Es hat nicht sollen sein für den USC Paloma. Im Finale des Hamburger Landespokals unterlagen die Tauben Regionalligist Eintracht Norderstedt mit 4:5 (0:0, 0:0) nach Elfmeterschießen und gehen damit zum zweiten Mal in Folge als Verlierer vom Platz. Doch zuvor zeigte die Nitsch-Elf eine bärenstarke Leistung, war über weite Strecken das deutlich bessere Team.
Paloma giftiger als der Regionalligist
Denn von Beginn an zeigte Paloma, dass man den Respekt des Vorjahres, als man in Halbzeit eins gegen Teutonia förmlich unterging, abgelegt hatte. Von Beginn an waren die Tauben da, giftiger, galliger und vor allem zielstrebiger auf dem Feld. Allein: es fehlten lange die ganz großen Torgelegenheiten. Entweder war Eintracht-Keeper Petzsch einen Tick schneller am Ball oder die Stürmer verpasste die Hereingaben nur um Millisekunden. Daher war die beste Chance der Partie ein Freistoß von Mandelkau, der nach gut einer halben Stunde das Eck knapp verpasste.
Und Norderstedt? Der Regionalligist zeigte in der ersten Halbzeit eine maximal bidere Leistung, war zu häufig den einen Schritt zu spät. Kein Wunder, dass Trainer Ostermann seine Ersatzspieler sehr früh zur Erwärmung schickte. Und doch: kurz vor dem Pausentee hätte Camacho für die Führung sorgen können, scheiterte aber am Außennetz (42.).
Ausgeglichene zweite Hälfte
Halbzeit zwei hingegen konnte Norderstedt ausgeglichener gestalten, man bekam die Offensive von Paloma eher gestoppt. Und wäre dafür fast belohnt worden: Paloma-Kapitän Blumauer versuchte eine Direktabnahme zu klären und traf den eigenen Pfosten – Glück für die Tauben (67.). Auf der Gegenseite hätte hingegen Haron Sabah für die Entscheidung sorgen können – ein Norderstedter Fuß (81.) und ein etwas verzogener Schuss (85.) trafen das Eintracht-Tor nicht. Kurz vor Schluss war dann wieder Norderstedt gefährlich. Kapitän Zehir versuchte es aus der zweiten Reihe, Grundmann parierte.

Elfmeterschießen entscheidet
Und so bekamen die mehr als 3300 Zuschauer im Stadion Hoheluft die Verlängerung in Form des Elfmeterschießens zu sehen. Den Anfang machte Norderstedt mit Falk Gross, welcher den Ball humorlos unter die Latte prügelte. Dann war Sabah an der Reihe, doch ausgerechnet in seinem letzten Spiel für Paloma jagte der Torjäger den Ball in Richtung Lokstedter Steindamm.
Vorteil Norderstedt – doch nur für exakt einen Schützen. Denn Lukas Krüger hatte bei Sabah zugeschaut und haute den Ball ebenfalls weiter über das Tor. Weil Kapitän Zehir in einem Arroganz-Anfall per Panenka überaus kläglich an Grundmann scheiterte, Fabian Jacobs und der nur für das Elfmeterschießen eingewechselte Felix Spranger sichert trafen, führte Paloma nach jeweils drei Schützen mit 2:1. Doch nach dem Andre Wallenborn für Norderstedt ausglich, versagten Colin Ulrich die Nerven und er scheiterte mit einem Schüsschen an Petzsch. Da Behounek und Werner sicher trafen, ging auch das Elfmeterschießen in die Verlängerung.
Dort gaben sich Köhl und James bei Norderstedt keine Blöße, auch Palomas Adjei verwandelte souverän. Doch Palomas Schütze Nummer sieben, Lion Mandelkau, wollte es zu sicher machen – schoss Vollspann ans Lattenkreuz. Damit war das Spiel zu Ende, Eintracht Norderstedt durfte über das 5:4 und den Pokalsieg jubeln.
Paloma als fairer Verlierer
„Es war schon eine sehr, sehr emotionale Fahrt“, bekannte USC-Coach Marius Nitsch auf der anschließen Pressekonferenz: „Es ist schwer dafür die richtigen Worte zu finden. Ich kann meiner Mannschaft nur ganz, ganz viel Lob und Stolz zusprechen. Das war eine extrem Leistungssteigerung zum letzten Finale. Wir haben über 90 Minuten ein ausgeglichenes, faires Spiel gesehen, was für meine Mannschaft spricht. Ich möchte bedanken für den Support, viele Palomaten waren vor Ort.“
Bei alle Enttäuschung zeigte sich Nitsch als fairer Verlierer gegenüber dem Pokalsieger: „Glückwunsch an Elard und Norderstedt und ist vielleicht auch etwas symbolisch für eure erfolgreich Rückrunde 2025, das irgendwie auch Dinge klappen, wenn das Spiel nicht hervorragend war.“