Mit neuem Trainer an der Seitenlinie: Türkiye belohnt sich nicht

Yannick Siemsen (5, ETSV Hamburg) köpft den Ball ins Tor. Foto: Lobeca/Vivian Pfaff

Für den FC Türkiye stand das erste Spiel nach der Trennung von Trainer Daniel Sager vor der Tür. Die Wilhelmsburger empfingen den ETSV Hamburg, doch gespielt wurde mal wieder nicht an der Landesgrenze. Auf dem Sportplatz Fährstraße rollte am gestrigen Sonnabend um 14 Uhr der Ball. Spannend war nicht nur der Spielverlauf, sondern auch, wer für den Gastgeber an der Seitenlinie stand.

Überraschung an der Seitenlinie

Der FC Türkiye Wilhelmsburg wurde von einem bekannten Gesicht gecoacht. Erhan Albayrak stand an der Seitenlinie. Der 46-jährige Deutsch-Türke coachte den FCT bereits im Sommer 2016. Damals, nach nicht einmal vier Monaten und 13 Spielen, verabschiedete sich der gebürtige Hamburger allerdings wieder und schloss sich dem Regionalligisten Rot-Weiß Ahlen an. Diese Kapitel endete nach knapp 14 Monaten.
Nach weiteren Stationen, unter anderem in der Türkei, zog es ihn zum Bremer Fußballverband. Nun kehrte er nach exakt 2672 Tagen zurück auf die Bank der Wilhelmsburger. Sein Ziel ist, die Klasse zu halten, doch zunächst einmal wichtige drei Punkte gegen den ETSV zu holen. Doch noch vor Anpfiff stellte sich die Frage, ob überhaupt der Ball rollen würde. Die Gäste bemängelten den Zustand des Rasens an der Henrich-Gross-Straße. Insbesondere die Maulwurfshügel waren ihnen ein Dorn im Auge.
Dennoch rollte letztendlich endlich der Ball.

Nach Verspätung: Waffe schlägt wieder zu

Mit 18 Minuten Verspätung pfiff der Schiedsrichter die Partie an. Die Mannschaft von der Landesgrenze erwischte einen guten Start und wurde direkt brandgefährlich. Luis Hacker bediente den frei stehenden Yigit Yagmur, welcher den Gäste-Schlussmann zu einer ersten Glanzparade forderte. Anschließend wurden die Gäste stärker, doch ohne zwingend gefährlich zu werden. Nach knapp 20 Minuten gab es einen Eckball für die Gäste. Jan Kämpfer brachte diesen hinein und Innenverteidiger Yannick Siemsen (19.) verlängerte zur Führung. Wieder einmal trafen die Eisenbahner nach einer Ecke von Kämpfer. Alle fünf Tore im neuen Jahr fielen durch dieses Mittel. Zwei Minuten nach der Führung kommt der Ball zu Elyesa Pekin, welcher frei vorm Torhüter auftauchte, doch die direkte Antwort ausließ. So bekamen die Eisenbahner die Chance erneut nach einer Kämpfer-Ecke zu erhöhen, doch Fabio Parduhn verpasste. Der FC Türkiye war anders als zuletzt, alles andere als ungefährlich. In der ersten halben Stunde ließen sie gleich drei Hochkaräter liegen. Doch auch der ETSV ließ wie in der Nachspielzeit der ersten Hälfte eine dicke Gelegenheit liegen.
Christian Stark haute frei stehend über den Ball. So ging es mit einer 1:0-Gästeführung in die Pause.

Sie belohnen sich nicht

Auch nach dem Wiederbeginn bekamen die Zuschauer einige Torchancen zu sehen.
Zunächst scheiterte Stark (53.) am Türkiye-Keeper und sieben Minuten später verpasste Inan Türkad (60.) den Ausgleich. Etwa zehn Minuten später trat Marcel Andrijanic einen Freistoß und aus knapp fünf Metern köpfte Torschütze Siemsen übers Tor. Es war die Riesenchance zur wahrscheinlichen Entscheidung, doch die Gäste verpassten. So bekamen die Wilhelmsburger nur eine Minute später die Chance, durch Michel Netzbandt auszugleichen. Der FC Türkiye machte eine gute Partie, erspielte sich einige gefährliche Torchancen, doch der Ball wollte nicht rein. Dieser Auftritt machte definitiv Mut und ein Remis wäre absolut verdient gewesen. Sie warfen alles rein, doch am Ende sollte es einfach nicht sein. So verloren sie beim Debüt des neuen Trainers Albayrak mit 0:1. Am kommenden Wochenende gegen den Herbstmeister Altona 93 gilt es einen neuen Anlauf zu nehmen. Der ETSV Hamburg dagegen empfängt den TuRa Harksheide.