Hamburger Pokaldrama in zwei Akten

Altona 93 darf mal wieder in der SChlussminute jubeln. (Archivfoto: Lobeca)
Altona 93 darf mal wieder in der SChlussminute jubeln. (Archivfoto: Lobeca)

Die ersten drei Viertelfinals des Landespokals in Hamburg sind gespielt. Und die Spiele mit Oberliga-Beteiligung boten alles, was man von Pokaldramen zwischen Liga-Konkurrenten erwarten konnte. Am Ende setzten sich die Gastgeber jeweils knapp durch.

Lebensversicherung Przondziono

Die altehrwürdige Adolf-Jäger-Kampfbahn hatte sich vom letzten Last-Minute-Drama so gerade erholt, da sollte sich an Karfreitag erneut eins ereignen. Denkbar knapp setzte sich Oberliga-Spitzenreiter Altona 93 im ältesten Derby der Stadt gegen den SC Victoria mit 1:0 (0:0) durch. Fußballerisch war es bei bestem Hamburger Schmuddelwetter ein überschaubares Spiel mit praktisch keinen Torraumszenen – erst in der Schlussphase wurde es munterer. Und vor erneut 3600 wurde wie in der Vorwoche Gianluca Przondziono zur Lebensversicherung für den AFC. In der vierten Minute der Nachspielzeit traf er aus der Ferne zum Sieg und lässt Altona weiter vom Double träumen.

Paloma stolpert, aber fällt nicht

Ein deutlich anderes Spiel sahen knapp 300 Zuschauer heute an der Brucknerstraße. Dabei behielt der Gastgeber USC Paloma die Oberhand, besiegte den designierten Absteiger FC Alsterbrüder mit 4:3 (1:3). Dabei machte es der FCA dem Tabellenvierten denkbar schwer. Zwar ging Paloma nach nur vier Minuten durch Luca Albrecht in Führung. Doch die Antwort der Alsterbrüder ließ nicht lang auf sich warten: Tim Algner (14.) und Seyit Cicek mit einem perfekten Schuss ins Kreuzeck (18.) drehten die Partie. Und die Führung verdienten sich die Gäste, erhöhten gar kurz vor der Pause durch Lasse Lahrtz auf 3:1 (40.).

In Halbzeit bekam man dann einen Eindruck, warum Paloma die wohl beste Saison der Vereinsgeschichte spielt und warum die Alsterbrüder schon den Gang in die Landesliga antreten müssen. Die Tauben drückten aufs Tempo, forderten die Abwehr der Gäste und diese machten Fehler – oder hatten Pech, wie Philip Dechow, der per Eigentor für den Anschluss sorgte (48.). Beim 3:3 schauten dann die versammelte FCA-Abwehr inklusive Torwart Junge dem Ball hinterher: Yannick Albrecht traf per Freistoß von der Eckfahne zum 3:3 – ein absolutes Slapstick-Tor. (57.). Und so kam es dann wie es kommen musste: zehn Minute vor dem Ende hatte Paloma das Spiel gedreht, traf durch Luca Albrecht zum 4:3-Siegtreffer und darf weiter vom erneuten Einzug ins Finale träumen.

Auch Norderstedt weiter

Der einzige verbliebene Regionalligist Eintracht Norderstedt hat ebenfalls das Halbfinale erreicht. Bei Landesligist Nikola Tesla gewann die Ostermann-Elf mit 4:2 (2:1), wobei sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch lieferten.

Der letzte Halbfinalist wird an Ostermontag zwischen dem SV Halstenbek-Rellingen und Vorwärts-Wacker Billstedt ermittelt.