Regen-Absage am Wochenende und Neuauflage des Endspiels – wann rutscht die “Übermannschaft“ aus?

Ömer Toktumur im Finale am Ball gegen Niklas Körber (Makkabi). Jetzt fehlt der Sparta-Kapitän rot-gesperrt. Foto: Udo Lorenz

Die 10. Runde in der NOFV-Oberliga Nord steht an dem stürmischen Wochenende an. Insbesondere bei FSV Union Fürstenwalde will man endlich wieder einen Dreier holen. Diesen gab es bisher nur zum Saisonauftakt gegen TSG Neustrelitz. Eine Begegnung wurde bereits abgesagt. Der Platz der SG Dynamo Schwerin ist aufgrund der Regenfälle nicht bespielbar und die Partie gegen BSV Eintracht Mahlsdorf ist abgesagt. Korrektur am Freitagnachmittag (14.55 Uhr): Das Spiel wird doch ausgetragen – und zwar auf dem Kunstrasen. Mehr dazu später in einem gesonderten Artikel.

Seit 450 Minuten ohne Torerfolg

Für den Rostocker FC wird es dagegen bei Lichtenberg 47 eine Herkules-Aufgabe. Selbst im Pokal schon draußen und somit mit einem freien Wochenende im Rücken, trifft man nun auf das Team mit dem “dreckigen Dutzend“ von Platz zwei. Die 47er warten mit einem 12:0-Sieg auf die Mecklenburger und sind also in Torlaune. RFC-Trainer Silvio Schulz bleibt cool und sagt zu OBERLIGA.info: „Die Stimmung bei uns ist gut und einige haben ihre Blessuren auskuriert. Wichtig ist, dass wir die gute Stimmung mit ins Spiel nehmen und als Mannschaft, sowohl defensiv als auch offensiv, auftreten. Nach dem Spiel müssen wir uns anschauen können und sagen, okay, wir haben alles rausgehauen. Dann sehen wir was rauskommt.“ Dabei wartet seine Mannschaft seit 450 Minuten auf ein selbst erzieltes Tor. So eines gab es zuletzt im Spiel bei Makkabi am 2. September dieses Jahres. Dort gewannen die Rostocker mit 2:1.

Borkowski mit Knieverletzung im Krankenhaus

Der FSV Optik Rathenow hatte schon wieder die richtige Spur erwischt, wollte nach dem 6:0 in der Liga sowie dem 5:0 im Pokal an diese Leistung anknüpfen, doch dann kam man in Charlottenburg mit 1:4 unter die Räder und im Trainer-Team gab es klare Worte an die Mannschaft. Chefcoach Ingo Kahlisch sagt vor dem Heimspiel gegen Tennis Borussia Berlin: „Wir sind immer noch in der Findungsphase. Aber das darf nicht heißen, dass wir in einer Partie nicht zu hundert Prozent bereit sind. Zum Samstag, wir spielen zu Hause, wir wollen den Fans etwas bieten und, das sage ich hier auch ganz offen, wir wollen das Spiel gewinnen. Wir freuen uns auf ein Spiel gegen einen seit vielen Jahren befreundeten Verein.“ Und es gibt ein Wiedersehen mit Salomao Nafilo, der erst im vergangenen Sommer zu den Lilanen wechselte. Die Hausherren müssen allerdings auf Jonas Borkowski verzichten. Der 20-Jährige verletzte sich am Dienstag im Training schwer am Knie und musste ins Krankenhaus gebracht werden. „Mittlerweile ist er wieder zu Hause, wie lange Jonas ausfällt, lässt sich momentan noch nicht absehen“, teilte der Verein mit.

„Wir wollen mit den nächsten drei Punkten zurück nach Berlin fahren“

Bei TeBe ist alles im grünen Bereich. Benjamin Borth forderte zuletzt eine Serie und die wurde mit dem 4:0-Sieg im Pokal auf drei Spiele in Folge ausgebaut. „Wir wollen weiter punkten und uns in der Spitzengruppe etablieren“, sagt er. Doch der Sportliche Leiter warnt: „Wir wissen, dass Optik ein sehr starker Gegner ist und einen erfahrenen Trainer hat. Dennoch sind wir gut vorbereitet und wollen mit den nächsten drei Punkten zurück nach Berlin fahren.“ Rund 100 Fans sollen das Team nach Brandenburg begleiten und die würden sich vermutlich ebenfalls über einen weiteren Erfolg freuen.

Gelingt Sparta eine Revanche?

Für die beiden “Pokalgewinner“ TuS Makkabi und Sparta Lichtenberg geht es am Sonntagmittag um die nächsten Punkte und ob sich der Aufsteiger etwas absetzen kann. Beide Vereine standen sich im Finale um den Landespokal gegenüber und TuS setzte sich in der Verlängerung mit 3:1 durch. Lichtenbergs Sportlicher Leiter Alexander Fischer weiß das noch und meint: „Die Vorfreude gegen Makkabi zu spielen ist groß, auch der Tatsache geschuldet, dass wir im Pokal verloren haben. Da haben die Jungs in Anführungsstrichen noch eine Rechnung offen und sie wollen die Niederlage vergessen machen. Für uns als Trainerteam ist es wie jedes andere Punktspiel, wo wir hinfahren und klar drei Punkte mitnehmen wollen. Es wird sich an unserer taktischen Ausrichtung nichts ändern und wir werden offensiven und schönen Fußball spielen. Wir haben mit unserem Kapitän Ömer Toktumur einen rot-gesperrten Spieler, sonst ist die Personallage gut. Nur zwei Angeschlagene sind noch dabei, aber das kann sich bis Sonntag noch ändern.“

Neuer Sportlicher Leiter gesucht

Beim SV Tasmania gab es das vermeintliche Saisonhighlight schon in der Vorwoche. Allerdings schied man gegen Regionalligist BFC Dynamo mit 0:2 im Pokal aus. Dazu sagt Tas-Co-Trainer Tobias Göth im Nachdreh: „Gegen Dynamo sind wir leider durch ein frühes Standardtor in Rückstand geraten. Trotz der frühen Gelb-Roten Karte haben wir aber dennoch unseren Matchplan verfolgt und sogar phasenweise besser gespielt als Dynamo. An dem Tag hatten wir auch einen starken Torwart, der einige Chancen von Dynamo stark parierte. Ab der 70. Minute sind wir dann mehr ins Risiko gegangen und haben etwas offensiver umgestellt. Leider sind wir im Endeffekt aber nicht zwingend zu Torchancen gekommen und somit ausgeschieden.“ Am Wochenende empfängt man an der Werner-Seelenbinder-Sportanlage den SC Staaken. „Wir erwarten einen Gegner, der sehr gut eingespielt ist, da einige Jungs schon lange zusammenspielen. Vor allem bei Standards sind sie sehr stark, da sie gute Schützen haben. Außerdem wissen wir um die physische Stärke des Gegners. Wir werden gut auf Staaken vorbereitet sein“, so Göth.

Bei Tas muss man sich im Hintergrund neu aufstellen. Elvir Cocaj legte Anfang der Woche sein Amt als Sportlicher Leiter nieder. Der 34-Jährige war anderthalb Jahre für Tasmania tätig.

Jung und mit Spielwitz

Bei den Staakenern will man nach zwei Niederlagen wieder etwas Zählbares einsammeln. Das freie Pokal-Wochenende tat gut, wie Trainer Thorsten Meyer sagt – und: „Tasmania hat eine spielstarke Mannschaft, die erfahren und mit teilweise Regional- oder Drittliga-Spielern bestückt ist. Jetzt sind sie noch nicht so in Tritt gekommen, zudem was sie eigentlich spielen können. Bei denen auf dem großen Rasenplatz wird es interessant, gerade wir mit der jungen Truppe und dem einen oder anderen Verletzten, mit dem wir uns herumplagen müssen. Tasmania ist der große Favorit für mich, den wir irgendwie in Schach halten wollen. Wir werden versuchen über unseren Spielwitz und unseren jungen Spieler das eine oder andere Tor zu machen. Da legen wir uns einen Schlachtplan zurecht.“

Gleichauf und davon

Was der Charlottenburger FC Hertha 06 bereits im Pokal erlebte, kann jetzt der FC Anker Wismar nachvollziehen. Die Nordwestmecklenburger sind in der 3. Runde rausgeflogen. Beim Gegner ist das schon etwas länger her. Nun begegnen sich beide im Kurt-Bürger-Stadion und werden sich auf die Oberliga konzentrieren. Nur die Tordifferenz trennen die Kontrahenten und Anker will unbedingt den zweiten Heimsieg holen. Dann wäre man sicher in der oberen Tabellenhälfte. Es wird also ein richtungsweisendes Spiel, auch für die Berliner.

Wann stolpert der bisher ungeschlagene Spitzenreiter?

Die Frage stellen sich alle, denn der F.C. Hertha 03 Zehlendorf ist bereits elf Zähler von Platz drei weg. Nur Lichtenberg 47 hält Anschluss. Für das Team von Robert Schröder wird es kein Selbstgänger gegen die TSG Neustrelitz, die ähnlich einer Wundertüte auftritt. Drei Siege, ein Remis und vier Unentschieden. Im Normalfall sollte es eine klare Tendenz geben und Hertha den Platz als Sieger verlassen, doch Team-Manager Michael Stüwe-Zimmer ist leicht nachdenklich und meint: „Die Spiele werden für uns nicht einfacher. Alle können lesen und wir haben neun Spiele gewonnen. Jeder Gegner von uns wird sich etwas ausdenken, um uns zu kippen und unsere Serie als Erster zu beenden. Und natürlich werden alle überlegen, wie sie gegen uns bestehen können, weil es sich jetzt ein bisschen herumspricht, wie wir spielen und wo unsere Stärken sind. Ich bin jetzt kein Freund von Statistiken und Serien, aber wenn du schon neun Spiele geschafft hast, warum sollte nicht das zehnte dazukommen. Und dann denkt man schon einen Schritt weiter an das Kopf-an-Kopf-Rennen mit Lichtenberg, was ja auch sehr spannend ist. Da will man nicht als erster Fehler machen. Die Bedingungen bei dem Regen werden zwar nicht besser, aber ich glaube fest an unsere Mannschaft, weil wir einen guten Lauf sowie eine gute Form haben und in allen Bereichen gut aufgestellt sind. Mal gucken, wie uns das weiterhilft. Ausfallen werden Jonas Burda und Frank Zille, bei dem es sehr schade ist, weil er sich in einer richtig guten Form befand und ein echt guter Mittelstürmer ist. Es gibt aber Leute, die einspringen können. Drei Erkältete haben wir noch und da muss man gucken, ob sie noch fit werden. Der Kader ist aber breit genug, um eine starke Mannschaft auf den Platz zu schicken.“

Der 10. Spieltag (21./22.10.)

SV Lichtenberg 47 – Rostocker FC (Sa., 13 Uhr)
FSV Optik Rathenow – Tennis Borussia Berlin (14 Uhr)
SG Dynamo Schwerin – BSV Eintracht Mahlsdorf
TUS Makkabi Berlin – SV Sparta Lichtenberg (So., 12 Uhr)
SV Tasmania Berlin – SC Staaken (13.30 Uhr)
Hertha 03 Zehlendorf – TSG Neustrelitz (14 Uhr)
FSV Union Fürstenwalde – RSV Eintracht Stahnsdorf 1949
FC Anker Wismar – CFC Hertha 06 Charlottenburg

Die Tabelle

1.FC Hertha 03 Zehlendorf933 : 927
2.SV Lichtenberg 47930 : 424
3.SV Sparta Lichtenberg924 : 1516
4.Tennis Borussia Berlin917 : 1315
5.SV Tasmania Berlin918 : 1014
6.TuS Makkabi Berlin814 : 813
7.SC Staaken916 : 2213
8.CFC Hertha 06918 : 2012
9.FC Anker Wismar914 : 1912
10.BSV Eintracht Mahlsdorf911 : 1811
11.TSG Neustrelitz815 : 1510
12.FSV Optik Rathenow916 : 2110
13.RSV Eintracht 1949913 : 2110
14.Rostocker FC98 : 259
15.SG Dynamo Schwerin911 : 226
16.FSV Union Fürstenwalde910 : 264