Nach 32 Jahren: Harksheide ist „Gekommen um zu bleiben“

Nach 32 Jahren ist TuRa Harksheide zurück in der höchsten Landesklasse. Dort wollen Yannick Fischer und sein Team mit Offensivfußball überzeugen. (Foto: Lobeca/Homburg)
Nach 32 Jahren ist TuRa Harksheide zurück in der höchsten Landesklasse. Dort wollen Yannick Fischer und sein Team mit Offensivfußball überzeugen. (Foto: Lobeca/Homburg)

32 Jahre lange Jahre hat es gedauert. Erstmals seit 1990 ist TuRa Harksheide wieder zurück in der höchsten Spielklasse Hamburgs. Der Vizemeister der Landesliga 1 will sich nun in der Oberliga etablieren. Dass dies nicht einfach wird, ist den Verantwortlichen um Team-Manager Philipp Penkwitt und Trainer Jörger Schwarzer durchaus bewusst. Doch das Unterrnehmen Klassenerhalt geht man am Exerzierplatz mit Selbstvertrauen an – schließlich ist man nun wieder dort, wo man hin wollte.

Die letzte Saison

Es war ein eher schleppender Start für TuRa in die letztjährige Landesliga-Saison. Zur Halbzeit der Spielzeit rangierte man vier Punkte hinter dem Führungsduo Niendorfer TSV II und SV Halstenbek-Rellingen. Während man die NTSV-Reserve nicht mehr abfangen konnte, lieferte sich Harksheide mit dem SVHR einen packenden Zweikampf um den Vizetitel. Und den den zweiten Rang übernahm die Schwarzer-Elf im vorletzten Spiel – dank eines 12:0 über Inter Eidelstedt und dem damit verbundenen besseren Torverhältnis gegenüber Halstenbek. Am letzten Spieltag verteidigt TuRa Rang zwei und durfte sich am Tag nach dem letzten Spieltag über den Aufstieg freuen.

Team-Manager Philipp Penkwitt kann den Aufstieg und auch die Reaktionen darauf gut einordnen: „Dass man in Halstenbek nicht gerade happy war, dass Inter gegen uns antrat und gegen sie nicht, kann ich gut nachvollziehen.“ Doch er betont auch: „Wir als Harksheide können dafür nichts! Wir schauen auf uns und freuen uns nun, dass wir diesen Schritt in die Oberliga in diesem Sommer gehen konnten.“

Nach sechs Jahren in Barmbek läuft Nico Schluchtmann nun für Harksheide auf und dürfte der erfahrenste Spieler im Kader sein. (Archivfoto: Lobeca/Gettschat)

Wer kommt? Wer geht?

In Harksheide hat man sich zum Ziel gesetzt, junge Spieler aus der Umgebung an höhere Aufgaben in Landes- und Oberliga heranzuführen. Und dies sieht Penkwitt bisher auch als gelungen an, so dass die Veränderungen sich für einen Aufsteiger im Rahmen halten. Vier Spieler gehen: Falk Schmidt schafft den Sprung zu Eintracht Norderstedt in die Regionalliga, Morten Schildt nimmt sich eine Fußballpause. Leon Cammann und Nassim Saleh (beide Ziel unbekannt) gehen ebenfalls.

Dem Gegenüber stehen zehn Neuzugänge, nur der wohl bekannteste Neue ist älter als 25. Nico Schluchtmann, zuletzt sechs Jahre bei BU, soll das Mittelfeld verstärken. Er kommt gemeinsam mit Dominik Mahnke, der nach einem Jahr in Barmbek an den Exerzierplatz zurückkehrt. Ein begehrter Neuer ist auch Stürmer Ole Schneemann. Dieser traf im letzten Jahr 17mal in 17 Spielen für den SV Henstedt-Ulzburg in der Landesliga Holstein. Auch er „bringt“ jemanden mit, denn auch Mittelfeldspieler Fabian Jacobs kommt vom SVHU. Dazu gestellt sich aus Halstenbek mit Felix Hennings ein weiterer Mittelfeldspieler. Die jungen Klaas Plötzky (Niendorfer TSV U19), Jannick und Jonas Lütjens (beide SV Eidelstedt), Jannes Vörtmann (Norderstedt U19) und Belal Ahmadi (VfB Lübeck II) komplettieren den Kader. „Wir glauben, dass wir eine richtige Mischung aus jungen Spielern und arrivierten Kräften gefunden haben“, so Penkwitt, welcher aber betont: „Den eingeschlagenen Weg wollen wir aber weiter gehen und Spieler aus der Umgebung ansprechen.“

Wie zufrieden ist der Trainer mit der Planung?

Abgeschlossen sind die Planungen noch nicht zu 100%. Der eine oder andere Testspieler ist aktuell mit Harksheide im Training und könnte noch verpflichtet. Namen wollten aber weder Penkwitt noch Trainer Jörg Schwarzer verraten. Letzterer ist mit der bisherigen Planung zufrieden, zumal er um die Schwierigkeiten weiß, die sich dem Verein stellten: „Drei, vier Wochen vor Saisonende war ja gar nicht abzusehen, ob und dass wir aufsteigen. Es hieß ja immer, dass der Zweite nach Niendorf nicht aufsteigt. Daher waren die Planungen schon weit fortgeschritten, als klar war, dass wir in die Oberliga dürfen.“ Von daher ist Schwarzer mit der Planung voll zufrieden, zumal er mit Schluchtmann und Mahnke Oberliga-Erfahrung ins Team bekommt.

Die Ziele

Bescheiden sind die Ziele, große Sprüche hört man vom Exerzierplatz nicht. „Wir wollen so schnell wie möglich die 40 Punkte haben“, meint Philipp Penkwitt und Jörg Schwarzer ergänzt: „Wir sind gekommen um zu bleiben.“ Der Klassenerhalt ist das Ziel, der Respekt vor der Aufgabe aber vorhanden. „Wir haben in den letzten Jahren immer sehr viele Spiele gewonnen und selten mal zwei Spiele in Serie verloren. Da hat man schon Respekt vor der Umstellung, die auf uns zukommen könnte“, so der TuRa-Coach. Am Weg zum Erfolg soll sich aber nichts ändern, bekräftigt Schwarzer: „Wir wollen Fußball spielen und wollen uns nicht verstecken.“

Die Vorbereitung

TuRa Harksheide ist in der zweiten Woche der Mannschaftsvorbereitung, entsprechend steht der Großteil der Vorbereitung noch aus. Bis zum Saisonstart stehen noch fünf Spiele plus die erste Runde des Pokals an, um richtig in Wettkampf-Form zu kommen.

Testspiele

TuS Hamburg 4:1

8. Juli SV Henstedt-Ulzburg (H)
12. Juli Ahrensburger TSV (A)
17. Juli Bramfelder SV (H)
19. Juli Meiendorfer SV (H)
22. Juli SV Blankenese (A/Pokal)
26. Juli WSV Tangstedt (H)
31. Juli Hamm United (A/Liga)