Paloma „muss“ zufrieden sein – Buchholz fehlt der Killerinstinkt

Für Tom Wohlers und den USC Paloma war es viel Kampf und Krampf gegen Buchholz. (Archivfoto: USC Paloma/Hellwig)
Für Tom Wohlers und den USC Paloma war es viel Kampf und Krampf gegen Buchholz. (Archivfoto: USC Paloma/Hellwig)

Es ist ein irgendwie typisches Spiel in einer englischen Woche: auf der einen Seite spielt der Favorit, dem wenig gelingen mag, auf der Anderen der Außenseiter, der clever spielt, aber dem der Killerinstinkt fehlt. Heraus kommt dann ein 0:0, mit dem sich sowohl der USC Paloma wie auch Gegner Buchholz 08 zufrieden geben müssen.

Schwungvoller Beginn

Dabei war der Beginn vor 95 Zuschauern an der Brucknerstraße durchaus schwungvoll. Wohlers erster Abschluss ging weit über das Tor (4.), auf der Gegenseite verpassten zwei Buchholzer eine scharfe Hereingabe von Schulz (7.). Paloma-Kapitän Niemann hatte die beste Gelegenheit der ersten Viertelstunde – sein Freistoß aus gut 28 Metern ging aber doch ein gutes Stück am Tor vorbei.

Was sich in der Anfangsphase andeutete, manifestierte sich in der Folgezeit. Paloma hatte Probleme mit dem druckvollen und laufintensiven Spiel der Niedersachsen. Buchholz hingegen wusste gerade im letzten Spielfelddrittel wenig mit dem Ball anzufangen. So ging es hin und her, Torchancen waren aber Mangelware.

Wohlers drüber, Niemann an den Pfosten

Den Tauben gelang dann aber doch eine kurze Druckphase. Wohlers wurde geschickt, ließ einen Verteidiger aussteigen, verzog dann aber, so dass der Ball doch ein gutes Stück am rechten Winkel vorbeiflog (30.). Nur wenig später hatte wieder Moritz Niemann per Freistoß die beste Chance. Sein Schlenzer aus 18 Metern knallte an den Pfosten, beim Abpraller hatte Buchholz Mühe, sich zu befreien (34.). Doch die kurze Druckphase war schnell vorbei – das Spiel verlagerte sich wieder ins Mittelfeld.

Buchholz mit den besseren Gelegenheiten

Das änderte sich in Halbzeit zwei auch nur bedingt. Wenn es denn gefährlich, dann zumeist nach Standardsituationen oder aus der Ferne. So eröffnete Blumauer den Reigen aus 20 Metern, was aber kein Problem für Burgemeister im Buchholzer Tor darstellte (50.). Auf der anderen Seite hatte Kapitän Dominik Fornfeist die beste Gelegenheit, bekam nach einer Ecke aber keinen Druck hinter den Ball (58.).

Mit fortschreitender Spieldauer mussten beide Teams der hohen Intensität und dem Tempo Tribut zollen, so dass Chancen in der Schlussphase nicht mehr da waren. Zwei Gelegenheiten gab es aber noch für die Gäste: Simon Keisef zwang Höfs im Paloma-Tor nach feiner EInzelleistung zur einzigen, „echten“ Parade der Partie (73.). Und in der Schlussminute wurde der eingewechselte Rabbi von Blumauer im letzten Moment geblockt. Am Ende bliebt es somit beim 0:0 – im Endeffekt ein leistungsgerechtes Ergebnis.

Timucin Gürsan vertrat den erkrankten Nabil Toumi an der Buchholzer Seitenlinie.
(Foto: Lobeca/Schlikis)

Toumi-Vertreter bedingt zufrieden

Der Buchholzer Co-Trainer Timucin Gürsan, welcher den erkrankten Nabil Toumi an der Linie vertrat, war mit der Punkteteilung nicht ganz zufrieden: „Es fühlt sich für uns wie verlorene zwei Punkte an, einfach auf Grund dessen, wieviel wir uns verdient und erarbeitet haben, hätte es mindestens einmal klingeln müssen. Wir machen zu wenig Tore. Wir kreieren immer wieder was, aber dann fehlt uns das Monster, was uns nach vorne bringt und den Gegner killt.“ Mit dem Spiel seiner Mannschaft war Gürsan aber sehr zufrieden: „Wir haben gegen den Tabellenzweiten ganz wenig zugelassen, wir waren mutig und wir haben nicht den Bus gepackt. Wir wollten Paloma eine Aufgabe stellen, die sie lösen müssen. Natürlich hatte Paloma seine Phasen, aber jetzt überwiegt das Gefühl, dass hier mehr gewesen sein könnte. Aber natürlich ist ein Punkt beim Tabellenzweiten unter der Woche super! Das war eine richtig starke Leistung.“

Gegner gefunden, der es weiß

USC-Coach Marius Nitsch war nach dem Spiel voll des Lobes für den Gegner und mit dem Punkt unter dem Strich zufrieden: „Es bleibt wie im letzten Jahr auch, dass wir mit Buchholz einen Gegner gefunden haben, der weiß, wie er es uns schwer macht. Sie haben es heute wieder richtig gut gemacht, da muss man dem Gegner auch mal ein Kompliment aussprechen. Es war über 90 Minuten gesehen kein fußballerisch gute Vorstellung von uns. Wir hatten einzelne aufblitzende Momente wie beim Freistoß von Moritz Niemann, so dass wir immer wieder individuelle Momente hatten. Aber vom Gefühl her hatte ich eher Angst, dass wir das Ding durch einen Standard, der mal durchrutscht, eher 1:0 verlieren. Von daher habe ich den Jungs auch gesagt, dass es ein schlechterer Tag war. Das muss man akzeptieren. Wir müssen trotzdem das Positive sehen. Wir spielen wieder zu null. Das ist viel wert!“

Paloma muss am Samstag im Topspiel in Dassendorf ran, Buchholz empfängt Niendorf. Die Zusammenfassung des kompletten 14. Spieltags der Oberliga Nord lest ihr morgen bei uns.