Serienjunkies: Der eine ist ganz heiß, der andere eher nicht so – das allerletzte Mal

Das Mommsenstadion wird für die Euro 2024 umgebaut. Foto: Kerstin Kellner

An diesem Wochenende hat die TSG Neustrelitz in der NOFV-Oberliga Nord frei. Grund dafür ist die Zwangsabmeldung des CFC Hertha 06 wegen eines abgelehnten Insolvenzverfahrens. Thomas Franke kommt das aber gar nicht ungelegen. „Aufgrund unserer angespannten Personaldecke finde ich es ganz okay mit dem nicht-stattfinden des Spiels. Wir testen gegen unsere Zweite und am Samstag schaue ich mir dann unseren Pokalgegner an“, so der TSG-Coach zu OBERLIGA.info. Der Rest der Elite-Amateure ist am 19. Spieltag gefordert.

Namen- und Punktsuche vs. „diese Woche zählt nichts als ein Sieg“

Schon am Freitag will der FSV Union Fürstenwalde den nächsten Anlauf zum dritten Saisonsieg nehmen. Wobei die Brandenburger vermutlich schon mit einem Pünktchen gegen Tasmania Berlin zufrieden wären. Der vorerst letzte Sieg datiert aus November des vergangenen Jahres und am 1. Spieltag gewann das Oberliga-Schlusslicht gegen die Neustrelitzer. Mit zwei Unentschieden aus den anderen 15 Spielen liegt man so schon fast abgeschlagen am Tabellenende. Dafür suchen die Brandenburger aber – und zwar nach einem neuen Namensgeber für das Stadion. Der Sponsor sprang ab. Auf der Vereinshomepage werden Vorschläge entgegengenommen.

Gegner Tas hat solche Ideen derzeit nicht. Zudem befindet man sich nun ja auch erstmal außerhalb des Werner-Seelenbinder-Sportpark und möchte nach zwei Niederlagen in Folge keine Serie daraus werden lassen. Trainer Onur Yessill hat eine klare Vorstellung: „Kurz und knapp, denn diese Woche zählt nichts als ein Sieg. Das ist ein absoluter Pflichtsieg für uns. Gegen Lichtenberg haben wir es nicht schlecht gemacht und uns einfach nicht belohnt, die entsprechenden Früchte zu ernten. Das wollen wir jetzt mit einer guten Leistung nachholen und die drei Punkte mitnehmen, zurück in die Spur. Dann wollen wir eine kleine Serie starten, bevor es für uns in eine längere Pause geht.“

Das allerletzte Mal im Mommsenstadion

Der Berliner Senat hat Tennis Borussia noch einmal ein Heimspiel gegeben, denn die Bagger sind noch nicht da. Wie schon berichtet, wird das Mommsenstadion zur EM 2024 als Trainingsstätte für Kroatien und Österreich saniert und damit gleich drittligatauglich gemacht. Davon sind aber TeBe und SC Staaken noch meilenweit entfernt. Für die Borussen heißt es nach dem verlorenen Spiel in Mahlsdorf auf Wiedergutmachung zu spielen und den Fans einen denkwürdigen Abschied aus dem „Mommse“ zu schenken. Dass die Partie heiß wird, zeigte schon das Hinspiel (3:2 für Staaken). „Wir wollen nach zwei durchschnittlichen Spielen mit jeweils zwei schwachen ersten Hälften den Turnaround schaffen und auf unserem großen Rasenplatz wieder spielerisch überzeugen“, sagt René Lorenz. „Mein Co-Trainer Sercan Kara und ich können die letzten sieglosen Spiele gut einordnen, es fehlten vier bis fünf Spieler aus der Startelf, außerdem kommen wir mit kleinen Kunstrasenplätzen nicht so zurecht wie die Heimteams“, so der TeBe-Trainer weiter. Mit dem SC Staaken kommt eine selbstbewusste Mannschaft ins Mommsenstadion, die Staakener gewannen vier der vergangenen fünf Spiele und strotzen nur so vor Selbstvertrauen.

SCS-Coach Thorsten Meyer meint: „TeBe vor der Brust, wir erwarten den Gegner mit viel Wucht. Das ist ein technisch starkes Team, mit einigen guten Unterschiedsspielern. Zudem wird es TeBe‘s letztes Spiel im Momsenstadion, vor guter Kulisse. TeBe möchte die Niederlage aus dem Hinspiel wieder gut machen und wir werden es mit unseren Mitteln denen definitiv schwer machen. Es wird ein interessantes Spiel.“

Wieder sieben auf einen Streich?

Die Klatsche von Mahlsdorf hat beim RSV Eintracht 1949 irgendetwas bewirkt. Nach dem 1:7 zum Jahresauftakt haben die Stahnsdorfer zwar noch zweimal verloren, aber knapper – und einmal gewonnen. Cheftrainer Patrick Hinze will raus dem Keller. Ob es mit einem Dreier gegen F.C. Hertha 03 Zehlendorf allerdings klappt? Der Tabellenzweite hat in der Vorwoche Fürstenwalde mit 7:0-abserviert. Wieder eine Sieben… Oh, oh. Herthas Team-Manager Michael Stüwe-Zimmer ist guter Dinge: „Wir hatten eine gute Trainingswoche und alle waren Deck, so dass die Trainer die volle Auswahl haben. Was für ein Spiel uns erwartet, wissen wir nicht so richtig, weil in Teltow auf Kunstrasen gespielt wird und der soll sehr klein sein. Wir werden sehen, was uns erwartet.“

Schafft der RFC es im Duell der Pokalsieger zurück in die Spur?

Für den Rostocker FC wird es auch mal wieder Zeit zu punkten. Am vergangenen Wochenende rutschte der Pokalsieger von Mecklenburg-Vorpommern auf einen Abstiegsplatz, wartet seit fünf Spielen auf einen Sieg. Den, den es gab, der wurde aberkannt. Das war ein 1:0 gegen die abgemeldeten Charlottenburger zum Winter-Finale. Ärgerlich, doch vielleicht klappt es gegen den amtierenden Berliner Cup-Gewinner TuS Makkabi. Das Hinspiel gewann der RFC, warum also nicht jetzt nochmal die Kurve kriegen? Das Wetter an der Ostsee lädt vielleicht zu drei Punkten ein. Dran wäre das Team von Silvio Schulz sicherlich mal wieder.

Spitzenreiter passt gut auf

Dagegen hat vermutlich etwas Landesrivale SG Dynamo Schwerin. Die Landeshauptstädter müssen zum Liga-Primus Lichtenberg 47. Nils Kohlschmidt, Trainer des Gastgebers, meint: „Nach dem Sieg bei Tasmania freuen wir uns auf das nächste Heimspiel im Zoschke. Gegen die Gäste von Dynamo Schwerin steht uns dabei die nächste schwere Aufgabe bevor. Mit den Mecklenburgern, die nach dem Sieg gegen Wismar mit Selbstvertrauen anreisen, erwartet uns ein taktisch gut eingestellter Kontrahent mit einem im Vergleich zum Hinspiel neuen Trainer und einem in der Winterpause verstärkten Kader, der alles für einen Punktgewinn für den Klassenerhalt geben wird. Dennoch ist klar. Zuhause wollen wir nach dem Remis gegen Zehlendorf den ersten Heimsieg in 2024 erreichen und damit auch die Tabellenführung verteidigen.“

Die aktuell beste Mannschaft der Rückrunde sieht sich als „Außenseiter“

Bezirksnachbar Sparta Lichtenberg spielt eine Stunde später ebenfalls zuhause und empfängt die Mannschaft der Rückrunde. Der BSV Eintracht Mahlsdorf kommt an die Fischerstraße und will den fünften Sieg in Folge mitnehmen. Die Hausherren kommen in Kalenderjahr 2024 gerade einmal auf einen Sieg und zwei Unentschieden, sind aber ebenfalls in einer Serie – siebenmal hintereinander ungeschlagen. Der Aufsteiger steht nicht umsonst auf Platz drei.

„Wir reisen diese Woche zu Sparta und wollen als “Außenseiter“ trotzdem viel am Spiel teilnehmen. Die letzten Auftritte geben uns Selbstvertrauen, dass wir auch beim dritten für eine Überraschung sorgen können. Wichtig ist, dass wir wieder zu der Zielstrebigkeit zurückkehren, die uns gegen TeBe im letzten Drittel gefehlt hat – und vor allem mehr Disziplin im Anlaufverhalten an den Tag legen, sowie den besseren Abständen zwischen den Mannschaftsteilen. Wir haben Rückkehrer und Neuzugänge unter der Woche im Training gehabt und wollen idealerweise aus den Vollen schöpfen am Sonntag“, sagt BSV-Trainer Lucio Geral.

Da war es wieder, das Thema mit den Serien

Der FC Anker Wismar kennt sich übrigens ebenfalls mit Serien aus. Bis zum 2:4 in der Vorwoche in Schwerin war man vier Spiele in Folge ungeschlagen, gewann drei davon. Davor gab es drei Pleiten am Stück. Nun kommt der FSV Optik Rathenow in die Hansestadt. Trainer Matthias Fink sagt: „Nach der sehr schwachen Vorstellung gegen Dynamo wollen wir uns an diesem Wochenende definitiv anders präsentieren. Mit Optik kommt ein Gegner, den man schlagen muss, wenn man nicht wieder unten reinrutschen will. Es ist zwar noch nicht in der Tabelle sichtbar, aber Optik Rathenow hat sich stark verbessert und mit dem Unentschieden gegen Sparta natürlich ein Ausrufezeichen gesetzt. Wir müssen wieder eine Topleistung abrufen, damit wir wieder zurück auf Kurs sind.“ Die Rathenower haben ihre Negativserie von vier Niederlagen am Stück vergangenen Sonntag bei Sparta durchbrochen. 1:1-Unentschieden trennte man sich von den Lichtenbergern. Da will Ingo Kahlisch in Wismar weitermachen. Ein Ausflug an die Ostsee wird das für den Tabellenzwölften vermutlich nicht. Man rechnet sich etwas aus.

Der 19. Spieltag (1.-3.3.2024)

FSV Union Fürstenwalde – SV Tasmania Berlin (Fr., 19.30 Uhr)
Tennis Borussia Berlin – SC Staaken (Sa., 13 Uhr)
RSV Eintracht Stahnsdorf 1949 – Hertha 03 Zehlendorf (14 Uhr)
Rostocker FC – TuS Makkabi Berlin
FC Anker Wismar – FSV Optik Rathenow (So., 13 Uhr)
SV Lichtenberg 47 – SG Dynamo Schwerin
SV Sparta Lichtenberg – BSV Eintracht Mahlsdorf (14 Uhr)
Spielfrei: TSG Neustrelitz

Die Tabelle

1.SV Lichtenberg 471752 : 1144
2.FC Hertha 03 Zehlendorf1755 : 1642
3.SV Sparta Lichtenberg1743 : 2731
4.Tennis Borussia Berlin1629 : 1928
5.TSG Neustrelitz1733 : 2427
6.TuS Makkabi Berlin1730 : 2126
7.BSV Eintracht Mahlsdorf1629 : 2726
7.SV Tasmania Berlin1729 : 2726
9.SC Staaken1624 : 3222
10.FC Anker Wismar1723 : 3322
11.RSV Eintracht 19491726 : 4416
12.FSV Optik Rathenow1623 : 3814
13.SG Dynamo Schwerin1623 : 3713
14.Rostocker FC1720 : 4713
15.FSV Union Fürstenwalde1716 : 528
16.CFC Hertha 06 zg.00 : 00