Union will mit verjüngtem Kader die Klasse halten

Philip Kuschka (in blau) ist einer der wenigen Spieler, die Tornesch erhalten blieben. (Foto: Lobeca/Rohlfs)
Philip Kuschka (in blau) ist einer der wenigen Spieler, die Tornesch erhalten blieben. (Foto: Lobeca/Rohlfs)

Union Tornesch war auch im letzten Jahr ein Phänomen. Erneut gelang den „Eisernen“ der Klassenerhalt, ein Umstand mit dem nicht immer zu rechnen war. Doch nun beginnt ein neues Zeitalter: die „Kumpeltruppe“, eine Mannschaft, die vor allem aus Spaß am Spiel unter Trainer Thorben Reibe zusammenkam, hat sich aufgelöst. Nun ist ein neues Tornescher Team da – mit jungen Spielern und einem jungen Trainer.

Saison 2022/23

Wie in jedem Jahr wurde Union Tornesch als heißer Abstiegskandidat gehandelt. Und wie schon in der Saison zuvor wusste die Reibe-Elf den Experten ein Schnippchen zu schlagen. Trotz manchen Rückschlags gelang es Tornesch weitesgehend über dem Strich zu bleiben. Nur an Spieltag zwölf stand Union auf einem Abstiegsplatz, ansonsten immer darüber. Am Ende waren es komfortable sieben Punkte auf den ersten Absteiger – ein Umstand, der während der Saison nicht immer ersichtlich war. Den Hut muss man, auch aufgrund der Voraussetzungen, erneut ziehen.

Wer kommt? Wer geht?

Die „Kumpeltruppe“, welche 2019 überraschend den Sprung in die Oberliga schaffte und sich lange dort hielt, löste sich nach dem Saisonende auf. Trainer Thorben Reibe übernahm den VfR Horst, sein letztjähriger Spieler Lennart Dora folgt als Co-Trainer. Weitere 16 Spieler verließen ebenfalls den Club. Das Trio Norman Baese, Jan Eggers und Björn Dohrn schließt sich dem Nachbarn SV Halstenbek-Rellingen an. Tim Moritz, Fabian Knottnerus (beide Curslack), Dennis Beckmann (Kummerfelder SV) und Jannik Swennosen (TBS Pinneberg) wechseln in die Landesliga, während Flemming Lüneburg (SV Lieth) und Felix Valera Rojas (TuS Osdorf) sogar noch eine Liga tiefer aktiv bleiben. Bei Lennart Maack, Jan-Philipp Zimmermann, Fabian Tiedemann, Dennis Ghadimi, Adolphe Ndine, Marcus Richter, Chris Heuermann sind die Ziele nicht bekannt. Noch unklar ist, ob Maik Stahnke ebenfalls geht oder den Eisernen erhalten bleibt.

Dem Gegenüber stehen, neben einem neuen Trainer, 19 Neuzugänge. Fast alle sind unter 23 Jahre alt. Einzig Max Stolzenburg (TuS Appen, ehemals Altona und Wedeler TSV) und Enis Ay (FC Süderelbe) sind mit 25 Jahren älter. Entsprechend gering ist die Oberliga-Erfahrung auch bei den anderen Neuzugängen. Lediglich Rückkehrer Luca Heinichen (nach Pause) sowie Artemi Polonski, Jesse Schmahl und Jannik Ahrens (alle TuS Osdorf) haben Einsätze in Hamburgs Oberhaus in der Vita stehen. Hendrik Müller (TBS Pinneberg), Yil Balde (SC Victoria II) und Stefan Basta (Kummerfelder SV) spielten in der Landesliga. Hinzu kommen Dennis Lebedinski (Heidgrabener SV), Leandro de los Santos Korth (Halstenbek U19), Leonard Scharre, Mats Johännig, Lenn Pankranz, Konrad von Sobbe, Ben Petersen und Piet Scobel (alle SV Lieth U19). Aus der zweiten Mannschaft haben Janko Behrs und Tim Leon Witte den Sprung in die Tornescher Oberliga-Mannschaft geschafft.

Trainer und Ziele

Passend zum jungen Kader steht mit Martin Schwabe ein „Oberliga-Novize“ an der Seitenlinie – zumindest was den Cheftrainerposten angeht. Der 37-Jährige war zuletzt Trainer der zweiten Mannschaft von Union Tornesch und zuvor als Co-Trainer unter Thorben Reibe sowie unter Michael Fischer beim SV Rugenbergen aktiv. Dazu trainierte er zwei Jahre die A-Jugend von Tornesch.
Nun also sein erster Job in der ersten Oberliga-Reihe.

Schwabe kennt sich gerade mit jungen Spielern aus und weiß, dass ein Umbruch seine Zeit braucht: „Die Jungs werden Zeit brauchen, bis die Automatismen greifen. Das wissen wir auch. Leider kommt uns der Spielplan nicht unbedingt entgegen.“ Denn: nach dem Auftakt bei Harksheide kommt es mit Dassendorf, Niendorf, dem ETSV und Altona knüppeldick. Aber soweit blickt Schwabe noch nicht, sondern schaut auf das hier und jetzt. Und da gefällt ihm, was er in Tornesch sieht: „Man sieht das Potential der Jungs. Viel wichtiger aber: die Jungs sind charakterlich sehr gut, von daher bin ich guter Dinge, dass wir unser Saisonziel schaffen werden.“ Das Ziel  hat sich im Übrigen nicht verändert: der Klassenerhalt soll es sein, damit im Torneum weiterhin Oberliga-Fußball geboten werden kann.

Vorbereitung

Drei Tests hat Union bisher absolviert. Dabei gab es zwei Siege und nur eine Niederlage gegen das hoch ambitionierte TBS Pinneberg.  Den Feinschliff holt sich die Schwabe-Elf bei zwei Turnieren – erst in Pinneberg, dann beim heimischen WKK Cup.

TuS Osdorf 2:1
TuS Holstein 4:2
TBS Pinneberg 0:3
SV Rugenbergen (A/15. Juli/Yaans Cup)
Spiel um Platz 3 oder Finale Yaans Cup (A/16. Juli)
Heidgrabener SV (H/19. Juli/WKK Cup)
Spiel um Platz 3 oder Finale WKK Cup (H/21. Juli)
TuS Holstein (A/23. Juli/Pokal)
TuRa Harksheide (A/30. Juli/Liga)