TuS Dassendorf: Neuer Anlauf mit neuen Gesichtern

Da geht es lang: Martin Harnik bleibt auch 2025/26 am Wendelweg. (Foto: Lobeca/Pfaff)
Da geht es lang: Martin Harnik bleibt auch 2025/26 am Wendelweg. (Foto: Lobeca/Pfaff)

Die Saison 2025/26 steht in den Startlöchern – am 25. Juli beginnt der erste Spieltag und alle 18 Mannschaften der Oberliga Hamburg sind gefordert im Kampf um Titel, Platzierungen oder den Klassenerhalt. Teil zwei unserer Saisonvorschau führt uns zum Vizemeister. TuS Dassendorf will nach drei Vize-Jahren in Serie endlich wieder den Titel an den Wendelweg holen. Dazu gibt es vergleichsweise viele neue Gesichter und einen neuen Übungsleiter.

Saison 2024/25

Statt goldener Herbst gab es für TuS Dassendorf in der letzten Saison einen blechernen Herbst. So umschreibt es „Dasse“-Sportchef Jan Schönteich und hat damit nicht unrecht. Denn bis in den Oktober hinein lief es für den Vize, in zehn Spielen gab es acht Siege und zwei Remis. Dann folgten nur zwei Siege aus den folgenden fünf Partien und zwischenzeitlich zwölf Punkte Rückstand auf die Spitze. Die Konsequenz: Thomas Seeliger musste gehen, Kapitän Martin Harnik übernahm als Spielertrainer. Es folgte eine bemerkenswerte Serie, Dassendorf war mit großem Abstand die beste Rückrunden-Mannschaft und erarbeitete sich den Showdown mit Altona 93. Am Ende machten drei Tore bekanntlich den Unterschied zum AFC. „Ich denke, mir wird keiner widersprechen, wenn ich sage, dass wir auch spielerisch die beste Mannschaft in der Rückrunde waren“, so Schönteich und betont: „Dennoch ist Altona ein verdienter Meister. Sie waren über die gesamte Saison einfach die konstanteste Mannschaft. Wir haben es halt im Herbst verspielt.

Johann von Knebel (im Bild links) ist einer von zwei Regionalliga-erfahrenen Neuzugängen. (Foto: Lobeca)
Johann von Knebel (im Bild links) ist einer von zwei Regionalliga-erfahrenen Neuzugängen. (Foto: Lobeca/Seidel)

Wer kommt? Wer geht?

Ungewöhnlich für Dassendorf: gleich sieben Spieler haben dem Club in diesem Sommer verlassen. Sebastian Kalk wechselt zum Nachbarn FC Voran Ohe, Christian Gruhne und Lennard Sowah schließen sich Absteiger Concordia in der Landesliga an. Erjanik Ghubasaryan schafft binnen sechs Monaten den Sprung aus der Bezirksliga in die Regionalliga, läuft in der Zukunft für Weiche Flensburg auf. Aaron Brüning geht in die USA ans College und Mert Akkus probiert es bei Vorwärts-Wacker Billstedt.

Ein Sonderfall ist Rinik Carolus: der Routinier hat eigentlich seine Karriere im Sommer beendet, wird aufgrund einer Verletzungssorgen in der Defensive nun aber noch bis Winter für „Dasse“ auflaufen.

Den Abgängen stehen natürlich aktuell fünf Zugänge gegenüber. Im Tor wird Max Wendt (HEBC) den Konkurrenzkampf mit Gianluca Babuschkin suchen. Die Defensive verstärkt Marcus Coffie, zuletzt Kapitän bei Teutonia 05 und bringt somit nochmals Erfahrung mit. Ebenfalls über Regionalliga-Erfahrung verfügt Johann von Knebel. Dieser wechselt aus der U23 des FC St. Pauli an den Wendelweg. Der 27-Jährige spielte darüber hinaus bei Eintracht Norderstedt. Jung und entwicklungsfähig sind Caspar Kremberg (Niendorfer TSV U19) und Niklas Pietruschka (VfL Lohbrügge). Letzterer kommt mit der Empfehlung von 23 Landesliga-Treffern.

Players to watch

Groß war die Erleichterung in Dassendorf, dass Martin Harnik ein weiteres Jahr dran hängt. Trotz seiner mittlerweile 38 Jahren ist der Ex-Profi weiter treffsicher (zuletzt 23 Saisontore) und absoluter Führungsspieler, was er bei jedem Training und im Spiel lebt. Auch Özden Kocadal, sein neuer Trainer, wird froh sein auf „Hanno“ zurückgreifen zu können.

Ansonsten darf man gespannt sein, ob sich die Verjüngungskur auch auf dem Platz wiederfindet. Denn das Gros des Kaders hat die 30 bereits geknackt und wird den Platz nicht kampflos den jüngeren Neuzugängen überlassen.

Dassendorfs neuer Trainer Özden Kocadal verspürt positiven Druck. (Foto: Lobeca)
Dassendorfs neuer Trainer Özden Kocadal verspürt positiven Druck. (Foto: Lobeca/Rohlfs)

Trainer und Ziele

Im November hatte Özden Kocadal dem HEBC mitgeteilt, dass er seinen Vertrag über den Sommer 2025 nicht verlängern würde. Rund zwei Wochen später gab TuS Dassendorf die Verpflichtung bekannt. Zwar besteht kein Zusammenhang wie vor allem Kocadal immer betont, doch die Oberliga-Beobachter hat der Wechsel wenig überrascht. Für „Özy“ ist es der nächste Schritt in der Trainerkarriere, für „Dasse“ war es wichtig einen „Oberliga-Intimus“ zu verpflichten. Von beiden Seiten war die Zusammenarbeit damit logisch.

Die Ziele sind bei TuS Dassendorf natürlich hoch. Nach drei Vize-Titeln will man die Schale wieder an den erfolgsverwöhnten Wendelweg holen. „Wir wollen an die starke Serie anknüpfen und natürlich den Titel endlich mal wieder holen. Wir wissen aber, dass es kein Selbstläufer ist“, so Sportchef Schönteich. Dass man auch im Pokal mal wieder erfolgreich sein möchte und nichts gegen das Double hat, ist ein offenes Geheimnis. Viel Druck für den neuen Übungsleiter, der es aber ganz pragmatisch sieht. „Druck hast du immer. Wenn du den Klassenerhalt erreichen willst oder den Titel möchtest – er ist immer da“, meint Kocadal und betont: „Aber wenn du etwas erreichen kannst, dann ist das ein positiver Druck. Und darauf freue ich mich sehr.“

Vorbereitung

In der letzten Woche ist „Dasse“ in die Vorbereitung gestartet, bis zum Saisonstart stehen acht Spiele auf dem Plan. Vorbereitungshighlights sind sicherlich das Duell mit Regionalliga-Absteiger SV Todesfelde und der Vierlanden-Cup beim SV Altengamme. Zum Auftakt in die neue Saison bestreitet TuS Dassendorf dann das Eröffnungsspiel beim Nachbarn und wahrscheinlich größten Kontrahenten um den Titel, dem ETSV.

Hetlinger MTV 5:0
SC Wentorf (3. Juli/A)
SV Todesfelde (6. Juli/in Großensee)
SV Börnsen (12. Juli/Vierlanden-Cup)
SV Altengamme (12. Juli/Vierlanden-Cup)
Finale oder Platzierungsspiel (13. Juli/Vierlanden-Cup)
Rahlstedter SC (16. Juli/in Wentorf)
Heeslinger SC (19. Juli/H)