Osdorf will begeistern

Nach mehr als sieben Jahren ist Feierabend am Blomkamp: Jeremy Wachter verlässt Osdorf und wechselt zum Nachbarn Altona 93. (Archivoto: Lobeca/Homburg)
Nach mehr als sieben Jahren ist Feierabend am Blomkamp: Jeremy Wachter verlässt Osdorf und wechselt zum Nachbarn Altona 93. (Archivoto: Lobeca/Homburg)

Die Saison 2021/22 steht in den Startlöchern. Die Teams testen seit Wochen fleißig und scharren mit den Hufen. Bevor es am 13. August mit der Oberliga losgeht, wollen wir alle Teams beleuchten. Ausgabe Nummer elf führt uns an den Blomkamp. Da hat TuS Osdorf eine enttäuschende letzte Spielzeit erlebt und hat sich nun deutlich kleinere Ziele gesetzt.

Saison 2020/21

Oben wollte Osdorf mitspielen, davon war die Obloch-Elf aber am Ende weit entfernt. Am Ende sollte nur ein Sieg in fünf Spielen stehen. Nach einem 1:2 in Meiendorf folgten Niederlagen gegen Niendorf (0:2) und in der Nachspielzeit gegen BU (2:3). Negativer Höhepunkt war dann das 1:5 beim HEBC. Mit dem 4:1 gegen Tornesch gelang kurz vor der Saisonunterbrechung dann ein Befreiungsschlag. Am Ende steht aber Rang 17 nach sechs Spielen, viel zu wenig für die Osdorfer Ansprüche der letzten Saison.

Kaderveränderungen

Wer aber an den großen personellen Umbruch in Osdorf glaubt, sieht sich getäuscht. Der Kader des Vorjahres bleibt mit wenigen Ausnahmen zusammen. Die Verteidiger Kyun-ho Song (Ziel unbekannt) und Marco Rohde (SV Rugenbergen) sowie Stürmer Toni Rohrbach (HEBC) haben den Club verlassen. Torben Krause geht in die eigene U23, um dort als spielender Trainer zu agieren. Ein Sonderfall ist Claus Hencke: der Keeper hatte seine Schuhe an den berühmten Nagel gehängt, wird aber nach einem verletzungsbedingten Ausfall zumindest für mehrere Wochen aushelfen. „Das können wir Claus gar nicht hoch genug anrechnen. Er war sofort bereit, uns zu helfen“, zeigt sich Trainer Philipp Obloch erleichtert. Die Neuzugänge des TuS Osdorf fallen fast alle in die Kategorie jung und talentiert. Einzig Andrew Banoub (SV Rugenbergen) verfügt bereits über Oberliga-Erfahrung. Christopher Grünewald (St. Pauli U19), Abdul Saibou (Eimsbüttel U19) und Kay-Fabian Adam (Norderstedt U19) kommen aus der A-Jugend. Und für Anil Orhan (SSV Rantzau) kommt der Sprung in die Oberliga noch zu früh, so dass er vorläufig in der U23 spielen. Doch insgesamt haben es die Neuen Obloch angetan: „Sie haben Bock und sind hungrig. Der erste Eindruck ist sehr gut.

Mannschaftliche Geschlossenheit als einer der Schüssel zum Erfolg beim TuS
(Foto: Olaf Both)

Der Trainer

In sein drittes Jahr wird Obloch nun gehen. Nach dem sehr soliden ersten Jahr 19/20, welches Osdorf auf Rang acht beendete, folgte die schwache „Kurzsaison 20/21“. Und im Rückblick gibt sich Obloch durchaus selbstkritisch: „Wir haben wohl zu viel Druck aufgebaut. Wir wollten in die Meisterrunde und haben uns dann gleich zwei Niederlagen zum Auftakt erlaubt. Diesen extremen, internen Druck soll es diesmal nicht geben.“

Vorbereitung

Von den Ergebnissen her hat TuS Osdorf in Vorbereitung einen guten Eindruck hinterlassen. Sieht man vom 1:4 gegen den Liga-Konkurrenten Sasel ab, dann stimmen die Ergebnisse. In den weiteren fünf Vorbereitungsspielen gab es fünf Siege, darunter ein 4:1 gegen BU und ein 8:0 gegen Teutonia II. Auch im Pokal ist man mit einem lockeren 7:0 gegen Moorrege in die nächste Runde eingezogen. Und doch warnt Obloch, wie viele seiner Kollegen, dass die Vorbereitung alles andere als optimal ist: „Nach acht Monaten Pause, ist die Vorbereitung natürlich kompliziert. Es wird noch ein paar Wochen dauern, bis alle ihre volle Leistungsfähigkeit erreicht haben.“ Auch zahlreiche Verletzungen, mal kleiner, mal größer machen dem 42-Jährigen Sorgen – ein Problem, mit dem Osdorf aber nicht allein in der Liga ist.

Anspruch und Ziele

„Wir wollen begeistern“, stellt Obloch klar: „Die Zuschauer am Blomkamp sollen eine Mannschaft gesehen haben, die sich aufgerieben und reingehauen hat und gefälligen Fußball spielt.“ Man habe in der letzten Spielzeit doch etwas Kredit verspielt, so Obloch weiter. Entsprechend gibt es kein tabellarisches Ziel in Osdorf. Zumal man sich der Ausgeglichenheit in der Staffel 2 der Oberliga bewusst ist. „Du hast vorne Victoria und Niendorf“, meint Obloch: „Der HSV will auch ein Wort mitreden.“ Insgesamt sieht der Osdorfer Trainer aber eine enorm ausgeglichene Staffel, in der viel passieren kann. Da braucht es die Unterstützung von der Seite und die habe sich die Mannschaft laut Trainer verdient: „Die Jungs arbeiten gegen alle Widerstände an und haben sich die vergangenen zehn Wochen wirklich gequält. Diese junge Mannschaft braucht Unterstützung und hat die auch verdient, finde ich.“

Saisonstart

Der Pflichtspielauftakt in Moorrege verlief erwartungsgemäß positiv. Doch auch das Aus in Runde zwei gegen den Regionalligisten Teutonia 05 war zu erwarten. Von daher gilt die volle Konzentration von Osdorf der Liga. Die beginnt in einer Woche in Tornesch, ehe dann Rugenbergen an den Blomkamp kommt.

Ergebnisse der Vorbereitung

3:1 Inter Eidelstedt
1:4 TSV Sasel
8:0 Teutonia II
2:0 Eimsbütteler TV
4:1 HSV Barmbek-Uhlenhorst
3:2 SC Nienstedten
7:0 Moorreger SV (Pokal)
0:4 Teutonia 05 (Pokal)

Die nächsten Spiele

15.8. Union Tornesch (Torneum)
20.8. SV Rugenbergen (Blomkamp)