FC Türkiye ist zurück und will mit harter Arbeit überzeugen

Mit Zusammenhalt und harter Arbeit will der FC Türkiye in dieser Saison die Klasse halten. (Foto: Lobeca/Schlikis)
Mit Zusammenhalt und harter Arbeit will der FC Türkiye in dieser Saison die Klasse halten. (Foto: Lobeca/Schlikis)

Vier Jahre nach dem Abstieg aus der Oberliga ist der FC Türkiye zurück in der Oberliga Hamburg. Nach hartem Kampf in der Landesliga 2 schicken sich die Wilhelmsburger nun an, wieder ein Wort in Hamburgs Eliteliga mitzusprechen. Doch das wird nicht einfach, wie Manager Klaus Klock im Gespräch verlauten ließ. Doch mit harter Arbeit will man den einen Platz über dem Strich stehen.

Die letzte Saison

Es war ein langer Weg zurück nach dem Abstieg 2018. Nach durchschnittlichen Spielzeiten blies der FC Türkiye in der letzten Saison zum Angriff. Von Beginn an war die Mannschaft, in der letzten Saison noch von Jörn Großkopf trainiert, oben dabei und übernahm am achten Spieltag und setzte sich ab. Doch Mitte der Saison wurde es noch einmal spannend, im Vierkampf mit dem ASV, Klub Kosova und Düneberger SV setzte sich der FCT aber am Ende knapp durch. Endgültig unter Dach und Fach war der Aufstieg auch erst am letzten Spieltag.

„Wir hatten vor der Saison das Ziel Aufstieg“, berichtet Manager Klaus Klock: „Doch nach der Vorbereitung hatte ich so meine Zweifel. Die Mannschaft hat es aber sehr gut gemacht und ich denke, auch wenn es spannend war, sind wir letztlich verdient aufgestiegen.“ Immerhin hatte der FC Türkiye die beste Abwehr und die beste Offensive der Landesliga 2.

Wer kommt? Wer geht?

Schon vor Saisonende war klar, dass Jörn Großkopf den Club verlassen würde. Neuer Chef an der Landesgrenze wurde mit Daniel Sager ausgerechnet der Chef vom letztjährigen Aufstiegskonkurrenten Klub Kosova. Ansonsten haben elf Spieler den Club verlassen. Frederic Böse, Daniel Göbel, Luis Honig, Sulayman Dampha, Marucei Hellmig und Marcel Rodrigues sind noch ohne neuen Club. Verteidiger Martin Sobczyk (VfL Lohbrügge) bleibt in der Landesliga, während Sascha de la Cuesta (Harburger SC) und Berkan Okur (Dersimspor) in die Bezirksliga wechseln. Roberto D’Urso wechselt zum neuen Konkurrenten Hamm United und Kevin Son nach Schleswig-Holstein zum ATSV Stockelsdorf.

Als Ersatz finden acht neue Spieler den Weg zum FC Türkiye. Erfahrungen im Oberliga Abstiegskampf haben dabei die neuen Torleute Tobias Braun (VfL Lohbrügge) und Suleiman Hoxha (Meiendorfer SV). Auch Abwehrmann Andreas Metzler (ebenfalls Lohbrügge) hat die Erfahrung, genau wie Demian-Coray Wicke (Hamm United) im Mittelfeld. Albin Bektesi, Medeni Kaya und Arlind Bedrolli (alle Klub Kosova) folgen ihrem Trainer an die Landesgrenze. Aus der A-Jugend des SV Eichede stößt Baran Kocuk zum FCT.

Routinier Andreas Metzler kehrt nach sechs Jahren zum FC Türkiye zurück und bringt Erfahrung aus mittlerweile 227 Oberliga-Spielen mit. (Foto: Lobeca(Schlikis)

Wie zufrieden ist der Manager mit der Planung?

Die Planung an der Landesgrenze sei abgeschlossen, so Klock, aber: „Wenn ein Spieler kommt, der uns wirklich weiterhilft, werden wir den mit Sicherheit nicht sofort wegschicken.“ Als seinen Königstransfer sieht der Türkiye-Ligamanager seine neuen Trainer: „Daniel Sager lebt Fußball! Er arbeitet tagtäglich, hat Ideen und kann entwickeln. Das ist genau das, was wir jetzt brauchen.“ Über Kritik, dass man Sager ausgerechnet vom direkten Konkurrenten holte und dies ausgerechnet in der heiißen Phase vor den direkten Duellen beider Teams, kann der 56-Jährige nur müde lächeln: „Es war früh klar, dass Jörn Großkopf und wir getrennte Wege gehen. Ebenso früh, nämlich im letzten Herbst, war klar, dass Daniel bei Kosova nicht verlängert. Also ist es doch völlig legitim, dass wir miteinander sprechen. Und dass unsere Verpflichtung ausgerechnet zwischen unseren direkten Duellen öffentlich wurde, ist nicht unser Verschulden.“ Ansonsten gibt es einen kleinen Paradigmenwechsel beim FC Türkiye. Viele erfahrene Spieler gehen, ein paar Erfahrene, aber auch junge, hungrige Spieler kommen. Und die wolle man entwickeln.

Die Ziele

Angesprochen auf die Ziele antwortet Klaus Klock humorvoll: „Es ist ein großer Erfolg, wenn wir an allen 36 Spielen eine spielfähige Mannschaft auf dem Platz haben.“ Und fügt dann ernster hinzu: „Wenn wir am 36. Spieltag einen Platz über dem Strich stehen, war die Saison ein voller Erfolg. Doch das Erreichen wir nur, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen und uns den Trainer zum Vorbild nehmen. Nur mit harter Arbeit wird uns das gelingen.“ Der Klassenerhalt, natürlich so früh wie möglich, würde die Arbeit auch für ihn erleichtern, gerade mit Blick auf mögliche Verpflichtungen. Und in Richtung Bezirksamt gerichtet: „Vielleicht hilft uns ein Bestehen in der Oberliga, damit sich in Sachen Plätze und Infrastruktur etwas ändert.“

Die Vorbereitung

Sehr durchwachsen verliefen die Vorbereitung auf die neue Saison. Nur zwei Siege gelangen der Mannschaft in acht Spielen. Dazu kommt das Pokal-Aus gegen Hamm United. Kein Grund zur Panik, aber ein paar Sorgenfalten bereitet das Abwehrverhalten schon. Doch bis zum Saisonstart am Sonntag will man diese in den Griff bekommen.

Testspiele

VfL Lohbrügge 0:3
HT 16 4:3
FC Süderelbe 2:3
TuS Osdorf 1:1
Rahlstedter SC 2:4
SV Wilhelmsburg 4:2
ASV Hamburg 1:2
Hamm United (Pokal) 0:2

31. Juli HEBC (H/Liga)