Die Saison 2025/26 steht in den Startlöchern und wir schauen wie in jedem Jahr bei allen 18 Teams der Oberliga Hamburg vorbei. Ein Rückkehrer in die Oberliga ist die nächste Station. Teutonia 05 kehrt nach einigen Jahren in die Oberliga zurück – unter ganz anderen Vorzeichen. Denn nach dem Aus der Profiträume geht es an der Kreuzkirche bei Null los – in allen Belangen.
Saison 2024/25
Vor der letzten Spielzeit war Teutonia 05 mal wieder rund erneuert – neuer Trainer, in vielen Bereichen eine neue Mannschaft. Sportlich lief es in der Hinserie so lala, mit Platz 13 stand der Club aus Ottensen aber über dem Strich. Doch die Vorbereitung im Winter lief nicht so wie man sich das vorstellte, Trainer Nabil Toumi musste gehen. Doch der Start ins Jahr 2025 war sportlich auch nicht so gut, ehe dann im März die Bombe platzte: Teutonia meldete unabhängig vom sportlichen Abschneiden nicht für die Regionalliga. Finanzielle, aber vor allem infrastrukturelle Gründe (Stichwort fehlendes Drittliga-Stadion) spielten eine Rolle. Und so standen die Teutonen frühzeitig als Absteiger fest, spielten die Runde aber zu Ende, belegten mit Platz 16 aber auch einen Abstiegsplatz. Die Krux dabei: hätte jede Halbserie für sich gezählt, wäre Teutonia sportlich in der Klasse geblieben.

Wer kommt? Wer geht?
Was bleibt ist ein radikaler Neuanfang, nicht nur in der Führungsebene, sondern auch bei den Akteuren. Aus dem letztjährigen Kader ist kein Spieler mehr dabei. Jan Niemann (Waldhof Mannheim) geht in die dritte Liga. Lars Huxsohl, Abdul Yago, Nick Gutmann (alle Eintracht Norderstedt), Emmanuel Ntisakoh (Altona 93), Ole Wagner (Weiche Flensburg), Marvin Ajani (1.FC Köln II), Namrud Embaye (FV Illertissen), Feritali Erdem (Bremer SV) und Joseph Ganda (Hannover 96 II) kicken weiter in der Regionalliga. Nathanael Sallah (Eimsbütteler TV), Marcus Coffie (TuS Dassendorf) und Simon Siegfried (SC Victoria) werden in der kommenden Saison als Gäste die Kreuzkirche besuchen. Noel Denis (SV Todesfelde) und Remmy Kruse (TSG Neustrelitz) versuchen es in benachbarten Oberligen, während Henry Koeberer (SV Rugenbergen) an eine ehemalige Wirkungsstätte zurückkehrt. Der Rest der insgesamt 29 Abgänge steht noch ohne Verein da.
25 Spieler haben Marc Hartmann und Teutonia 05 verpflichtet. Im Tor werden sich Phil Kolvenbach (FC St. Pauli II) und Rückkehrer Emre Boz (Concordia) um den Platz zwischen den Pfosten duellieren. Als dritter Mann rückt Henning Staerkenberg aus der eigenen U19 auf. Für die Abwehr konnten mit Makan Akpinar (FC Türkiye) und Edmund Baafi (Concordia) zwei Spieler mit etwas Oberliga-Erfahrung geholt werden. Dazu kommen Hanif Adam (Hetlinger MTV), Ryusei Abe (Preußen Reinfeld), Jesse Keller (eigene II.) und die zuletzt vereinslosen Kristoffer Stockhaus (ehemals Greifswalder FC) sowie Mustafa Aktürk (zuletzt FC St. Pauli U19). Im Mittelfeld verfügen Antonio Pabst (FC Alsterbrüder), William Hildebrand (SG Aumund-Vegesack), Caner Bektas (ETSV), Frank Donkor Marfo (ASV Hamburg, zuvor Düneberg und Curslack) sowie Malik Schorsch (FC Süderelbe) über Einsätze in der Oberliga. Eris Ibrahimi, Oleg Demchuk (Beide Eintracht Norderstedt II) spielten Landesliga, dazu rückt Mattis Vandreier aus der eigenen II. Mannschaft auf. Die meiste Oberliga-Erfahrung kann die Abteilung Attacke aufweisen. Efekan Calikoglu spielte für Kilia Kiel, Bakary Lambers für die SG Aumund-Vegesack in der höchsten Klasse des jeweiligen Landes. Joel Szillat, Abednego Daams (beide Concordia), Pascal Srougbo (Vorwärts-Wacker Billstedt) und Arbes Tarhirsylaj haben in der Oberliga Hamburg ihre Meriten gesmamelt. Einzig Soobin Jung (Eintracht Norderstedt U19) verfügt nicht über Erfahrung in der fünften Liga.
Players to watch
Viele unbekannte Namen tummeln sich im Kader von Teutonia 05, doch auch der eine oder andere mit Oberliga-Vergangenheit. Mit Tahirsylaj und Szillat hat man zwei Stürmer, welche die Oberliga gut kennen. Dazu kommt mit Kolvenbach, Akpinar, Pabst und Hildebrand ein gesundes Korsett an Spielern. Für manch andere Akteure könnte Teutonia schon fast die letzte Chance in der Oberliga sein, um sich mittel- und langfristig in Hamburgs Eliteliga zu platzieren.
Trainer und Ziele
Meedi Saeedi-Madani ist neuer Trainer bei Teutonia und angesichts der sehr jungen Mannschaft der vielleicht ideale Mann. Schließlich arbeitete der A-Lizenz-Inhaber über zehn Jahre im Nachwuchs des Eimsbütteler TV, zuletzt als Trainer der U23 in der Landesliga. Dazu ist Madani Trainerausbilder beim Verband. „Meedi weiß, wie man mit jungen Spielern umgeht“, so Marc Hartmann, Ressortleiter Fußball bei Teutonia: „Er passt perfekt zur jungen Mannschaft.“
Ansonsten gibt man sich beim Absteiger, welcher für die Spiele von der Hoheluft an die heimische Kreuzkirche zurückkehrt, selbstbewusst, aber realistisch. „Wir haben eine komplett neue Mannschaft, eine junge Mannschaft“, so Hartmann: „Das wird sicherlich etwas dauern, bis alles zu 100% ineinander greift. Aber wir sind überzeugt, dass die Mannschaft die nötige Qualität hat, um in der Oberliga zu bestehen.“ Entsprechend gibt man auch kein tabellarisches Ziel aus – wenngleich man natürlich am Ende über dem Strich stehen möchte. Wichtiger ist es aber, dass sich die Herren und die Jugend zusammenfinden: „Wir wollen eine engere Verzahnung, wollen uns als Verein aus dem Stadtteil präsentieren. Die ersten Schritte haben wir gemacht, viele weitere müssen aber noch folgen.“ Organisch soll der Verein so auch wachsen.
Vorbereitung
In der Vorbereitung hat Teutonia 05 einen soliden Eindruck hinterlassen. Gegen Süderelbe gab es eine klare Niederlage, ansonsten nur Siege. Doch ausgerechnet die Generalprobe am Dienstag bei TuS Osdorf setzte Ottensen in den Sand. Ob das ein schlechtes Omen für den Saisonauftakt am Samstag ist?
TuRa Harksheide 1:0
FC Süderelbe 1:4
HSV Barmbek-Uhlenhorst 6:2
Altona 93 II 2:1
ASV Hamburg 4:0
TuS Osdorf 2:4
Vorwärts-Wacker Billstedt (26. Juli/H/1. Spieltag)