Kampf der Tabellennachbarn – Spitzenreiter muss pausieren

Gojko Karupovic (SV Sparta Lichtenberg) am Ball gegen Niklas Tille (FC Anker Wismar). Foto: Lobeca/Andreas Knothe

Das Kellerduell zwischen FSV Union Fürstenwalde und FSV Optik Rathenow eröffnet bereits am Freitag den 21. Spieltag in der NOFV-Oberliga Nord. Ebenfalls ein Aufeinandertreffen im Abstiegskampf gibt bei RSV Eintracht gegen Dynamo Schwerin. Ziemlich spannend wird sein, wie Lichtenberg 47 den Kampf um die Tabellenspitze annimmt. Der Zweite könnte am spielfreien F.C. Hertha 03 Zehlendorf vorbeiziehen.

„Ein erstes Endspiel, für beide“

Guter Auftritt im Landespokal gegen Babelsberg 03 und Punkt gegen den Tabellenführer. Für den FSV Optik Rathenow lief es schon schlechter in dieser Saison. Das Kahlisch-Team holte sich Selbstvertrauen für den Abstiegskampf und hat nun das erste von vier extrem wichtigen Spielen in den kommenden Wochen vor sich. Es geht gegen direkte Konkurrenten. Jeder Sieg wäre immens wichtig. Ganz anders sieht es beim FSV Union Fürstenwalde aus. Gerade die Niederlage in Schwerin könnte am Ende schon eine zu viel gewesen sein. Sechs Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz, in 19 Begegnungen nur acht Punkte – das sieht ziemlich stark nach Abstieg aus. Es sei denn, man bekommt den Dreh nochmal raus. Wenn, dann bestenfalls schon an diesem Freitag.

Ingo Kahlisch (Rathenow): „Ein erstes Endspiel, für beide. Wir wollen den zuletzt positiven Trend bestätigen und natürlich Zählbares mitnehmen.“

Eichkamp Derby aber im Prenzlauer Berg

Die “neue“ Spielstätte für Tennis Borussia Berlin bis zum Sommer ist gefunden. Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark im Prenzlauer Berg und dann gleich mit einem Derby, das sonst nur wenige Hundertmeter trennt. Das Spiel wäre für alle Beteiligten wohl im Mommsenstadion besser aufgehoben, aber die Umbaumaßnahmen machen einen Strich durch die Rechnung. Dieses Spiel hätte zu Lebzeiten wohl auch gerne Hans Rosenthal (Ex-Präsident von TeBe und Showmaster) gesehen. Das Hinspiel ging 0:0 aus, wobei das alles andere als langweilig war. Viele Torchancen auf beiden Seiten waren zu sehen. Jetzt ist es ein Spiel zwischen dem Vierten und Sechsten und für beide Teams ist das Aufstiegsrennen beendet. Mit dem Abstieg werden beide Clubs ebenfalls nichts mehr zu tun haben. TeBe mit acht Punkten aus den vergangenen fünf Spielen in 2024 erwartet mit TuS Makkabi einen spielstarken Gegner, der aus den vergangenen drei Spielen drei Siege holte, aber trotzdem das Saisonziel Aufstieg deutlich verfehlte.

René Lorenz (TeBe): „Wir erwarten mit Makkabi einen sehr spielstarken Gegner der viel Spieler mit sehr hohem Tempo in den eigenen Reihen hat, die Zuschauer können sich auf ein interessantes Derby freuen. Makkabi ist aktueller Pokalsieger und wir wissen um die Qualität der Spieler, werden uns aber nicht verstecken.“

Ärger gegen Freude

In der Vorwoche erlitt L47 einen Dämpfer in der Schlussphase in Rathenow. 1:0 geführt und zwei Minuten vor Schluss noch den Ausgleich per Elfmeter kassiert. Trainer Raab war nicht happy darüber, bemängelte, dass man die Chancen vor der Pause nicht nutzte. Ganz anders war es beim FC Anker Wismar. Die Nordwestmecklenburger luchsten dem Bezirksrivalen der Lichtenberger einen Punkt ab und kletterte damit in der Tabelle um einen Platz hoch.

Matthias Fink (Wismar): „Wir freuen uns auf die Auswärtsfahrt zu Lichtenberg 47. Das ist für uns natürlich ein Highlight. Aber wir wollen uns natürlich auch gut präsentieren, dem Gegner es so schwer wie möglich machen und vor allem unsere schwache Leistung aus dem Hinspiel ein Stück weit wieder gut machen. Am Ende schauen wir, was dann bei rumkommt.“

„Ich habe keine Erwartungen“

Die Klatsche von Zehlendorf soll sich beim Rostocker FC nicht noch einmal wiederholen. Aktuell sind die Mecklenburger die Schießbude der Liga (59 Gegentreffer). Tasmania Berlin ist an der Ostsee zu Gast. Sieben Begegnungen warten die Hausherren auf einen Sieg und man ist nicht weit weg vom rettenden Ufer. Dazu muss man allerdings wieder einmal punkten, doch man hat Sorgen beim RFC.

Silvio Schulz (Rostock): „Aktuell bleibt es angespannt mit Personal. Ich habe keine Erwartungen. Ich möchte nur, dass wir alles reinhauen und unabhängig vom Ergebnis uns anschauen können und sagen, wir haben alles getan und das war eine Reaktion vom Spiel gegen Zehlendorf.“

Sieger mit guten Karten

Ähnlich dramatisch ist die Situation in der nächsten Paarung vom Wochenende. RSV Eintracht 1949 hat es mit der SG Dynamo Schwerin zu tun. Während die Stahnsdorfer zuletzt einen Punkt holten, waren es bei den Mecklenburgern gleich drei derer – und zwar schon mit einer Niederlage dazwischen schon zweimal in kurzer Zeit. Das Siegerteam macht einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt. Es ist ein Duell der Tabellennachbarn, denn nur ein Punkt liegt zwischen beiden.

Heimstärke gegen Auswärtsschwäche

Genauso wie zwischen BSV Eintracht Mahlsdorf und TSG Neustrelitz. Zuhause verloren die Hausherren im November des vergangenen Jahres. Seitdem gab es nur Erfolge vor heimischem Publikum. Gleich drei in Folge. Ähnlich lange liegt ein Dreier für die Neustrelitzer zurück, das war in Schwerin. Wird es wieder Zeit, dieses Mal beim Tabellennachbarn? Wie schon im angekündigten Spiel davor, trennt beide Clubs nur ein Zähler.

Thomas Franke (Neustrelitz): „Es wird ein sehr schweres Auswärtsspiel. Mahlsdorf hat die letzten drei Heimspiele gewonnen und das mit einem Torverhältnis von 15:3. Sie haben ihre Spielweise ein bisschen angepasst und mit den Verstärkungen nochmals Breite im Kader schaffen können. Wir dagegen, sind bekannterweise auswärts kein Top-Team, auch wenn wir spielerisch nie die schlechtere Mannschaft waren. Wir werden versuchen das Spiel so lange wie möglich offen zu halten, um dann etwas Zählbares mitnehmen zu können. Wir werden auf den ein oder anderen Spieler verzichten müssen, aber das bietet den Jungs die Möglichkeit, die in der letzten Zeit weniger Spielzeit hatten, sich zu zeigen.“

Breite Brust vs. Selbstvertrauen

Hat Sparta Lichtenberg schon das Pokalspiel in der kommenden Woche gegen Verbandsligist Frohanuer SC im Kopf, wo man als Favorit hineingeht, oder geht man voll konzentriert erst einmal in die Oberliga-Partie gegen SC Staaken? Das könnte eine Chance für die Gäste sein. Vom Papier her scheint alles klar, doch der SCS ist immer für eine Überraschung gut. Gegen die Top-Mannschaften sah man allerdings nie so richtig gut aus in der Saison, doch einmal ist immer das erste Mal. Die Heimbilanz der Lichtenberger (8-1-1) ist beeindruckend, Staakens Auftritte auswärts (1-1-6) dafür gar nicht.

Alexander Fischer (Sparta): „Wir gehen mit breiter Brust in das Spiel gegen Staaken und sind aus unserer Sich auch klarer Favorit, wollen unsere Heimserie ausbauen, wobei wir nur gegen 47 verloren haben. Wir wollen einfach unsere Position, die wir jetzt als Tabellendritter festigen und ganz klar dominant auftreten, das Spiel dementsprechend frühzeitig für uns entscheiden, so dass wir uns auf das Pokalspiel konzentrieren können.“

Thorsten Meyer (Staaken): „Wir fahren zu einem der spielstärksten Teams. Eine gut eingespielte Mannschaft mit einigen Drahtziehern im Spiel. Es wird insgesamt ein schweres Spiel, aber wir werden selbstbewusst zu diesem Spiel fahren, uns teuer verkaufen und versuchen dort zu punkten.“

Der 21. Spieltag (15. – 17.3.2024)

FSV Union Fürstenwalde – FSV Optik Rathenow (Fr., 19 Uhr)
Tennis Borussia Berlin – TuS Makkabi Berlin (Sa., 13 Uhr)
SV Lichtenberg 47 – FC Anker Wismar
Rostocker FC – SV Tasmania Berlin (14 Uhr)
RSV Eintracht 1949 – SG Dynamo Schwerin
BSV Eintracht Mahlsdorf – TSG Neustrelitz (So., 14 Uhr)
Sparta Lichtenberg – SC Staaken
Hertha Zehlensdorf spielfrei

Die Tabelle

1.FC Hertha 03 Zehlendorf1966 : 1948
2.SV Lichtenberg 471955 : 1248
3.SV Sparta Lichtenberg1947 : 3035
4.Tennis Borussia Berlin1836 : 2232
5.SV Tasmania Berlin1932 : 2830
6.TuS Makkabi Berlin1835 : 2529
7.BSV Eintracht Mahlsdorf1833 : 3029
8.TSG Neustrelitz1835 : 2628
9.FC Anker Wismar1925 : 3823
10.SC Staaken1826 : 4022
11.FSV Optik Rathenow1827 : 3918
12.RSV Eintracht 19491930 : 4917
13.SG Dynamo Schwerin1826 : 4016
14.Rostocker FC1924 : 5913
15.FSV Union Fürstenwalde1917 : 578
16.CFC Hertha 06 zg.00 : 00