gelesen. Concordia gewann mit 6:2 und verschärfte die Krise des TSV Buchholz 08.

Muhamed Ajruli (Concordia) trifft. Archivfoto: Niklas Runne

TuRa Harksheide – HEBC 0:2 (0:0)

Von einer Krise kann man mittlerweile auch beim TuRa Harksheide sprechen. Nach der starken Hinserie, gab es im neuen Jahr erst einen Sieg aus acht Spielen. Sie rutschten vom dritten Platz, bis auf Rang acht ab und die eigentliche Stärke, die Defensive, wurde nun zur Schwäche. Gegen den HEBC sollte endlich der zweite Sieg her, doch erneut jubelte der Gegner. Dabei hatten die Eimsbütteler enorme Personalsorgen.
Gerade einmal 16 Spieler reisten mit nach Norderstedt. Dennoch zeigte das Team von Özden Kocadal einen sehr souveränen Auftritt. Sie waren das deutlich bessere Team, doch machten aus mehreren Hochkarätern in der ersten Hälfte zu wenig. So ging es torlos in die Pause. Nach der Pause waren sie deutlich cleverer vor dem Tor, sodass Magnus Hartwig (55.) das Team vom Reinmüller-Platz in Führung brachte. Florian Wilhelm (74.) erhöhte sehenswert per Hacke zum 2:0-Endstand. Durch die drei Punkte stellten sie den Punkterekord aus der Vorsaison schon jetzt ein.

Der HEBC jubelt und schwimmt auf einer Erfolgswelle. (Foto: Lobeca/Rohlfs)
Der HEBC jubelt und schwimmt auf einer Erfolgswelle. (Foto: Lobeca/Rohlfs)

Sonnabend, 23.März

TuS Dassendorf – SC Victoria Hamburg 1:0 (0:0)

Die TuS Dassendorf meldete sich vergangene Woche durch einen Last-Minute-Sieg beim Spitzenreiter Altona 93 (3:2) im Titelrennen zurück. Nun sollte gegen den formstarke SC Victoria nachgelegt werden.
Die Zuschauer am Wendelweg sahen eine sehr ereignislose Anfangsphase. Erst nach einer knappen halben Stunde (26.) wurde es erstmals gefährlich. Doch Harnik scheiterte am gegnerischen Torhüter.
Nach der Pause fiel dann der Führungstreffer der TuS. Eine Bogenlampe senkte sich an die Latte und Martin Harnik (52.) drückte ihn rein. Victoria brauchte eine Antwort, doch offensiv war es ein ganz schwacher Auftritt. Sie wurden kaum gefährlich und verloren folgerichtig mit 0:1.

Martin Harnik (20, TuS Dassendorf) traf zum Sieg. Archivfoto: Niklas Runne

FC Türkiye – SV Halstenbek-Rellingen 3:3 (1:1)

Im Kampf um den Klassenerhalt musste der FC Türkiye nach zwischenzeitlich zwei Siegen in Serie, einen Dämpfer hinnehmen. Gegen den HEBC gab es trotz langer Zeit ansprechender Leistung, eine 2:5-Pleite. Doch viel mehr störte Trainer Erhan Albayrak, dass ihm im „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen den SV Halstenbek-Rellingen, gleich drei Spieler gesperrt fehlten. Mit riesigen Personalsorgen gingen sie ins Spiel und starteten denkbar ungünstig. Keine 60 Sekunden waren gespielt, da traf Marvin Schramm (1.) zur Gäste-Führung. Bereits unter der Woche im Derby gegen Union Tornesch (2:0) schnürte er den Doppelpack. Die Wilhelmsburger verschliefen den Start komplett und bekamen nur drei Minuten später einen Elfmeter gegen sich. Sie waren überhaupt nicht auf der Höhe und hatten Glück, dass Goran Mihailovic den Strafstoß parierte. Neun Minuten später glich das Team von der Landesgrenze aus.
Michel Netzbandt (13.) erwies sich wieder einmal als Goalgetter. Für den bis November noch verletzten Stürmer war es das vierte Tor aus den letzten vier Partien. Nach dem Seitenwechsel traf Vitor Branco (53.) zur Führung der Hausherren. Diese hatte allerdings nur drei Minuten Bestand, denn Schramm (56.) schnürte den Doppelpack zum Ausgleich. Eine Viertelstunde später ging Türkiye durch ein Eigentor von Frederic Ole Ernst (71./ET) erneut in Führung. Es schien, als würde Türkiye Bigpoints im Abstiegskampf sammeln, doch der sieben Minuten zuvor eingewechselte Tim von Aspern (88.) glich tatsächlich noch aus.
So teilten sich beide Teams die Punkte, doch wirklich helfen tun sie vor allem den Gastgebern nicht.

Marvin Schramm (SV Halstenbek-Rellingen) schnürte einen Doppelpack Archivfoto: Niklas Runne

Sonntag, 24.März

ETSV Hamburg – SV Rugenbergen 3:0 (1:0)

Der ETSV Hamburg ist in diesem Jahr einfach nicht zu schlagen. Aus den sieben Spielen vor der Partie gegen den SV Rugenbergen, gab es sechs Siege und ein Remis. Auch die Bönningstedter erwiesen sich nicht als Stolperstein für die Eisenbahner. Christian Stark (24./49.) brachte sie mit einem Doppelpack auf die Siegerstraße. Kurz vor dem Ende war es der im Winter aus Rugenbergen gekommene Max Düwel (89.); welcher den Deckel mit dem 3:0 drauf machte. Am Donnerstag geht es für den ETSV bereits weiter gegen den nächsten Abstiegskandidaten. Der FC Union Tornesch gastiert um 20 Uhr am Mittleren Landweg. Die Bönningstedter empfangen eine halbe Stunde früher den FC Süderelbe.

Jubel beim ETSV: der 1:0-Sieg in Dassendorf sichert Rang drei. (Archivfoto: Niklas Runne)
Jubel beim ETSV: Im neuen Jahr sind sie noch immer ungeschlagen.(Archivfoto: Niklas Runne)

Niendorfer TSV – Altona 93 0:5 (0:2)

Man konnte gespannt sein, wie die Reaktion von Altona 93 nach der ersten Saisonpleite gegen die TuS Dassendorf ausfallen würde. Gegen den Tabellendritten Niendorfer TSV ging man früh mit 1:0 in Führung.
Pascal El-Nemr (7.) setzte seine starke Form im neuen Jahr fort und traf. Es war bereits sein fünftes Tor im neuen Jahr. Nur ein Spieler des Herbstmeisters kam im Jahr 2024 mehr Treffer. Rasmus Tobinski (17.) erzielte mit dem 2:0 seinen bereits siebten. Altona befand sich schon früh auf der Siegerstraße und machte spätestens mit dem Treffer von Michael Gries (54.) den Sack zu. Niendorf erwischte einen schlechten Tag und musste zudem, mit Fynn Huneke und Tim Krüger, auf gleich zwei Leistungsträger verzichten. Erneut Tobinski (75.) traf zum 4:0. Es war bereits der dritte Doppelpack für den 25-Jährigen nach dem Jahreswechsel. Den Schlusspunkt an diesem Sonntagnachmittag setzte der eingewechselte Selim Ajkic (89.) zum 5:0-Endstand. Altona 93 untermauerte somit die Tabellenführung, während der NTSV bis auf den fünften Platz abfiel.

Pascal El-Nemr trifft Woche für Woche. Archivfoto: Niklas Runne

FC Union Tornesch – USC Paloma 1:0 (0:0)

Die vergangenen Wochen sahen für Kellerkind Union Tornesch sehr vielversprechend aus. Vor der Partie gegen den USC Paloma, holten sie zwei Siege aus den vergangenen drei Spielen und verließen den letzten Tabellenplatz. Doch unter der Woche gab es mit der 0:2-Pleite im Derby gegen den SV Halstenbek-Rellingen einen Dämpfer. Nun trafen sie zu Hause auf Paloma, welche vor allem Auswärts zuletzt schwächelte. Gegen den SV Rugenbergen verloren sie mit 1:3. Die Zuschauer im Torneum mussten lange auf einen Treffer warten, doch nach einer knappen Stunde fiel er. Piet Lasse Scobel (58.) brachte Union Tornesch in Führung. Es war sein viertes Tor in den vergangenen vier Spielen. Der USC kam nicht mehr zurück, sodass Union ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt sammelte. Auf den 15.Platz beträgt der Rückstand für die Mannschaft von Martin Schwabe nun nur noch drei Punkte. Das Problem ist allerdings das desaströse Torverhältnis. Am kommenden Donnerstag gastieren sie beim im neuen Jahr noch ungeschlagenen ETSV.

Tornesch lebt noch: dank Piet Scobel gewinnen die Eisernen ihr Heimspiel. (Archivfoto: Lobeca/Seidel)
Tornesch lebt noch: dank Piet Scobel gewinnen die Eisernen ihr Heimspiel. (Archivfoto: Lobeca/Seidel)

FC Alsterbrüder – FC Süderelbe 3:7 (2:4)

Auf dem Walter-Wächter-Platz sahen die Zuschauer ein echtes Torspektakel zweier Teams, welche im neuen Jahr noch nicht überzeugten. Der FC Alsterbrüder gewann vergangene Woche erst ihr erstes Spiel im neuen Jahr, während der FC Süderelbe noch sieglos war. Vor allem die Offensive hakte bei den Neugrabenern noch. Doch dies war an diesem Tag absolut nicht der Fall. Nach neun Minuten traf Erolind Krasnqi (9.) zur Führung. Sechs Minuten später glichen die Hausherren durch Lennart Duve (15.) aus, doch keine 60 Sekunden später war es erneut Krasniqi, welcher für alte Verhältnisse sorgte. Es deutete sich früh an, dass es ein torreicher Nachmittag werden würde. Sieben Minuten vor dem Ende der ersten Hälfte schnürte Krasniqi (38.) den lupenreinen Hattrick. Oftmals wirkte der im Winter gekommene Hoffnungsträger glücklos, doch an diesem Tag überragte er. Nur eine Minute nach dem 3:1 der Gäste, fiel sogar der vierte Treffer durch Can Kömürcü (39.). Mit Pausenpfiff verkürzte Emilio Schiano (45.) zum 2:4-Pausenstand. Es war eine vogelwilde erste Hälfte. Nach der Pause dauerte es erst einmal, bis eine Mannschaft wieder jubeln durfte. In der 67.Minute war es dann aber Rouven Treu (67.), welcher das 5:2 für den FCS erzielte. Doch nur eine Minute später brachte Tim Algner (68.) die Gastgeber zurück. Ein Doppelpack von Jorge Camacho (88./89.) sorgte für den 7:3-Auswärtssieg des FC Süderelbe. Die Krise der Alsterbrüder verschärft sich und nun wartet am kommenden Wochenende auch noch die TuS Dassendorf.

Jorge Camacho (17, FC Süderelbe) bejubelt einen Treffer. Archivfoto: Niklas Runne

TSV Sasel – Düneberger SV 5:0 (3:0)

Das neue Jahr läuft sowohl für den TSV Sasel, als auch den Düneberger SV, alles andere als positiv.
Der Meister verlor fünf der letzten sieben Spiele, die Gäste gewannen nur eines der letzten sechs.
Zuletzt kassierten sie in drei Partien, 13 Gegentreffer. An diesem Sonntagnachmittag sollte es besser laufen für das Tabellenschlusslicht, doch das tat es ganz und gar nicht. Bereits nach 16 Minuten führte die Mannschaft vom Parkweg, durch einen Doppelpack von Benjamin Dreca (7./16.) mit 2:0.
Düneberg war vorne absolut ungefährlich und hinten anfällig. Es kam immer bitterer für den DSV, denn nach 27.Minuten musste auch noch Tolga Celikten verletzungsbedingt ausgewechselt werden.
Damit nicht genug, denn nur fünf Minuten später traf Tim Jeske (32.) zur 3:0-Pausenführung.
Nach der Pause setzte es sich fort. Torhüter Jason Köhlich musste angeschlagen raus und neun Minuten später kassierten sie das 0:4. Jean-Lucas Gerken (64.) traf. Kurz vor dem Ende schnürte Dreca (87.) noch den Dreierpack zum 5:0-Endstand. Es war der erste Sieg im neuen Jahr für den TSV Sasel, nach zuletzt sieben sieglosen Partien. Während die Sorgen beim Düneberger SV immer größer werden.

Verzweiflung beim Düneberger SV. Archivfoto: Niklas Runne