Dynamo feiert ersten Heimsieg – Hertha sorgt für Unioner Niederschlag  

Zwei Treffer von Abdulkadir Beyazit (im Hintergrund). Zehlendorfs Kapitän Lenny Stein (rechts). Foto: Kerstin Kellner

Zwei Derbys außerhalb von Berlin gab es am 18. Spieltag in der NOFV-Oberliga Nord in Mecklenburg-Vorpommern. Dabei holte sich die SG Dynamo Schwerin den ersten Heimsieg. Im Fernduell der beiden Top-Teams gab es keine Überraschungen. Lichtenberg 47 erledigte seine Aufgabe solide und Hertha 03 Zehlendorf schoss Schlusslicht Union Fürstenwalde ab. Der SC Staaken sah sich alles von der Couch an, die Meyer-Elf hatte aufgrund der Abmeldung des CFC Hertha 06 spielfrei. Das trifft nun jede Mannschaft einmal in der Rückrunde.

Dynamo hat „richtig geackert“

Bereits am Freitag freute man sich in Schwerin über einen 4:2-Heimsieg gegen den Landeskonkurrenten FC Anker Wismar. Dabei traf Marvin Runge (28., 86.) doppelt für die Hausherren. Nicklas Klingberg war bereits nach fünf Minuten für Dynamo erfolgreich. Die Antwort der Nordwestmecklenburger ließ nicht lange auf sich warten. Florian Esdorf (8.) markierte den Ausgleich. Vor der Pause traf neben Runge noch Sarwar Osse (36.) und nach dem Seitenwechsel noch einmal Julian Hahnel (56.) für Anker.

SGD-Coach Jano Klempkow sagte danach zu OBERLIGA.info: „Es war schon so, dass wir viel Respekt vor dieser guten Mannschaft, die unter anderem den Tabellenführer besiegte. Da gibt es eine hohe Qualität. Wir können aber auch viele Gegner in der Oberliga ärgern können. Es begann gut mit dem Führungstreffer, bekommen dann schnell den Ausgleich, was ein Rückschlag ist. Die Jungs sind bei sich geblieben und haben an vielen Stellen richtig geackert. Wir haben uns viele klare Torchancen herausgespielt und hatten ein deutliches Übergewicht. In der zweiten Hälfte kann ich mich an keine Möglichkeit von Anker erinnern. Nach dem 3:1-Pausenstand hätten wir den Sack schon früher zumachen müssen. Wismar war stark und hat gezeigt, warum sie da stehen, wo sie stehen. Am Ende haben wir uns endlich mal belohnt, da war viel richtig. Jetzt fahren wir mit einem guten Gefühl nach Lichtenberg und schauen, was da dann herausspringt.

„Wie erwartet, war es nicht das klare Spiel nach aktuellem Blick auf die Ergebnisse. Dynamo hat sehr gut und engagiert verteidigt. Wir kamen auf dem neuen Untergrund in keinem Moment des Spieles in unseren Spielfluss. Obwohl wir nach dem schnellen 1:1 eine gute Phase hatten und dort auch dann das 2:1 machen müssen. Danach passieren und haarsträubende Fehler, die Dynamo effektiv genutzt hat. In der zweiten Halbzeit versuchen wir nochmal alles, aber an dem Tag war dann die Hypothek der ersten Halbzeit zu hoch. Am Ende gewinnen sie so dann auch verdient und das einzig Positive ist; wir geben einem MV-Kollegen die Punkte für deren Abstiegskampf ab“, so Anker-Trainer Matthias Fink.

Heimsieg für Makkabi

Nach einem spielfreien Sonnabend in der Liga ging es am Sonntag mit den restlichen Begegnungen weiter. TuS Makkabi siegte mit 3:2 (0:1) gegen RSV Eintracht, drehte dabei einen Pausenrückstand.

Sparta verpennt Anfangsphase

„Mit der ersten Halbzeit war ich sehr zufrieden. Was fehlte, war das 2:0, das haben wir nicht gemacht. Nach der Auswechslung von Jerome, der war ja auch Gelb-Rot-gefährdet, ging etwas die Ordnung verloren. Ich denke, man hat heute gesehen, dass Justin Gerlach mit seiner Erfahrung für uns eine Verstärkung ist. Dass wir vorne Probleme haben, wissen wir. Aber insgesamt, wenn wir so weiterarbeiten – immerhin haben wir gegen den Tabellendritten gespielt – werden wir die Liga halten“, sagte Ingo Kahlisch als Trainer des FSV Optik Rathenow nach dem 1:1 (1:0)-Unentschieden gegen Sparta Lichtenberg. Jerome Leroy (6.) brachte die Brandenburger in Front und Daniel Hänsch (66.) sorgte für den Lichtenberger Ausgleich.

Bei den Gästen meinte Alexander Fischer als Sportlicher Leiter nach der Partie: „Die erste Minuten haben wir verpennt, weswegen Optik durch Leroy in Führung gegangen ist. Danach haben wir versucht unser Spiel durchzusetzen, ohne Erfolg. In der zweiten Halbzeit, ab der 53. Minute, waren wir in Unterzahl und haben unser Spiel umgestellt. Lange Bälle und Nachsetzen auf die zweiten Bälle, dadurch haben wir mehr Möglichkeiten erzwingen können, ohne dass wir eine richtige Chance hatten. Verdient hat das Team den Ausgleich gemacht und auch das 2:1 wäre verdient, wenn der Linienrichter nicht plötzlich auf Abseits gezeigt hätte – was kein Abseits gewesen ist. Insgesamt ein sehr zerfahrenes Spiel, Tendenz dass das Unentschieden in Ordnung geht.“

RFC nun auf Abstiegsplatz

Im zweiten Landesduell von Mecklenburg-Vorpommern war es etwas aufregender. Zwei Elfmeter und ein Eigentor sahen die über 300 Fans zwischen TSG Neustrelitz und Rostocker FC. Die Gastgeber legten den Grundstein zum Heimsieg schon früh durch Justin Schultz (7.) und Manuel Härtel (19.). 2:0 nach rund 20 Minuten für die TSG. Vor der Pause verkürzte Tom Weiß (41.) per Strafstoß für die Hansestädter. Nach einer Stunde dann ein Elfmeter für die Neustrelitzer, den Dennis Ladwig verwandelte. In der Schlussphase traf dessen Kollege Marcus Niemitz (83.) noch für Gäste ins eigene Tor.

TSG-Trainer Thomas Franke danach: „In den ersten 30 Minuten waren wir die klar bessere Mannschaft und müssen höher führen als nur 2:0. Dann kurz vor der Halbzeit eine unglückliche Situation. Zusammenprall unserer Spieler Kevin Riechert und Nils Röth, beide vorübergehend mit blutenden Wunden raus. Daraus resultiert eine Neun-gegen-Elf-Unterzahl, die der Gegner nutzt und per Elfmeter zum 1:2 verkürzt. In der zweiten Hälfte ist es eine ausgeglichene Partie, wo wir die klareren Möglichkeiten hatten und am Ende verdient mit 3:2 gewinnen.“

Silvio Schulz sah es als RFC-Coach ähnlich: „Ärgerlich waren die ersten 25 Minuten. Danach waren wir besser im Spiel. Im zweiten Durchgang war es ein gutes Spiel bis zum Elfmeter. Trotzdem haben wir bis zum Ende nach vorne gespielt. Leider war es durch eigene Fehler eine verdiente Niederlage.“ Seine Mannschaft rutschte dadurch auf einen Abstiegsplatz.

Schröder-Team mit Tor-Feuerwerk

Das Schlusslicht abgeschossen und damit auch ein wenig den Frust. So erging es dem F.C. Hertha 03 Zehlendorf nach dem Rückzug des CFC Hertha 06, denn dadurch fehlen dem Team von Robert Schröder nun zwei Zähler auf den Tabellenführer. Der war zusammen mit seinem Trainer-Team rundum zufrieden und sagte: „Es hätte sogar das eine oder andere Tor mehr sein können. Das war ein guter Tag und die Leistung stimmte.“ Das Ergebnis sprach dazu keine andere Möglichkeit. 7:0 (3:0) fegte man den Gegner zuhause weg. Eric Stiller (5., 45.), Serhat Polat (12., 62.), Abdulkadir Beyazit (47., 85.) und Albert Frank Millgramm (87.) waren die Torschützen.

Union-Trainer Ronald Mersetzky: „Besonders für alle die nicht vor Ort waren, sieht das nackte Ergebnis richtig beschissen aus. Das Spiel war aber nicht so klar, wie das Ergebnis vermuten lässt. Trotzdem darf uns so etwas nicht passieren. Wir machen es dem Gegner bei den Gegentoren viel zu einfach. Fakt ist: Es war ein fetter Niederschlag, aber wir werden aufstehen. Freitag gegen Tasmania werden wir im Friesenstadion wie auch die letzten Heimspielen Vollgas geben.“

Niederlage doppelt bezahlt

Für den Spitzenreiter Lichtenberg 47 gab es einen 2:0 (2:0)-Auswärtssieg nach Treffern von Paul Krüger (15.) und Sebastian Reiniger (39.) bei Tasmania Berlin. Bei den Gastgebern war Trainer Onur Yesilli enttäuscht. „Die sitzt tief“, sagte er danach „weil wir meiner Meinung nach nicht wirklich das schlechtere Team waren. Lichtenberg hat aber disziplinierter verteidigt und sich nicht die Fehler erlaubt, die wir uns geleistet haben. Das zweite Tor legen wir uns ganz klar mal wieder selber rein und auch das erste hätten wir verhindern können. Wir haben uns deutlich mehr Chancen erspielt, während Lichtenberg unsere Fehler eiskalt genutzt hat. Zusammenfassend kann man sagen, dass uns in den entscheidenden Aktionen die Kaltschnäuzigkeit gefehlt hat und wir uns wieder zu grobe Fehler erlaubt haben, die das Spiel entschieden haben.“ Zudem gab es noch eine Hiobsbotschaft, dazu der Tas-Coach weiter: „Noch tiefer als die Niederlage sitzt die schwere Verletzung von Glodi Zingu. Wir als Mannschaft und Verein wünschen ihm gute Besserung und werden ihn bei seiner Reha und allem was kommt voll unterstützen und in dieser harten Zeit für ihn da sein.“

Rupp trifft zum Dreier

Ein weiteres Schützenfest, wie zuletzt, gab es dieses Mal für Eintracht Mahlsdorf nicht. Der BSV kann aber auch ohne Feuerwerk gewinnen, wie am Sonntag gegen Tennis Borussia. 1:0 (0:0) hieß es nach 90 Minuten, wobei Jason Rupp (73.) das Tor des Tages erzielte. Es hätte aber auch höher ausfallen können, denn Trainer Lucio Geral meinte danach: „Wir haben leider eine Vielzahl an klaren Chancen nicht veredelt, was das Spiel sehr lange offengehalten hat. Den “Luxus“ können wir uns nächste Woche definitiv nicht nochmal leisten. Ansonsten hauen die Jungs sich seit Wochen im Kollektiv rein und erspielen sich sehr ehrlich die Punkte, das gibt uns Kraft und Mut für die kommenden Aufgaben. Sparta hat zuhause lediglich gegen 47 verloren und ist somit eine absolute Herausforderung, auf die wir uns sehr freuen im nächsten Spiel.“

Serhat Polat traf für Hertha 03 doppelt, hier zum 4:0. Torwart Sandro Soraru und Ibrahim Haj Youssef ohne Chance. Foto: Kerstin Kellner

Der 18. Spieltag (23./25.2.2024)

SG Dynamo Schwerin – FC Anker Wismar 2:4
TuS Makkabi Berlin – RSV Eintracht Stahnsdorf 3:2
FSV Optik Rathenow – SV Sparta Lichtenberg 1:1
TSG Neustrelitz – Rostocker FC 3:2
Hertha 03 Zehlendorf – FSV Union Fürstenwalde 7:0
SV Tasmania Berlin – SV Lichtenberg 47 0:2
BSV Eintracht Mahlsdorf – Tennis Borussia Berlin 1:0
SC Staaken spielfrei

Die Tabelle

1.SV Lichtenberg 471752 : 1144
2.FC Hertha 03 Zehlendorf1755 : 1642
3.SV Sparta Lichtenberg1743 : 2731
4.Tennis Borussia Berlin1629 : 1928
5.TSG Neustrelitz1733 : 2427
6.TuS Makkabi Berlin1730 : 2126
7.BSV Eintracht Mahlsdorf1629 : 2726
7.SV Tasmania Berlin1729 : 2726
9.SC Staaken1624 : 3222
10.FC Anker Wismar1723 : 3322
11.RSV Eintracht 19491726 : 4416
12.FSV Optik Rathenow1623 : 3814
13.SG Dynamo Schwerin1623 : 3713
14.Rostocker FC1720 : 4713
15.FSV Union Fürstenwalde1716 : 528
16.CFC Hertha 06 zg.00 : 00