Eiskalte Barmbeker bestrafen Hammer Fehler

Gerrit Grage (hier in der Partie bei Concordia) war an drei von vier BU-Toren beteiligt. (Archivfoto: Lobeca/Knothe)
Gerrit Grage (hier in der Partie bei Concordia) war an drei von vier BU-Toren beteiligt. (Archivfoto: Lobeca/Knothe)

Der Blick auf das Ergebnis ist deutlich. Mit 4:0 (1:0) besiegte der HSV Barmbek-Uhlenhorst gestern Abend Hamm United. Damit nimmt BU zumindest leichte Tuchfühlung zu Platz fünf auf, während der HUFC den Blick wieder ein wenig mehr nach unten richten muss. Entsprechend sind die Gefühlslagen in beiden Lagern.

Ein Tor aus dem Nichts

Ein Blitzstart erwischte BU. Gleich in der zweiten Minute stahl Wesemann den Ball und scheiterte im Eins gegen Eins an Jendrzej im Hammer Kasten. Auch der Nachschuss von Njie wehr der HUFC-Keeper mit starkem Reflex ab. Das war es dann für lange Zeit in einer temporeichen, aber alles andere als hochklassigen Begegnung. „Zu Beginn hat man gesehen, dass wir nervöser waren und zu viele leichte Abspielfehler hatten“, meinte BU-Coach Jan Haimerl: „Hamm hatte zu viel den Ball, ohne das es Torchancen für sie gab. Das 1:0 kam etwas aus dem nichts, passte für uns aber perfekt.“ Besser kann man es kaum zusammen fassen. Kurz vor dem Seitenwechsel setzte sich Grage stark auf rechts durch. Seine scharfe Hereingabe prallte von Wesemann vor die Füße von Oliver Desimeier. Der verwandelte aus rund zwölf Metern eiskalt zum umjubelten 1:0 (41.).

HUFC ohne Lösungen

Nach dem Seitenwechsel zog sich BU weit zurück, überließ Hamm United die Initiative. Allerdings wussten die Gäste damit wenig anzufangen. „Wir haben einfach keine Lösungen gefunden“, konstantierte HUFC-Trainer Sidnei Marshall. Hinzu kamen dann auch noch haarsträubende Fehler in der Defensive. Nach einem Ballverlust von Omar tankte sich Lakic über links an die Grundlinie. Seine flache Hereingabe fand den völlig freistehenden Gerrit Grage zum 2:0 (69.).

BU gnadenlos effektiv

Vielleicht wäre es nochmal spannend geworden, hätten Sharifi und Panata nach einer Ecke nicht wild gestochert statt den Ball ins Tor zu schießen. Doch statt des Anschlusstreffers fing sich der HUFC den dritten Gegentreffer. Erneut ist Grage der Ausgangspunkt. Er setzte sich auf rechts durch und brachte den Ball in die Mitte. Zweier Hammer schauen zu, wie Jonas Wesemann eiskalt zum 3:0 vollstreckt (72.). Und nur fünf Minuten später legte Wesemann nach. Nach einem ganz feinen Pässchen von Njie behält er im Eins gegen Eins gegen Jendrzej die Nerven und vollendet zum 4:0 (77.). Und BU hatte noch Chancen. Wesemann mit einem Lattentreffer und Lakic, der an Jendrzej scheiterte, hätten es noch deutlicher machen können. „In Halbzeit zwei waren wir extrem effektiv, haben wenig zugelassen und hätten sogar noch ein bis zwei Dinger mehr machen können. Das wäre aber zu viel des Guten gewesen“, freute sich Haimerl über den Auftritt seiner Mannschaft.

David Jendrzej im Hammer Kasten musste viermal hinter sich greifen, war aber noch mit Abstand bester HUFC-Kicker. (Archivbild: Lobeca/Homburg)

Nicht oberligatauglich?

Und der HUFC? Mit Ausnahme von Keeper Jendrzej fehlte es an allen Ecken und Enden. So musste sein Gegenüber Malte Leskien erst in der 80. Minute ernsthaft eingreifen und rettete gegen den eingewechselten Boateng. Der Auftritt war so verheerend, dass Coach Marshall seiner Mannschaft die Oberliga-Tauglichkeit absprach: „Wenn wir nicht in der Lage sind gegen einen tiefstehenden Gegner, der nur auf Konter fokussiert ist, spielerisch etwas rauszuholen und dann auch noch 0:4 zu verlieren, dann haben wir in der Oberliga nichts zu suchen!“ Sein Gegenüber Jan Haimerl war nach dem Spiel nur noch froh: „Unterm Strich ein verdienter Sieg, der allen gut tut! Wenn man die Reaktionen der Zuschauer während und nach dem Spiel sieht, dann küssen wir Barmbek so langsam wieder wach und der Stadtteil rückt zusammen!“