Durchmarsch vollbracht: ETV zwischen Freude, Stolz und Planungen

Jubel beim ETV: der Aufsteiger schafft den Durchmarsch in die Regionalliga. (Foto: Lobeca/Seidel)
Jubel beim ETV: der Aufsteiger schafft den Durchmarsch in die Regionalliga. (Foto: Lobeca/Seidel)

Am letzten Sonntag war es vollbracht: der Eimsbütteler TV verabschiedet sich nach nur einem Jahr wieder aus der Oberliga. Der letztjährige Aufsteiger hat die Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord als Erster hinter sich gebracht und plant nun die kommende Saison. Trainer Khalid Atamimi sprach mit etwas Abstand über übertroffene Erwartungen, die große Freude am „Loki“ und blickt kurz auf die kommende Regionalliga-Saison voraus.

„Einen Durchmarsch kann man nicht planen“

Schon beim Aufstieg im letzten Sommer galt der Eimsbütteler TV bei vielen Konkurrenten als heißer Kandidat auf die vorderen Plätze. Die starke Landesliga-Saison, gepaart mit den Aufrückern aus A-Jugend-Bundesliga sowie namhafte Neuzugänge hatten außerhalb des ETV-Geländes für größere Erwartungen gesorgt. Trainer Khalid Atamimi sah das anders: „Wir sind Aufsteiger gewesen. Da ist es für uns doch klar, dass wir uns zunächst nicht mit ganz oben beschäftigen. Einen Durchmarsch kann man schließlich nicht planen.“

Zweifel im Herbst

Doch von Beginn an mischte der ETV oben mit- gleich bei der Heimpremiere konnte man Meister Dassendorf mit 3:0 besiegen. Und doch blieben zumindest beim Trainer Zweifel, ob es die komplette Saison für einen Platz ganz oben reichen würde, denn immer wieder stand sich Eimsbüttel selbst im Weg. Doch spätestens mit dem Jahresbeginn waren diese Zweifel beseitigt – dafür hatte Atamimis Mannschaft mit sechs Siegen in den ersten sieben Spielen 2023 gesorgt.

Spannung in der Liga – souverän in der Runde

Doch ausgerechnet hinten raus wurde es nochmal eng. Hatte der ETV nach dem 2:1 gegen Sasel Mitte April sogar noch Meisterschaftsambitionen, entwickelte sich im Anschluss ein Schneckenrennen um den Aufstiegsplatz. Nur eines der letzten vier Spiele gewann Eimsbüttel, profierte dann davon, dass auch Altona 93 im Endspurt das Siegen etwas verlernt hatte.

Die Aufstiegsrunde beendete der ETV dann als Erster. War das Remis beim OSC Bremerhaven (1:1) noch phasenweise etwas wackelig, geriet das Heimspiel gegen Kilia Kiel (4:0) zum Triumphzug. Der Aufstieg vor heimischer Kulisse war perfekt – und das ohne den Trainer!

Trainer Khalid Atamimi ist stolz auf seine Mannschaft. (Foto: Lobeca/Schlikis)

Atamimi ist stolz auf seine Truppe

Denn ausgerechnet im wichtigsten Spiel der jüngeren Vereinsgeschichte musste Khalid Atamimi passen und war krankheitsbedingt nicht zugegen. Doch auch aus der Ferne feiert der Aufstiegstrainer den Erfolg und ist rundum zufrieden: „Ich bin stolz auf die Jungs. Sicherlich findet man als Trainer immer wieder Kleinigkeiten, die einem nicht gefallen, aber insgesamt hat die Mannschaft das super gemacht. Mit ihrer Art und Weise hat sie den Verein mitgerissen und sich den Aufstieg redlich verdient.

Wenige Veränderungen geplant

Der eingeschlagene Weg mit vielen Spielen aus der eigenen Jugend soll am „Loki“ weitergegangen werden. Riesige Veränderungen im Kader, wie man es bisweilen von anderen Aufsteigern kennt, wird es beim ETV nicht geben. „Die Mannschaft bleibt im großen Kern zusammen und wird mit den weiteren Weg gehen“, berichtet Atamimi: „Die Jungs haben sich die Regionalliga erarbeitet. Jetzt müssen wir uns umstellen, noch mehr an Tempo und Härte arbeiten. Gleichzeitig müssen wir lernen, dass wir nicht mehr so lange den Ball haben, wie es noch in der Oberliga der Fall ist.“ Was externe Neuzugänge angeht, ist Atamimi eher reserviert: „Natürlich hätte jeder Trainer gerne den einen oder anderen mit Regionalliga-Erfahrung. Aber diese Spieler werden wir uns nicht leisten können. Wenn aber doch jemand mit dieser Erfahrung kommt und kein Geld kostet, dann werden wir ihn aber auch nicht vom Platz jagen.“