Die 31. Runde der Oberliga steht auf dem Plan und nach diesem Spieltag könnte der zweite Absteiger in die Landesliga feststehen. Dazu könnte sich das Feld im Abstiegskampf weiter lichten. Ein Top-Team der Liga spielt gegen sein eigenes Kryptonit. Doch überstrahlt wird der Spieltag vom Topspiel schlechthin.
Türkiye und Sasel können Alsterbrüder ins Tal der Tränen stürzen
Zugegeben: wenn man noch an den Klassenerhalt des FC Alsterbrüder glaubt, ist man ein kühner Optimist, gerade angesichts des Restprogramms. Denn der FCA benötigt vier Siege aus vier Spielen, spielt dabei noch bei Süderelbe und gegen Paloma. Dazu muss -natürlich- auch die Konkurrenz mitspielen. Hohe Hürden also, doch die Mannschaft von Benjamin Voß wird sicherlich alles dafür tun, das Wunder zu vollbringen. Dazu ist ein Sieg am Sonntag gegen den TSV Sasel absolute Pflicht. Sollte die Partie allerdings nicht gewonnen werden, könnte der Abstieg feststehen – wenn der FC Türkiye (am Samstag gegen Halstenbek) mehr Punkte holt als die Alsterbrüder.
Niendorf gegen sein Kryptonit
Am Sonntag kommt es am Sachsenweg zum Duell zwischen dem Niendorfer TSV und dem USC Paloma. Und an anderen Spieltagen wäre die Partie möglicherweise das Topspiel. Denn zum Einen sind die Spiele zwischen beiden Clubs eng, zum anderen sind beide gut in Form und spielen starke Rückrunden. Doch besonders macht die Partie, dass die Tauben das Kryptonit des NTSV sind – zumindest nach Corona. Seit den unseligen Zeiten ist Niendorf gegen Paloma in acht Pflichtspielen sieglos. Scherzhaft hatte NTSV-Coach Ali Farhadi mal angemerkt, dass man die Punkte auch mit der Post an die Brucknerstraße schicken könne. Immerhin: zu Hause spielte man viermal in Serie Remis. Es wird also Zeit für Niendorf, die schwarze Serie zu beenden.
Spiel der Spiele: Vorentscheidung oder Führungswechsel
Die Hamburger Fußballfamilie schaut am Samstagnachmittag entweder nach Kiel (wo der FC St. Pauli spielt) oder nach Altona. Eine volle Hütte ist dabei an der AJK garantiert, denn der Tabellenführer trifft auf den Tabellenzweiten. Eine Vorentscheidung im Titelrennen ist möglich – oder gar der Anfang des Führungswechsel.
Dabei war war das zu Saisonhalbzeit kaum abzusehen. Nicht, nur dass der AFC das Hinspiel mit 2:1 gewann und damit das Ende der Amtszeit Seeliger in Dassendorf einläutete. Nach 17 Spieltagen hatte man zwölf Punkte Vorsprung. Doch in der Rückrunde wendete sich das Blatt: während „Dasse“ elf von zwölf Spielen gewann, holte Altona nur sieben Siege. Damit ist der Vorsprung auf fünf Punkte geschrumpft, bei einem mehr absolvierten Spiel der Bergmänner.
Bedeutet also: wenn Altona 93 (30 Spiele/74 Punkte) das Spiel gewinnt, hat man acht Zähler Vorsprung (virtuell fünf). Angesichts eines durchaus machbaren Restprogramms mit Spielen gegen Halstenbek, den HSV und den ETSV könnte ein AFC-Sieg die Vorentscheidung bedeuten.
Gewinnt allerdings TuS Dassendorf (29/69) das Spiel, dann hätte es der Vizemeister komplett in der eigenen Hand. Jedoch ist das Restprogramm ungleich schwerer: Dassendorf muss noch gegen Süderelbe, den HEBC und in Niendorf ran, ehe am letzten Spieltag Harksheide wartet.
Für Spannung ist also gesorgt und zumindest die Interessenten am Hamburger Amateurfußball werden alle Augen in die Adolf-Jäger-Kampfbahn richten.
Spiele in der Übersicht
Freitag, 11. April
SC Victoria – Buchholz 08 (19.30 Uhr, Hoheluft, Hinspiel 1:1)
ETSV – HSV III (19.30 Uhr, Mittlerer Landweg, Hinspiel 4:2)
TuRa Harksheide – FC Süderelbe (19.30 Uhr, Exerzierplatz, Hinspiel 3:2)
Samstag, 12. April
FC Türkiye – SV Halstenbek-Rellingen (14 Uhr, Landesgrenze, Hinspiel 1:4)
Vorwärts-Wacker Billestedt – Eimsbütteler TV (15 Uhr, Öjendorfer Weg, Hinspiel 1:4)
Altona 93 – TuS Dassendorf (15.30 Uhr, Adolf-Jäger-Kampfbahn, Hinspiel 2:1)
Sonntag, 13. April
HEBC – Concordia (10.45 Uhr, Bekkamp, Hinspiel 0:0)
FC Alsterbrüder – TSV Sasel (13.30 Uhr, Walter-Wächter-Platz, Hinspiel 1:1)
Niendorfer TSV – USC Paloma (14 Uhr, Sachsenweg, Hinspiel 1:2)