Vier Teams gegen den Abstieg, doch nur ein Platz im Rettungsboot

Anil Orhan (#7, Tornesch) am Boden. Foto: Lobeca/Roberto Seidel

Der Kampf um den Klassenerhalt ist in diesem Jahr sehr eng. Vier Teams machen den Tabellenkeller unter sich aus und kämpfen um einen Platz über dem Strich. Wir nehmen alle vier Kandidaten genau unter die Lupe.

Die letzten Ergebnisse machen Mut

Die besten Karten auf den Klassenerhalt hat derzeit der SV Rugenbergen. Mit zwei Punkten Vorsprung stehen sie auf dem 15.Tabellenplatz. Abstiegskampf kennen die Bönningstedter bereits sehr gut. Im vergangenen Jahr rettete man sich gerade so. Sie holten im Schnitt 0,97 Punkte, somit 0,29 mehr als in dieser Saison. Anders als die Konkurrenten Düneberg und Türkiye, stehen sie bei der maximalen Spielausbeute. In diesen holten sie fünf Siege und mit 17 Niederlagen die meisten der Liga. Bis zum Jahreswechsel sah es noch ziemlich düster aus. Sie holten neun Punkte in 19 Spielen. Vor allem Zuhause waren es wirklich besorgniserregende Zahlen. Acht der neun Heimspiele 2023 wurden verloren und es gab nur neun Tore. Im Winter mussten sie sich von vier Spielern verabschieden, wo vor allem der von Max Düwel (jetzt ETSV) weh tat. Verstärkt wurde sich allerdings mit Verteidiger Dimitri Moor. Und die Bilanz im neuen Jahr spricht im Rennen um Platz 15 für sie. Zwei Siege aus drei Spielen, beide gegen direkte Konkurrenten, machen Mut.

Zuhause im Werner Bornholdt Sportzentrum gibt es nur selten Grund zum Jubeln. Foto: Niklas Runne

Schwachstelle Defensive

Die Schwachstellen des Düneberger SV ziehen sich wie ein roter Faden durch die Saison. Ihr risikobehaftetes Spiel sorgt zwar für relativ viel Torgefahr, doch auch Anfälligkeit in der Defensive. So kassierten sie im Schnitt alle 24 Minuten ein Gegentor und mit 78 Gegentreffern die meisten der Liga.
Es ist das große Problem am Silberberg. Auch im neuen Jahr gab es in drei Spielen, acht Gegentreffer.
Zu Hause in Geesthacht sind sie deutlich besser, als in der Fremde. Während sie zehn Punkte daheim behielten, gab es in neun Auswärtsspielen einen Sieg und acht Pleiten. In vier direkten Duellen mit den anderen Kellerkindern gab es drei Siege und zuletzt eine Pleite.

Mark Brudler (6, Düneberger SV) am Boden. Foto: Lobeca/Vivian Pfaff

Bedrohliche Situation

Die aktuelle Situation beim FC Türkiye ist sehr bedrohlich. Zwar haben sie zwei Spiele weniger, als die Konkurrenz, doch die vergangenen Spiele machten wenig Hoffnung. Es gab drei Niederlagen zum Start.
Hinten war man zu löchrig und vorne zu ungenau. Sie trafen 2024 noch gar nicht, einzig ein Eigentor brachte sie zum Jubeln. Am vergangenen Wochenende kreierte man keine einzige klare Torchance.
Die fehlende Torgefahr zieht sich durch die bisherige Saison. Mit 19 Toren erzielten sie die mit Abstand wenigsten. Nur alle 95 Minuten durften sie jubeln. Doch woran liegt die stockende Offensive?
Vergangene Saison erzielten sie noch 65 Tore. Alleine Michel Netzbandt traf 29-mal und somit am zweithäufigsten. In dieser Saison durfte der Stürmer allerdings erst einmal jubeln. Dies lag an einer langen Verletzungspause. Verletzungen plagen die Wilhelmsburger immer wieder. Zudem haben sie große Probleme auf dem heimischen Platz. Neben ständigen Spielausfällen im Stadion an der Landesgrenze gab es in neun Heimspielen keinen einzigen Sieg. Nur zwei Punkte behielten sie in der Heimat. Sie lagen bereits 16-mal hinten und holten gerade einmal einen Punkt. Der Mannschaft von Daniel Sager gehen langsam die Argumente aus. Es gab in den vergangenen zehn Ligaspielen nur drei Punkte. Der Auftakt ins neue Jahr hat es in sich. So gab es in den ersten drei Spielen keine Punkte und nun warten der ETSV und Altona 93.

FC Türkiye-Trainer Daniel Sager. Foto: Niklas Runne

Das Tabellenschlusslicht

Vom Tabellenende grüßt derzeit der FC Union Tornesch. Das rettende Ufer ist mittlerweile fünf Punkte entfernt und die letzten Spiele machten defensiv wenig Hoffnung. Gegen den Niendorfer TSV gab es eine 1:3-Pleite. Eine Woche später ging man zu Hause gegen Altona 93 mit 1:6 unter. Am vergangenen Freitag gab es die dritte Pleite gegen den SC Victoria (1:2). In den vergangenen zehn Oberligaspielen gab es gerade einmal vier Punkte. Zwar gab es einen Sieg gegen Meister TSV Sasel, doch 33 Gegentreffer aus den besagten Spielen sind zu viele. Die Bilanz in den direkten Duellen im Tabellenkeller spricht klar gegen das Team aus dem Torneum. Gegen alle drei Konkurrenten gab es Niederlagen. Insgesamt holten sie erst zehn Punkte und somit 0,45 pro Spiel. Vor allem in der Fremde hakt es. In dieser Spielzeit gab es noch keinen Auswärtssieg.

Jari Maack (#29, Tornesch) fassungslos. Foto: Lobeca/Roberto Seidel