SVHR im Umbruch: Ziel ist der Klassenerhalt

Dritter Oberliga-Saison in Serie: für Heiko Barthel und den SV Halstenbek-Rellingen geht es nur um den Klassenerhalt. (Archivfoto: Lobeca)
Dritter Oberliga-Saison in Serie: für Heiko Barthel und den SV Halstenbek-Rellingen geht es nur um den Klassenerhalt. (Archivfoto: Lobeca)

Die Saison 2025/26 steht in den Startlöchern und wir schauen wie in jedem Jahr bei allen 18 Teams der Oberliga Hamburg vorbei. Es geht zum einzigen Vertreter aus dem äußersten Nordwesten. Der SV Halstenbek-Rellingen hält die Fahne des Kreises Pinneberg hoch. Doch in diesem Sommer ist einiges anders, beim SVHR ist ein großer Umbruch im Gange. Das Saisonziel ist klar: Klassenerhalt!

Saison 2024/25

Der SV Halstenbek-Rellingen war ein Team der zwei Gesichter. Das Heimgesicht war mehr als solide: 28 Punkte sammelte die Barthel-Elf am Lütten Hall, war siebtbestes Heimteam der Liga. Mit dem ETV und Altona 93 ließen zwei Spitzenteams der Liga Zähler liegen. Und die Heimstärke sorgte mit dafür, dass der SVHR das Halbfinale im Pokal erreichte. Das andere Gesicht war dagegen auswärts zu sehen. Nur sieben Pünktchen holte man auf fremdem Platz, kein Team holte weniger, kein Team gewann weniger auswärts. Macht Platz 17 in der Auswärtstabelle, aber nur weil der HSV III ein deutlich schlechteres Torverhältnis hatte. Entsprechend nüchtern zieht Trainer Heiko Barthel Bilanz: „Dass wir mit dieser Auswärtsbilanz überhaupt eine Chance auf den Klassenerhalt hatten und ihn dann geschafft haben, zeigt, dass es drei schlechtere Mannschaften gab. Und hinten raus haben wir von unserem Vorsprung gelebt. Da haben wir dann auch das nötige Quäntchen Glück gehabt.“ Dennoch ist dem Chefcoach bewusst, dass das Erreichte fast das Maximum war: „Für uns zählte nur der Klassenerhalt und den haben geschafft. Dazu haben wir eine richtig starke Pokalsaison gespielt. Mehr ist unter unserem Umständen nicht möglich.“

Viktor Weber ist der erfahrenste Neuzugang im Kader. (Foto: Lobeca)
Viktor Weber ist der erfahrenste Neuzugang im Kader. (Foto: Lobeca)

Wer kommt? Wer geht?

Gleich zwölf Spieler haben Halstenbek im Sommer verlassen – und dabei vor allem reichlich Erfahrung. Norman Baese, Jan Eggers (beide VfR Horst), Henrik Petersen (HFC Falke), Tim Moritz (Ziel unbekannt) und Fabian Knottnerus (Kummerfelder SV) sind schon über 30, Niklas Siebert (ebenfalls Horst), Marvin Schramm (Union Tornesch II) und Chris Heuermann (TuRa Harksheide) nah dran. Mit Maksym Zanko und Omar Nabizada (beide TBS Pinneberg) gehen die beiden offensiven Aktivposten zu einem ambitionierten Kreis-Konkurrenten. Daniel Schkarlat (TuRa Harksheide) und Jannis Daniels (HSV III) zieht es nach einem halben Jahr weiter.

Neun neue Gesichter durfte Barthel begrüßen. Im Tor kommt Viktor Weber vom 1.FC Quickborn und ist deiner von nur zwei Neuzugängen mit Oberliga-Erfahrung. Dazu kann der 22-Jährige auf eine Regionalliga-Saison mit dem ETV zurückblicken. Dazu hat Martin Jakubietz Oberliga-Erfahrung, kam letzte Saison zu 13 Einsätzen beim HSV III. In der Defensive kommen Moritz Brandis (Kummerfelder SV) und Mohamed Kaba (Eintracht Norderstedt II) ebenso aus der Landesliga wie die offensiveren Akteure Finn-Luka Schmalfeld (Hetlinger MTV), Salih Tahhan (Bramfelder SV), Jeremy Miljevic, Aytunc Isik (beide Altona 93 II) und Alexandros Kotzapanagiotou (VfR Horst). Einzig Miljevic ist von den Neuzugängen älter als 24 Jahre, so dass sich das Team deutlich verjüngt hat.

Players to watch

„Wir müssen einen Umbruch wagen“, ist sich Barthel sicher, der neben den vielen Neuzugängen auch Rückkehrer Frederic Ernst (Weltreise) begrüßen darf: „Auch wenn uns viel Erfahrung verloren geht.“ Dazu muss man die Tore von Nabizada ersetzen, welcher als einziger Spieler zweistellig für den SVHR traf. Und so rücken andere Spieler in den Fokus – wie Patrick Hoppe, in der letzten Saison der Spieler mit den meisten Einsatzminuten. Wie Jannik Arnold oder Routinier Marcel Jobmann, welche ihre Torekonto durchaus erhöhen könnten. Vielleicht passiert aber auch auf dem Transfermarkt noch etwas, auch wenn Barthel nicht optimistisch ist: „Wir testen noch den ein oder anderen Akteur und vielleicht passt es ja. Aber wir haben halt klare Standortnachteile gegenüber den Clubs aus der Stadt.“

Jannik Arnold soll das Team mit anführen. (Archivfoto: Lobeca)

Trainer und Ziele

Damit will der 50-Jährige keineswegs jammern – er nimmt es wie es kommt. Und nach mehr als acht Jahren beim SV Halstenbek-Rellingen ist Barthel in dieser Hinsicht auch abgehärtet. Nicht umsonst ist er nach Ali Farhadi vom NTSV der dienstälteste Trainer der Liga. Und bisher hat er fast das Maximum aus seiner Mannschaft geholt

Angesichts des Umbruchs und angesichts der Standortnachteile sieht Heiko Barthel das Saisonziel ganz realistisch: „Wir wollen einen Platz über dem Strich stehen. Das hat die Mannschaft drin. Alles was darüber hinaus geht, ist ein netter Zugewinn.“ Und legt gleich den Finger in die Wunde: „Dazu müssen wir aber auch mal auswärts mehr holen.“ Dass der Klassenerhalt ein schwieriges Unterfangen wird, ist Barthel bewusst: „Im letzten Jahr waren drei Mannschaften schlechter. Die Aufsteiger in diesem Jahr machen die Liga nicht schlechter. Das wird ganz schwierig.“ Zumal der Halstenbeker Trainer mindestens eine drei Teilung der Liga sieht: „Du hast zwei Mannschaften, die vorne weg marschieren werden. Dann kommen drei bis vier Verfolger und schließlich der Rest.“

Vorbereitung

Fünfmal testet der SV Halstenbek-Rellingen – alle fünfmal auswärts. Der Auftakt war mit einem 3:0 beim VfR Horst schon mal in Ordnung. In den restlichen Spielen will man sich das Selbstvertrauen für die Saison holen. Zum Auftakt wartet dann das kleine „Vater-Sohn-Duell“ gegen den SC Victoria. SVHR-Kaderplaner Michael Bernhardt ist bekanntlich der Vater von „Vicky“-Coach Sascha.

VfR Horst 3:0
Eintracht Lokstedt (6. Juli/A)
Kummerfelder SV (9. Juli/A)
FC St. Pauli III (11. Juli/A)
Heidgrabener SV (15. Juli/A)
SC Victoria (27. Juli/H/Liga-Auftakt)