HEBC mit leichtem Spiel bei unterirdischem USC Paloma

Auf und davon: Allan Muto sprintet zum 3:1 für den HEBC in Richtung Tor. (Foto: CK)
Auf und davon: Allan Muto sprintet zum 3:1 für den HEBC in Richtung Tor. (Foto: CK)

Neues Selbstvertrauen hatte der USC Paloma mit dem ersten Sieg in der letzten Woche und dem Pokal-Erfolg über Norderstedt getankt. Doch davon war beim Spiel gegen den HEBC nicht viel zu sehen und die Tauben mussten sich mit 1:4 (1:2) geschlagen geben. Mit dem Ergebnis war der USC noch gut bedient, während der HEBC das Spiel mit Spaß und Laune genoss.

Buttler Mann der ersten Halbzeit

„Das hatte ich nicht so erwartet“, bekannte Veilchen-Coach Özden Kocadal und war sichtlich zufrieden. Dies vollkommen zu recht. Zwar war der HEBC zu Beginn von Halbzeit eins etwas zurückhaltend, was Pressung und eigene Offensivaktionen anging, verstand sich aber gut darauf die Räume eng zu machen. Paloma fiel nichts ein, meist war der Ball 20 Meter vor dem Tor wieder weg.

Zum Mann der ersten Halbzeit avancierte dann Johann Buttler. Mit der ersten richtig gefährlichen Aktion holte er einen Strafstoß raus, als er einen Ball erlief und von Adjei plump zu Fall gebracht wurde. Den fälligen Elfmeter verwandelte Erciyes Palo zum 1:0 (16.). Wenig später griff Buttler USC-Keeper Grundmann an, das Spiel lief trotz des robusten Einsteigens vom HEBC-Stürmer weiter. Grünewald konnte aber keinen Nutzen daraus ziehen, da Grundmann retten konnte. Die dritte Szene von Buttler führte dann zur Pausenführung des HEBC. Lemke schickte den Stürmer auf die Reise. Dieser umkurvte Grundmann und schoss aufs leere. Abgefälscht von Blumauer kullerte der Ball in Richtung Tor und Adjei rettete – aber wohl hinter der Linie, denn der Schiedsrichter-Assisstent hob sofort die Fahne. 2:1 in der 43. Minuten und das war verdient!

Blöcker aus dem Nichts

Denn Paloma gelang zwar der zwischenzeitliche Ausgleich durch Lasse Blöcker, der einen Niemann-Freistoß per Kopf ins lange Ecke verlängerte (39.). Doch ansonsten war das viel, zu wenig von den Tauben. Nur bei Standards schaffte Paloma Gefahr – wenn überhaupt. „Die Phase vor der Halbzeit war in Ordnung“, meinte USC-Trainer Marius Nitsch, dem es dennoch zu wenig war.

„Bodenlose zweite Halbzeit“

Doch die Umstellungen in der Pause (Schröder und Amini kamen für Adjei und Fané) fruchteten nicht. Viel schlimmer: phasenweise erstarrten die Gastgeber in Ehrfurcht. Zu wenig Bewegung und leichtfertige Ballverluste machten es dem HEBC zu einfach. „Die zweite Halbzeit war bodenlos. Das war für ein Heimspiel nicht würdig“, war Nitsch nach Abpfiff sauer: „Wenn der HEBC das normal ausspielt, gehen wir hier mit sieben, acht Gegentoren raus.“

Und damit hatte der USC-Übungsleiter nicht unrecht. Buttler verpasste zunächst per Kopf (50.), ehe Allan Muto das 3:1 erzielte. Nach einem katastrophalen Pass von Blumauer stürmte der kleine Außenverteidiger über das halbe Spielfeld und behielt dann allein vor Grundmann die Nerven (57.). Und auch danach hielt sich der HEBC in seinen Offensivaktionen nicht zurück. Buttler per Flugkopfball nach Eggers-Flanke (61.) sowie per Chip nach Grundmann-Aussetzer (69.) verpasste die Entscheidung. Einen starken Lemke-Freistoß fischte Grundmann, welcher allzuoft von seinen Vorderleuten allein gelassen wurde, aus dem Eck (73.).

Zufrieden war HEBC-Coach Özden Kocadal nach dem Spiel. (Archivfoto: Lobeca/Rohlfs)
Zufrieden war HEBC-Coach Özden Kocadal nach dem Spiel. (Archivfoto: Lobeca/Rohlfs)

Köhler mit der Entscheidung

Der eingewechselte Malik Kramer hatte dann nach 76 Minuten die Chance auf den Anschluss. Nach schöner Einzelaktion war der Winkel aber dann zu spitz, Ahmann im HEBC-Kasten wehrte locker ab. Dies war der erste gefährliche Torschuss für Paloma, der nicht aus einem ruhenden Ball resultierte!

Statt eines letzten Aufbäumens gab es fast im Gegenzug die Entscheidung. Schott spielte Eggers auf Links frei, dieser legte ab in die Mitte zu Köhler und der tunnelte Grundmann zum 4:1. (79.). Lemke hätte in der Schlussminute sogar das fünfte Tor erzielen können, schob den Ball aber vorbei. Paloma hatte nach zwei Standards durch Niemann (82.) und Amini (87.) die Chance auf etwas Ergebniskosmetik, verpasste aber den zweiten Treffer.

„Wir machen ein ganz schlechtes Spiel“ bilanzierte Nitsch: „Wir haben naiv verteidigt und nach vorne nichts auf die Kette bekommen.“ Sein Gegenüber Özden Kocadal war überwältig: „Ich hätte mir kaum ausmalen können, dass das Spiel so schön für uns stattfindet. Wir hatte noch mehr Gelegenheiten. Aber viel wichtiger war, dass wir fast nichts zugelassen haben.“

Ausblick

Paloma steckt nach der Niederlage weiter im Keller fest und hat in der nächsten Woche das wichtige Duell beim SV Halstenbek-Rellingen vor der Brust. Der HEBC setzt sich in der Verfolgergruppe fest und erwartet Buchholz zum Heimspiel.