Phönix wittert Skandal und will Protest einlegen

Marcello Meyer, hier noch im Trikot von Phönix Lübeck, ist nun fest Coach beim SV Curslack-Neuengamme. (Archivfoto: Lobeca/Röder)
Marcello Meyer, hier noch im Trikot von Phönix Lübeck, ist nun fest Coach beim SV Curslack-Neuengamme. (Archivfoto: Lobeca/Röder)

13. Minute, Oberliga, TSB Flensburg gegen den 1. FC Phönix Lübeck. Es steht 1:0 für die Gäste… Am Mittelkreis versucht Lübecks Marcello Meyer an einen Ball zu kommen. Schiedsrichter Lars Jensen stand im Weg. Meyer lief um ihn herum, setzte zum Sprint an und schlägt mit seinem Ellenbogen Richtung Unparteiischen. Rot für den Phönixer. Große Diskussion auf dem Platz, doch Jensens Entscheidung steht. Der erklärt den Gästen noch seine Sichtweise und das es sich um eine Tätlichkeit handelte. Im Video bei Sporttotal lässt sich die Szene nicht ganz auflösen. Unglücklich auf jeden Fall, denn der Blick von Meyer nach seiner Tat Richtung Schiri ließ vermuten, dass es keine natürliche Bewegung gewesen sein könnte.

TSB-Coach Jan Hellström sah die Szene so: „Marcello Meyer rempelte den Schiedsrichter an, vermutlich ohne Absicht. Aus Sicht des Schiris war es aber eine berechtigte Rote Karte, eine Tatsachenentscheidung. Im Video sah es etwas anders aus, als es in der Realität war. Der Schiedsrichter kann sich nicht in Luft auflösen.“ Auch wenn der 60-Jährige eine Lanze für Meyer brach, empfand er die Berichterstattung danach nicht richtig. „Es war auch nicht der Schlüssel zu unserem Erfolg, wie es in einigen Zeitungen geschrieben wurde. Man kann von einem Gegner erwarten, dass er auch zu zehnt – und das mit so einer Qualität, noch alle Möglichkeiten hat“, sagte er noch am Montag bei OBERLIGA.info.

Beim 1. FC Phönix schob man die Niederlage auf diese eine Situation. Co-Trainer Dirk Brestel sagte bei Radio Lübeck: „Kein Mensch weiß, warum er die Rote Karte bekommen hat. Die Mannschaft hat danach mit der Roten Karte zu viel zu tun gehabt.“ Frank Salomon holte dabei noch weiter aus und meinte gegenüber dem shz: „Wir werden offiziell gegen die Wertung des Spiels Protest einlegen.“

In der Fairness-Tabelle sind die Adler abgestürzt, belegen den letzten Platz. Eine Gelb-Rote und zwei Rote Karten zieren ihre Bilanz.