47 Tore ergeben folgende Stimmen: sprachlos, müde gespielt und Weltklasse

Hartmann (Rugenbergen Torwart), Nikroo (HSV III)
SVR-Torwart Patrick Hartmann erwartet eine Hereingabe von HSV III-Kicker Sepher Nikroo
Foto: Lobeca/Homburg

Und wieder geizten die Kicker in der Oberliga am Wochenende nicht mit Toren. Insgesamt klingelte es 47 Mal! Da kamen die Fans auf ihre Kosten.

Definitiv etwas für das Eintrittsgeld gab es am Blomkamp, wo TuS Osdorf gegen Buchholz 08 mit 9:5 gewann. Zur Pause stand es dort schon 5:2 für die Osdorfer. Wachter traf insgesamt sechs Mal. Die erste halbe Stunde verschliefen die Gäste komplett, lagen bereits 0:4 zurück. Vor der Pause kamen sie auf 2:4 heran und kassierten noch das fünfte Gegentor in der Nachspielzeit. Nach dem Seitenwechsel waren die Buchholzer wieder dran: Jahn (48.) erzielte das 3:5 aus ihrer Sicht, doch ein Doppelschlag von Wachter in der 58. und 59. Minute machte alle Hoffnungen nieder. Es blieb dennoch torreich, denn es gab noch zwei Treffer für jede Mannschaft. Ein irres Spiel! So ähnlich sah es auch Osdorfs Sportlicher Leiter: „Das war ein Wahnsinns-Spiel am Blomkamp und für den neutralen Zuschauer ein sehr amüsantes zugleich. Mit den geschossenen Toren können wir zufrieden sein und werden aber über die fünf Gegentore sprechen müssen. Insgesamt können wir aber zufrieden sein, da es für uns wichtig war gegen eine Mannschaft zu gewinnen die unter uns steht. Ich freue mich besonders für Jerry der sechs Tore geschossen hat, was nicht alle Tage vorkommt. Ab morgen konzentrieren wir uns auf das Spiel gegen Rugenbergen und werden versuchen auch dort die Punkte zu entführen“ 08-Cheftrainer Marinus Bester sagte danach zu OBERLIGA.info: „Die Defensivarbeit war heute in letzter Linie nicht oberligatauglich. Weder gedanklich noch läuferisch und oder in Sachen Zweikampfführung. Das war unterirdisch. In der Pause habe ich klare Manndeckung für Wachter angesagt. Zehn Minuten später hat Jeremy seine Tore vier und fünf erzielt und weit und breit war kein Abwehrspieler zu sehen. Das macht mich sprachlos, und das ist mir mit meinen 50 Lebensjahren noch nie passiert. Dieser krasse Unterschied zur Defensivarbeit gegen Victoria und zu der heutigen Nullleistung ist für mich nicht zu erklären. Auf der einen Seite sind es gerade solche Dinge, die den Fußball so interessant machen, aber auch der anderen Seite einen Trainer auch schlagartig um Jahre altern lassen. Das heutige Spiel hinterlässt bei mir ganz sicher Spuren.“

Verärgert war sicherlich auch SVR-Coach Andelko Ivanko, denn seine Mannschaft verlor nach einer 2:1-Pausenführung noch mit 2:4 gegen HSV III. Jordan machte auf Seiten der Rothosen den Unterschied und erzielte drei Treffer. Rugenbergen tauschte den Platz mit Paloma. Der USC gewann im Aufsteiger-Duell beim Hamm United 5:2 und hatte einen Bein im Team, der drei Tore innerhalb von sieben Minuten erzielte. Da war noch nicht einmal eine Viertelstunde gespielt.

Torneschs Trainer Thorben Reibe war nach dem 1:1-Unentschieden gegen Vizemeister Teutonia 05 happy. Ab der 29. Minute war sein Team nur noch zu zehnt, weil Stahnke rot sah. Kurz vor der Pause folgte ihm Kollege Zimmermann mit der Ampelkarte. „Das war überragend und eine Weltklasse Leistung, was sie da in der zweiten Hälfte mit zwei Mann weniger abgerissen haben gegen so eine Spitzenmannschaft wie Teutonia, die eher Regionalliga-Ambitionen hat. Das war gigantisch. Klar hatten wir in der einen oder anderen Szene etwas Glück und vor allem einen überragenden Torwart, aber wie wir uns in jeden Ball reingeworfen haben, war schon große Klasse. Ein verdienter Punkt für uns. Warum? Teutonia hat sich in doppelter Überzahl nicht die großen Chancen erspielt, was sie eigentlich machen müssen. Die Möglichkeiten, die sie hatten, haben wir gut geklärt“, sagte er nach der Partie.

Weil die Teutonen patzten und TuS Dassendorf das nicht tat (2:1 nach 0:1-Pausenrückstand gegen Concordia) baute der Spitzenreiter seinen Vorsprung auf neun Punkte aus. „Das war in der ersten Halbzeit ein sehr kompakter Gegner, wobei wir viel Ballbesitz hatten. Wir mussten schwierigen Umschaltmomente überstehen und geraten durch einen Foulelfmeter in Rückstand. Wir waren immer wieder zu ungenau, um ein besseres Ergebnis in die Pause zu kriegen. Wir wussten, dass wir den Ball haben und den Gegner müde spielen müssen. Das konnten wir aufgrund der Passqualität und der Geduld, die wir haben. Der Ausgleich kam erst spät, wobei wir zuvor auch schon Möglichkeiten hatten und Cordi musste noch einen Feldspieler ins Tor stellen, weil sie schon drei Mal ausgewechselt haben, aber Kristof Kurczynski hat dann nochmal eine Fackel losgelassen, die uns dann zum Erfolg bringt. Ein knappes Ergebnis, aber es war eine spielerische Steigerung, gerade in der zweiten Halbzeit. Wir hatten jetzt drei Spiele in acht Tagen und dabei haben wir unsere spielerische Qualität bestätigt. Es war dennoch ein unbequemer Gegner“, fasste Dassendorfs Cheftrainer Jean-Pierre Richter die Begegnung gegen Cordi zusammen.

Bereits am Sonnabend machte Curslack-Neuengamme mit einem 3:0-Heimsieg gegen Meiendorf einen Sprung auf Rang zwölf. SVCN-Trainer Matthias Wulff: „In der ersten Halbzeit haben wir uns eine hochverdiente 3:0-Führung erkämpft und erspielt. Im zweiten Durchgang haben wir das Spiel zu jeder Zeit kontrolliert und das Ergebnis nach Hause gebracht. Tolle Teamleistung in einem enorm wichtigen Duell.“

15.Spieltag (2./3.11.)
Curslack-Neuengamme – Meiendorf 3:0
Bramfeld – Sasel 1:3
Süderelbe – Victoria 3:2
Dassendorf – Concordia 2:1
Niendorf – BU 1:2
Rugenbergen – HSV III 2:4
Union Tornesch – Teutonia 05 1:1
Hamm United – Paloma 2:5
TuS Osdorf – Buchholz 9:5

Tabelle: 1. Dassendorf (44 Punkte), 2. Teutonia (35), 3. Sasel (35), 4. BU (33) … 15. Rugenbergen (13), 16. Meiendorf (12), 17. Buchholz (10), 18. Bramfeld (6)