
Die Saison 2025/26 steht in den Startlöchern und wir schauen wie in jedem Jahr bei allen 18 Teams der Oberliga Hamburg vorbei. Diesmal sind wir zu Gast bei einem der besten Teams der letzten Saison. Der USC Paloma spielte in der Liga die beste Saison der Geschichte und schaffte erneut den Sprung ins Pokalfinale. Eine hohe Messlatte haben die Tauben gelegt, doch geht es nach Trainer Marius Nitsch will man diese bestätigen.
Saison 2024/25
Es war die beste Oberliga-Saison der Vereinsgeschichte. Der USC Paloma fand nach zögerlichem Start im Herbst immer besser in die Spur und schwebte spätestens am Ende der Hinrunde auf einer Welle des Erfolgs. In Zahlen ausgedrückt: seit dem sechsten Spieltag stand der USC immer unter den besten Sechs, seit dem letzten Hinrundenspieltag immer unter den Top vier. Und das vor höher gehandelten Teams wie dem ETSV zum Beispiel. Am Ende war es ein Duell um Platz drei mit dem ETV, das am letzten Spieltag zu Gunsten der Eimsbütteler entschieden wurde. „Natürlich wäre ein dritter Platz noch besser gewesen“, bekennt Trainer Marius Nitsch, betont aber: „Die Saison war unfassbar und ist für Paloma etwas außergewöhnliches. Von daher darf die Mannschaft völlig zurecht stolz auf die Saison sein.“
Zumal die Tauben im Pokal nachlegten: wie schon 2024 gelangt dem USC der Sprung ins Finale. Diesmal hatte man schon eine Hand am Pokal, musste sich dann aber doch im Elfmeterschießen dem Favoriten Eintracht Norderstedt geschlagen geben. „Natürlich waren wir enttäuscht, aber für mich war es nicht so schlimm wie im Jahr davor“, bekennt Nitsch: „Wir waren auf Augenhöhe und es hat nicht gereicht. Das war ganz anders als im Vorjahr, als wir gegen Teutonia chancenlos waren.“

Wer kommt? Wer geht?
Eine große Anzahl an Spielern bleibt dem USC erhalten, doch wie im Vorjahr hat man einen herben Abgang zu verzeichnen. Wobei der Wechsel von Haron Sabah, mit 38 Toren und 18 Vorlagen der Topscorer bei den Tauben, auch mit einem strahlenden Auge gesehen wird, weil es den 20-Jährigen in die Regionalliga zum FC St. Pauli II zieht. Ansonsten bleibt der Stamm zusammen. Mit Martin Werner (SV Curslack-Neuengamme), Robert Gidion, Lennard Wallner (beide TSV Sasel) und Paul Treichel (SG Reinfeld/Kronsforde) waren Ergänzungsspieler. Kevin Lohrke, Tom Wohlers, Yule Amini (zum Studium in die USA) sowie Malik Kramer (eigene U23) standen aus Verletzungsgründen teils schon seit Winter nicht mehr im Kader. Kurzfristig wird Colin Ulrich den USC mit Ziel Regionalliga verlassen und schließt sich dem VfB Lübeck an.
Den Abgängen stehen neun Neuzugänge zur Verfügung, alle „von hoher Qualität“ wie Nitsch betont. Im Tor komplettiert Moritz Kasten (ETV U19) das Torhüter-Trio, soll den arrivierten Kräften Konkurrenz machen. In der Defensive kommen Florian Rust (Rahlstedter SC) und Eigengewächs Samuel Jacob (eigene U23) zum Zuge. Für das Mittelfeld kommen der Regionalliga-erfahrene Lennart Keßner (SSV Rantzau), Flügelflitzer Allan Muto (HEBC/fällt allerdings noch bis in den Herbst aus) und Rückkehrer Can-Luka Topcu (BW Königsdorf). Auch Nick Leptien (ETV) wird eine Verstärkung sein, kann ebenfalls auf ein Jahr in der Regionalliga zurückblicken. Der treffsicherste Stürmer des HEBC, Johann Buttler, finden ebenfalls den Weg an die Brucknerstraße. Noch nicht bestätigt ist die Verpflichtung von Jan Koschorreck (SC Victoria) – der 21-Jährige stand aber in beiden Testspielen auf dem Platz.
Players to watch
Im Winter kehrte Moritz Niemann aus Norderstedt an die Brucknerstraße zurück und spielte als wäre er nie weg gewesen. Einziger Unterschied: der 29-Jährige trägt nicht die Binde. In der neuen Saison wird es auch auf seine Offensivkraft ankommen, um den Abgang von Sabah abzufedern. Das wird natürlich nur im Kollektiv, u.a. mit Neuzugang Buttler, funktionieren. Auch die erfahrenen Yannick und Luca Albrecht könnten nach einer guten Saison noch mehr Anteil an den Toren nehmen. Mit Quincy Adjei, Mohamed Fané und Laurens Inkuletz stehen drei spannende junge Spieler im Kader, die sich einen Stammplatz in der Rotation gesichert haben, aber noch nicht am Ende ihrer Entwicklung sind.

Trainer und Ziele
Seit mittlerweile vier Jahren ist Marius Nitsch der Mann an der Seitenlinie und hat gemeinsam mit Co Zoran Nestorovic eine bemerkenswerte Entwicklung bei Paloma begleitet. Der 32-Jährige hat aus einem soliden Oberliga-Team eine Spitzenmannschaft geformt. Aus einem Team, das lange auf seine sichere Defensive setzte, formte das Trainer-Gespann eine Fußballmaschine, welche das Spiel machen kann und auch gegen tiefstehende Gegner die richtigen Mittel findet.
Entsprechend ist Paloma im Fokus. Die Konkurrenz hat die Tauben auf dem Zettel, wenn es um einen der vorderen Ränge geht. Und auch in Sachen Spielerverpflichtung macht es das Leben einfacher, wie Nitsch bekennt: „Wir haben bei den Neuzugängen eine unfassbare Qualität. Und wir merken in den Gesprächen, dass wir jetzt wahrgenommen werden – als Team mit Ambitionen, als Team, wo man sich entwickeln kann.“ Und die eigenen Ansprüche? „Ich habe noch nicht mit der Mannschaft gesprochen“, so Nitsch, fügt aber an: „Ich als Trainer habe immer das Ziel das Vorjahr zu bestätigen. Natürlich haben wir die Messlatte hochgelegt, aber die Mannschaft hat die Qualität wieder eine sehr gute Rolle zu spielen.“ Und wie war das noch mit dem Pokal? „Wenn du zweimal knapp scheiterst, dann willst du natürlich wieder dahin“, sagt Nitsch bestimmt.
Vorbereitung
Obwohl Paloma erst letzte Woche in die Vorbereitung gestartet ist, hat die Nitsch-Elf schon zwei Spiele in den Knochen. Gegen den HSV II gab es ein knappes 0:1, gegen Union Tornesch ein klares 7:0. Bis zum Saisonstart haben die Tauben noch einiges vor, kreuzen die Klingen mit den Regionalligisten Weiche Flensburg und Altona 93 sowie den Oberliga-Topteams Kilia Kiel und Eimsbütteler TV.
HSV II 0:1
Union Tornesch 7:0
TSB Flensburg (4. Juli/A)
Weiche Flensburg (5. Juli/Blitzturnier in Satrup)
TSV Nordmark Satrup (5. Juli/Blitzturnier in Satrup)
Eimsbütteler TV (11. Juli/H)
Kilia Kiel (12. Juli/A)
Altona 93 (15. Juli/H)
Niendorfer TSV (26./27. Juli/H/Liga-Auftakt)