Debütanten am Werk, Rassismus-Vorfall bei Makkabi-Spiel – RFC verlässt Abstiegsränge

Sparta Lichterberg hat sieben von acht Heimspielen zuhause gewonnen. Archivfoto: Udo Lorenz

Neue Besen kehren gut. Erst am Sonnabend gab es einen Trainerwechsel beim FSV Union Fürstenwalde und am Tag danach feierte der einen Sieg, lässt somit das Schlusslicht der NOFV-Oberliga Nord kurz vor der Winterpause wieder hoffen. Eine weitere Überraschung schaffte der Rostocker FC am 14. Spieltag mit einem 1:0-Erfolg über CFC Hertha 06, wo damit das Trainerdebüt von Tuurjalai Zazai als neuer Coach daneben ging. Die Top-4 der Liga siegten alle, so dass es in dem Bereich keine Veränderungen gab.

Zweiter Heimsieg für Anker

Für den FC Anker Wismar gab es am Freitag den zweiten Heimsieg. Ein gebührender Abschluss für den Aufsteiger vor den eigenen Fans. Die Erlösung brachte Julian Hahnel in der 81. Minute, der den Treffer des Tages für die Hausherren zum 1:0 (0:0) gegen TSG Neustrelitz erzielte.

Ankers Sportlicher Leiter Danny Pommerenke sagte danach: „Wir sind natürlich alle erleichtert, dass wir unsere Negativserie durchbrechen und das Landesderby für uns entscheidenden konnten. Nach einer sehr guten Anfangsphase kam Neustrelitz etwas besser ins Spiel und hat es sehr clever gemacht. Bei schwierigen Platzverhältnissen, immer wieder auf Fehler wartend, haben sie versucht uns auszukontern. Aber unsere Defensive, mit einem überragenden Hajo Kurth im Tor, stand heute absolut stabil. In der Zweiten Halbzeit waren wir dann komplett spielbestimmend und konnten durch das erlösende Tor von Julian Hahnel den verdienten Sieg einfahren. Kompliment an die gesamte Mannschaft und das Trainerteam. Der Druck auf das Team war heute schon immens.“

TSG-Coach Thomas Franke meinte: „Eine vermeidbare Niederlage, bei schwierigen Platzverhältnissen, die beide Mannschaften angenommen haben. Die ersten zehn Minuten gehörten Wismar, danach bis zum 1:0 für Wismar waren wir spielbestimmend und hatten viele Chancen, die wir nicht nutzen konnten. Wir haben zwei von drei Spieltagvorgaben super umgesetzt, nur die Kaltschnäuzigkeit haben wir vermissen lassen. Das Beste ist, dass wir das schon Dienstag gegen Makkabi besser machen können.“ Dann gibt es das Nachholspiel für die Vorpommer.

Erster Verfolger schnappt Spitzenreiter Rekord weg

Lichtenberg 47 hat den Liga-Rekord von Hertha 03 geknackt. Gegen den SC Staaken gab es den elften Sieg in Folge. 4:0 (2:0) stand es zum Schluss, bei dem John Gruber (24.), Christian Gawe (39.), Sebastian Reiniger (67.) und Philipp Grüneberg (91.) die Tore erzielten.

Nils Kohlschmidt (Trainer bei den Lichtenbergern): „Von Beginn an kontrollierte wir das Geschehen kalt und konnten auch das siebte und letze Heimspiel in diesem Jahr erfolgreich gestalten. Defensiv ließen wir keine Torchance für die Gäste zu, offensiv konnten wir uns auf bei schwierigen Platzverhältnissen immer wieder Chancen erspielen. Zunächst vereitelte der gute Staaken-Keeper noch die ersten Möglichkeiten. Mit der Führung durch Gruber und dem sehenswerten Treffer von Gawe war das Spiel dann aber bereits zur Pause vorentschieden. Reiniger und Grüneberg in der Schlussminute trafen zum in der Höhe verdienten elften Sieg in Serie.“

Für SCS-Trainer Thorsten Meyer war die Sache danach klar. Er sagte zu OBERLIGA.info: „L47 war ab der ersten Minute gut im Spiel. Wir konnten kaum etwas entgegensetzen und eine Welle nach der anderen lief auf unser Tor zu. So ging es dann auch zurecht mit 2:0 für Lichtenberg 47 in die Pause. In der zweiten Halbzeit kamen wir durch Umstellungen besser ins Spiel und konnten mit mehr Mut mitspielen. Das ging bis 20 Meter vor das Tor ganz gut. Die Wellen von L47 konnten ausgeglichener gestaltet werden. Der Gegner wirkte reifer, selbstsicher und erfahrener. Wir dagegen müssen lernen und unsere guten Ansetze weiterverfolgen. Nun kommt Union Fürstenwalde.“

CFC-Serie reißt

Der Rostocker FC hat die Abstiegsränge erst einmal hinter sich gelassen. 1:0 (0:0) gewann das Team von Silvio Schmidt nach einem Tor von Tom Weiß in der 70. Minute gegen den CFC Hertha 06. Bei den Gästen war es somit eine verpatze Premiere für Tuurjalai Zazai, der seit einer Woche als Coach bereitsteht. Zudem ist die Serie der Charlottenburger gerissen. Sechs Begegnungen am Stück waren sie ungeschlagen, griffen sich dabei fünf Siege. Das ist nun erst einmal Geschichte.

Der RFC-Coach sagte nach Abpfiff: „Es war wichtig ohne Gegentor in die Halbzeit zu gehen. Wir haben gut verteidigt, doch noch nicht die Zweikämpfe angenommen, wodurch der CFC Chancen hatte. Nach vorne waren wir noch nicht zielstrebig genug. Zweite Halbzeit hat die Mannschaft das besser gemacht und das Spiel angenommen. Das Tor spielen wir gut raus. Leider haben wir es dann versäumt den Deckel drauf zu machen, da wir unsere Konter nicht gut zu Ende gespielt haben. Trotzdem Kompliment an die Truppe für ihren Einsatz und Willen.“

Kenan Arayci, Sportlicher Leiter bei den Charlottenburgern, meinte: „In der ersten Halbzeit hatten wir zwei hundertprozentige Torchancen, die wir leider nicht reingemacht haben. Beide scheiterten wir am Wismarer Torwart und trotzdem waren wir die bessere Mannschaft. Nach der Pause gleich am Anfang wieder eine große Chance für uns und danach hatte RFC zwei drei sehr gute Torchancen und machten es besser als wir. Aufgrund der zweiten Halbzeit war es verdient.“

„Uns war es wichtig, den Abstand zum Spitzenduo aufrecht zu erhalten“

Tennis Borussia Berlin siegte beim RSV Eintracht 1949 Stahnsdorf mit 2:0 (1:0). Das Spiel musste aufgrund der Witterungsverhältnisse auf dem kleinen Kunstrasenplatz stattfinden. Vor allem in der ersten Hälfte konnte TeBe sein spielerisches und technisches Können auf dem Untergrund unter Beweis stellen. Man hat den RSV über viele Strecken spielerisch dominiert und ging durch Chadi Ramadan (20.) mit 1:0 in Führung. Zuvor hatte sich Furkan Karabiyik sehenswert auf der linken Seite durchgesetzt und bediente ihn zehn Meter vor dem Tor mit einem Flachpass. In der zweiten Hälfte begann der RSV stärker und es wurde ein offener Schlagabtausch. Als dann in der 75. Minute Oschmann durch einen berechtigen Foulelfmeter an Tom Nattermann TeBe 2:0 in Führung schoss, war das Spiel entschieden. Der RSV verwertete seine Chancen danach nicht mehr.

„Die Mannschaft hat Moral bewiesen und unter schwierigen Bedingungen Charakter gezeigt. Uns war es wichtig, den Abstand zum Spitzenduo aufrecht zu erhalten“, sagte TeBe-Trainer René Lorenz.

Der Ältere gewinnt

Das Treffen der erfahrensten Trainer der Liga zwischen Ingo Kahlisch (67) und Wolfgang Sandhowe (71) entschied der Ältere mit TuS Makkabi Berlin für sich. 4:1 (0:0) gewannen er beim FSV Optik Rathenow nach Toren von Guilherme Oliveira (67., 75.), Kanto Voahariniaina (72.) und Brian Petnga (94.). Den Ehrentreffer für die Optiker erzielte William Kabuya (89.) per Elfmeter.

Unnötig war die rassistische Beleidigung gegen Makkabis Louis Samson durch einen Zuschauer. Das führte zu einer längeren Unterbrechung in der Schlussphase. Die Partie wurde danach regulär über die Bühne gebracht. Da wird es innerhalb des Vereins sicher ein Nachspiel geben.

Makkabi-Coach Sandhowe danach: „Bis zur Pause habe ich beide Mannschaften ebenbürtig gesehen. Mit der zweiten Hälfte war ich zufrieden, die Tore waren schön rausgespielt. Ihr habt es uns aber auch zu leicht gemacht. Da haben wir uns den Sieg verdient. Eins will ich noch sagen: Es macht mir immer Spaß hierher zu kommen, ihr seid `ne ehrliche Bande.“

Rathenows Trainer Kahlisch: „Zum Spiel: Bis zum 0:1 haben wir alles ordentlich umgesetzt, was wir vorher besprochen haben. Leider haben wir unsere zwei, drei dicken Chancen nicht genutzt. Nach dem 0:1 gab es leider zwei individuelle Fehler, das werden wir uns mit der Mannschaft noch einmal ansehen, Makkabi hat gefilmt. Und zu dieser dummen Aktion: Ich war gerade in der Gästekabine, habe mich entschuldigt und den Jungs noch ein paar Sätze gesagt. Was da von den Rängen kam, das passt nicht zu Optik, das sind nicht wir.“

Stein mit Treffern Nummer 11 und 12

Lenny Stein schlug wieder zu, dieses Mal doppelt und erneut einmal vom Elfmeterpunkt. Der Kapitän von Hertha 03 Zehlendorf sorgte in der 12. und 20. Minute für eine 2:0-Führung seiner Mannschaft bei der SG Dynamo Schwerin. Dabei war der erste Durchgang so schon sehr unterhaltsam, denn die Gastgeber verkürzten über Evgeni Pataman (36.), kassierten jedoch in der gleichen Minute kurz davor das 0:3 von Herthas Sven Reinmann. Nach der Pause gab es den Anschlusstreffer für die Hausherren. Dieses Mal war Pepe Kruse (60.) erfolgreich. In der letzten Minute machte Furkan Yildirim (90.) den 4:2 (2:1)-Sieg für den Spitzenreiter jedoch dingfest.

SGD-Trainer Jano Klempkow: „Bitter, denn wir haben in der ersten Halbzeit gut angefangen und uns bei den Standards schlecht angestellt. Wir wussten, wer Zielspieler ist, das haben sie gut gemacht. Mit ein bisschen mehr Wille kannst du das auch verteidigen. Drei Standards und drei Gegentore. Wir haben gegengehalten und uns mit dem 1:3 belohnt. In der zweiten Halbzeit war es ein Spiel auf Augenhöhe, kommen auf 2:3 heran. Das nächste Tor hätte auf beiden Seiten fallen können und hintenraus kontert uns Zehlendorf dann aus. Es war in der ersten Halbzeit ein Spiel einer Schülermannschaft gegen eine abgezockte Männertruppe.“

Bei den Herthanern sagte Michael Stüwe-Zimmer: „Das Spiel war ähnlich wie letzte Woche. Gute erste Halbzeit, führen 3:0 und sieht nach einem ruhigen Nachmittag aus. Dann das 3:1 und Schwerin wie Mahlsdorf mit sehr viel Leidenschaft in der zweiten Halbzeit. Die haben wirklich alles reingelegt und da muss man sagen, dass wir noch eine junge Mannschaft sind und müssen noch lernen, da ein bisschen besser gegenzuhalten. Dabei hatten wir unsere Chancen. Aktuell ist uns auch das Glück hold und Furkan Yildirim macht kurz vor Schluss das 4:2. Jetzt werden wir alles daransetzen, das letzte Spiel gegen Optik Rathenow am nächsten Sonntag möglichst zu gewinnen. Das wäre dann eine tolle Hinrunde von uns und im Pokal überwintern. Dann haben wir uns die Pause redlich verdient.“

Union Fürstenwalde sendet Lebenszeichen

So ist der Fußball. Da kommt ein neuer Trainer und erweckt einen Tabellenletzten wach. So geschehen am Sonntag im Spiel zwischen FSV Union Fürstenwalde und BSV Eintracht Mahlsdorf. Am Ende siegte der Debütant mit seiner Mannschaft 2:1 (1:0), weil Julian Mätzke (26.) sowie Markus Görlitz (51.) zwei Tore für die Hausherren erzielten und auf Mahlsdorfer Seite nur Jason Rupp (77.) nur den Ehrentreffer markierte.

Gäste-Coach Lucio Geral fasste den Tag wie folgt zusammen: „Fürstenwalde steht in ihrer jetzigen Situation mit dem Rücken zur Wand und genau so haben sie auch gespielt. Neuer Trainer, neue Euphorie, neuer Geist und dagegen eine Mahlsdorfer Mannschaft, die auf dem Acker keine Lösungen gegen die Fünferkette fand. Fürstenwalde setzte sporadisch Nadelstiche und kam per direkten Freistoß, zur nicht unverdienten Führung. Wir wollten auf schwierigen Boden in zu engen Räumen fußballerische Lösungen finden, waren aber gerade in der Box einfach zu harmlos. In der zweiten Halbzeit wurden wir zwingender, aber die Abschlussqualität glich einer Schülermannschaft und so war es erneut Fürstenwalde die ihre Chance zum 2:0 nutzte. Danach wird das Spiel wild, mit Platzverweis und Rudelbildung, unser Spiel jedoch nicht deutlich besser. Der verschossene Elfmeter zum 2:2 in der Nachspielzeit, ist dann ein Spiegelbild unseres heutigen Unvermögens. Die Enttäuschung ist riesig und die Ernüchterung, welche zwei Gesichter die Mannschaft trägt ebenfalls. Nun haben wir gegen den RSV zuhause nächste Woche die letzte Chance dieses Jahr, ein positives Hinrunden-Ende zu gestalten.“

Sparta lässt Tasmania keine Chance

Bei Sparta Lichtenberg lief es zuhause wieder wie erhofft. Das Kostic-Team gewann mit 4:2 (2:0) gegen Tasmania Berlin und festigte Tabellenplatz vier. Yves Brinkmann (10., 35.), Mohamed Toure (52.) und Tarik Hadziavdic (61.) waren für die Gastgeber die erfolgreichen Torschützen. Bei Tas waren es Neil-Nigel Bier (53.) und Fabian Engel (86.).

Spartas Sportlicher Leiter Alexander Fischer danach: „Auch in der Höhe war es ein verdienter Sieg. Speziell in der ersten Halbzeit hätten wir noch ein bis zwei Tore mehr erzielen können, da war die Chancenverwertung nicht gut. Uns war wichtig, dass wir das letzte Heimspiel der Hinrunde gewinnen, genießen jetzt noch zusammen den Abend, fahren nächste Woche zu Hertha 06 und danach das Jahr als Aufsteiger super beenden.“

Bei Tasmania sagte Co-Trainer Tobias Göth: „Sparta war uns heute in allen Belangen überlegen. Technisch, taktisch und physisch. Ein absoluter Klassenunterschied. Wir haben es nicht geschafft in die Zweikämpfe zu kommen und hatten überhaupt keinen Zugriff. Sparta spielte sich mehrmals sehr gut von hinten raus und kam zu zahlreichen Torchancen. Wir können uns bei unserem Torwart bedanken, dass wir heute nicht deutlich höher verloren haben. Was uns leider wieder gefehlt hat war die Mentalität und Disziplin nach einem Rückstand. Am Ende des Spiels schaltete Sparta einen Gang zurück und wir konnten noch etwas Ergebniskosmetik betreiben.“

Der 14. Spieltag (24.-26.11.)

FC Anker Wismar – TSG Neustrelitz 1:0
SV Lichtenberg 47 – SC Staaken 4:0
Rostocker FC – CFC Hertha 1:0
RSV Eintracht Stahnsdorf 1949 – Tennis Borussia Berlin 0:2
FSV Optik Rathenow – TuS Makkabi Berlin 1:4
SG Dynamo Schwerin – Hertha 03 Zehlendorf 2:4
FSV Union Fürstenwalde – BSV Eintracht Mahlsdorf 2:1
SV Sparta Lichtenberg – SV Tasmania Berlin 4:2

Die Tabelle

1.FC Hertha 03 Zehlendorf1447 : 1438
2.SV Lichtenberg 471345 : 736
3.Tennis Borussia Berlin1428 : 1727
4.SV Sparta Lichtenberg1438 : 2426
5.TuS Makkabi Berlin1323 : 1421
6.SV Tasmania Berlin1423 : 2120
7.TSG Neustrelitz1324 : 2019
8.CFC Hertha 061325 : 2319
9.BSV Eintracht Mahlsdorf1317 : 2417
10.FC Anker Wismar1416 : 2716
11.SC Staaken1421 : 3416
12.Rostocker FC1416 : 3416
13.FSV Optik Rathenow1422 : 3613
14.RSV Eintracht 19491421 : 3513
15.SG Dynamo Schwerin1317 : 3010
16.FSV Union Fürstenwalde1415 : 388