Sasel will das Gelernte umsetzen

Kapitän Jean-Lucas Gerken ist einer von nur vier Spielern, die mit Sasel 2023 Meister wurden. (Foto: Lobeca/Rohlfs)
Kapitän Jean-Lucas Gerken ist einer von nur vier Spielern, die mit Sasel 2023 Meister wurden. (Foto: Lobeca/Rohlfs)

Die Saison 2025/26 steht in den Startlöchern und wir schauen wie in jedem Jahr bei allen 18 Teams der Oberliga Hamburg vorbei. Das letzte Drittel unserer Tour ist angebrochen. Wir sind zu Gast am Parkweg in Sasel, wo der heimische TSV mitten im Umbruch ist und in der letzten Saison kräftig Lehrgeld zahlen musste. Nun will und soll die Mannschaft von Jan Ramelow im zweiten Teil des Umbruchs das Gelernte umsetzen.

Saison 2024/25

Dabei begann die abgelaufene Saison für den TSV Sasel gar nicht verkehrt. Nach einigem Auf und Ab zu Beginn stabilisierte sich die Ramelow-Elf und beendete die erste Halbserie auf einem guten achten Platz. Doch die Rückrunde lief dann in Sachen Punkten nicht wie gewünscht – nur 15 Zähler holten die Parkwegler, kamen dank des großen Polsters der Hinrunde aber nicht mehr in ernsthafte Abstiegsgefahr. Rang zwölf dürfte dennoch nicht ganz den Erwartungen entsprochen haben. „Wir haben einige Spiele gehabt, wo wir Punkte her geschenkt haben“, bekennt auch Trainer Jan Ramelow: „Wir hätten sicherlich sechs, sieben Punkte mehr holen können. Und fußballerisch war das über weite Strecken der Saison sehr ansehnlich, was meine Mannschaft gezeigt hat.“ Doch gerade in der Rückserie hat Sasel Lehrgeld bezahlt: „Die Mannschaft ist jung, sie darf Fehler machen und hat in der zweiten Saisonhälfte den einen oder anderen Fehler mehr gemacht. Das ist ärgerlich, ist für den Gesamtprozess aber sicherlich förderlich.“

Lennard Wallner ist vom USC Paloma an den Parkweg gewechselt. (Foto: Lobeca)
Lennard Wallner ist vom USC Paloma an den Parkweg gewechselt. (Foto: Lobeca/Rohlfs)

Wer kommt? Wer geht?

Der Umbruch am Parkweg geht weiter. Auch in diesem Sommer haben elf Spieler den Club verlassen. Mit Fatih Umurhan (FC Türkiye) ist ein weiterer Spieler aus der Meistermannschaft 2023 dabei. Ebenfalls nach Wilhelmsburg zieht es Arnold Hoeling und Flügelflitzer Pedro Gomes dos Santos. Emirkann Güzel, mit Abstand bester Torschütze bei Sasel, schließt sich Vorwärts-Wacker Billstedt an, während Verteidiger Fawaz Kassimou und Jerry Danif zu Aufsteiger Nikola Tesla wechseln. Zurück zum HSV III geht Artur Krüger, ebenfalls in die Landesliga wechseln David Borgmann und Lennart Ahsen (beide Oststeinbeker SV). Jesse Osei geht ans College (FIU Panthers), während Elia Boakye noch ohne neuen Club ist.

Zwölf Neue sollen die Abgänge auffangen. Erfahrenster Akteur ist dabei Lennard Wallner (USC Paloma), der zusammen mit Robert Gidion von der Brucknerstraße an den Parkweg wechselt. Selim Ajkic (zuletzt vereinslos) ist aus seiner Zeit bei Altona 93 und dem HSV III in der Oberliga bekannt. Ebenfalls mit etwas Oberliga-Erfahrung sind Michael Janssen (Vorwärts-Wacker), Sidi Fané (HSV III) und Nick Peters (TuRa Harksheide) zum TSV Sasel gekommen. Mit Mathias Czonska und Dominik Silz (beide Rahlstedter SC) kommen zwei Spieler aus der Landesliga, dazu verstärken mit Felix Schaumann, Ayaz Al Derwisch (beide Walddörfer SV U19), Emmanuel Schlas (Eimsbütteler TV U19) und David Busch (Eintracht Norderstedt U19) gleich vier A-Jugendliche die Saseler Rasselbande.

Selim Ajkic hat es vom HSV zu Sasel verschlagen. (Foto: Lobeca/Schlikis)

Players to watch

Zwei Jahre nach dem Titel ist von der Meistermannschaft des TSV Sasel nicht mehr viel übrig. Mit Kapitän Jean-Lucas Gerken, Stürmer Gabriel Kourkis, Keeper Anton Lattke und Winter-Rückkehrer Marc-Oliver Timm sind es noch vier Spieler – aber diese mit einer besonderen Verantwortung. „Die Jungs kennen den Parkweg, sie sind Hamburger Meister. Dadurch hört man auf sie“, so Trainer Ramelow: „Und alle können die Situation realistisch einschätzen, wissen, dass sie als Führungsspieler gebraucht werden.“ Genauso wie Routinier Timo Stegmann oder Neuzugang Wallner: alle haben die nötige Erfahrung, die jungen Spieler mitzuziehen. Und bei den Jungen sind mit Leif Thele, Nick Hoffmann oder Robert Gidion durchaus spannende Spieler dabei.

Trainer und Ziele

Für Jan Ramelow wird es sein zweites Jahr am Parkweg. Der langjährige Trainer der Reserve des Niendorfer TSV hat seiner Mannschaft einen spielerischen Stempel aufgedrückt. Der TSV Sasel war, von den fehlenden Punkten einmal abgesehen, einer der spielerisch stärkeren Mannschaften der Oberliga Hamburg der letzten Spielzeit. „Die Oberliga macht einfach Spaß“, ist Ramelow auch nach einem Jahr noch Feuer und Flamme. Am Ende hat seine Mannschaft aber zu viele Fehler gemacht, um eine bessere Rolle zu spielen.

Aus diesen Fehlern will Sasel lernen, das Gelernte schnell umsetzen. „Viele Spieler gehen in das zweite Jahr. Ich bin mir sehr sicher, dass sie ihre Leistungen stabilisieren können“, sieht Ramelow positiv in die neue Saison: „Natürlich haben wir wieder viele junge Spieler dazu bekommen, aber wir haben ein gesundes Gerüst und viel Talent.“ Vorrangiges Ziel ist es, den Saseler Fußball noch stärker in den Fokus zu stellen und so die Gegner vor Probleme zu stellen. Ein Platz in der oberen Tabellenhälfte ist avisiert, auch wenn man am Parkweg weiß, dass es in der engen Oberliga Hamburg schwer wird. Auch die individuelle Entwicklung der Spieler steht im Vordergrund, wobei Ramelow eine einfache Rechnung aufstellt: „Wenn sich am Ende der Saison Spieler so weiter entwickelt haben, dass sie in die Regionalliga wechseln können, dann haben sie und damit auch die Mannschaft gut gespielt.“

Vorbereitung

Mit gemischten Ergebnissen geht der TSV Sasel aus der diesjährigen Vorbereitung. Gab es gegen den ETV und gegen Vorwärts-Wacker Niederlagen, so lassen Siege gegen HT 16 und den HEBC das ganze doch deutlich besser aussehen. Die Generalprobe gelang auch – nun wartet zum Saisonauftakt mit dem FC Süderelbe ein echter Gradmesser auf die junge Saseler Mannschaft.

Eimsbütteler TV 1:3
Vorwärts-Wacker Billstedt 1:4
HT 16 3:2
SC Condor 3:0
HEBC 4:0
Rahlstedter SC 2:1
FC Süderelbe (26. Juli/A/1. Spieltag)