HEBC: Frisches Blut und gleiche Idee

Dear Star ist die Mannschaft: Der HEBC will mit Geschlossenheit trumpfen. (Foto: Lobeca/Rohlfs)
Dear Star ist die Mannschaft: Der HEBC will mit Geschlossenheit trumpfen. (Foto: Lobeca/Rohlfs)

Die Saison 2025/26 steht in den Startlöchern und wir schauen wie in jedem Jahr bei allen 18 Teams der Oberliga Hamburg vorbei. Wir bleiben im Herzen Hamburgs, wechseln in Eimsbüttel nur die Sportanlage – vom Stadion Hoheluft rund 3 Kilometer nach Südwesten zum Reinmüller. Dort ist der HEBC zu Hause und hat sich in den letzten Jahren in der oberen Tabellenhälfte der Liga etabliert. Nun kommt ein neuer Trainer, einiges frisches Blut – doch die Idee, wie die Veilchen spielen, soll erhalten bleiben.

Saison 2024/25

Ein schwieriges Jahr prophezeite Özden Kocadal, im letzten Jahr Trainer, seinem HEBC – und sollte zu Beginn recht behalten. Seine Mannschaft kam, auch verletzungsbedingt, schwer aus den Startlöchern und verlor die ersten fünf Spiele. Dann kam die Initialzündung und die Veilchen gewannen sechs und verloren nur drei der restlichen Hinrundenspiele. Zur Saisonhalbzeit stand der HEBC auf Platz zehn, der Abstiegskampf war weit weg und sollte nicht wieder kommen. Denn in der Rückrunde legte die Kocadal-Elf nochmal nach, gewann zehn Spiele und war die fünftbeste Rückrundenmannschaft. Grundlage war eine stabile Defensive, nur vier Teams kassierten weniger Gegentreffer. Und war vielleicht eine weitere Grundlage, dass frühzeitig in der Saison klar war, dass die Ära Kocadal im Sommer endet? So weit möchte der nun Ex-Trainer nicht gehen, meint aber: „Es war früh klar, dass sich im Sommer etwas endet, nicht nur für mich, sondern auch für die Mannschaft. Vielleicht ging dann noch einmal so eine Art Ruck durch alle. Aber letztlich ist es auch egal: wir haben eine unglaublich starke Serie wieder gespielt und am absoluten Leistungslimit gespielt. Das macht mich unglaublich stolz, wenn man bedenkt, dass der große Kern der Mannschaft genau die Jungs sind, mit denen wir 2020 aufgestiegen sind.“

Jannik Mohr geht beim HEBC seine fünfte Oberliga-Station an. (Foto: Lobeca/Seidel)

Wer kommt? Wer geht?

Der Trainer geht, doch der Kern der Mannschaft bleibt auch im neuen Jahr zusammen. Nur fünf Spieler haben den Club verlassen, darunter drei Stammspieler. Keeper Max Wendt, im letzten Jahr eine der Entdeckungen zwischen den Pfosten, hat sich TuS Dassendorf angeschlossen, Flügelflitzer Allan Muto und Torjäger Johann Buttler spielen nun beim USC Paloma auf. Dazu geht Standardspezialist Benjamin Lerida in die USA ans College und Magnus Hartwig hat mit 32 Jahren seine Karriere beendet.

Acht Neuzugänge durfte der neue Trainer Philip Obloch begrüßen und der HEBC bekommt einiges frisches Blut. Im Tor kommen der Oberliga-erfahrene Jannik Schoon (ein Jahr Pause, zuletzt VfL Oldenburg) und der junge Bjarne Eydeler neu ins Team. Der bekannteste Name aus Hamburger Sicht kommt für die Defensive: Jannik Mohr findet den Weg vom HSV III an den Reinmüller. Ebenfalls über Erfahrung in der höchsten Hamburger Klasse verfügt Alexandros Vamvakidis (Concordia), während Roman Dömpke, Linus Lehment (beide Kummerfelder SV) und Michele Scalzi (ETV U19) die ersten Schritte in der Oberliga gehen. Dazu kehrt Moses Magens nach vier Jahren College in den USA zum HEBC zurück.

Players to watch

Der Kern der Mannschaft -Özden Kocadal hat es erwähnt- spielt seit Jahren zusammen. Die Mannen rund um Kapitän Janek Wrede und Routinier Hendrik Diekmann war teilweise schon am Aufstieg beteiligt. Und wahrscheinlich -man möge dem Autor die Aussage verzeihen- ist der HEBC nicht auf dem Talentlevel vieler Konkurrenten. Doch mit dem „Reinmüller-Spirit“, einer starken Mischung aus mannschaftlicher Geschlossenheit, Einsatz und Willen, wuchs die Mannschaft in der Vergangenheit über sich hinaus. Daher ist es schwierig aus dieser homogenen Truppe einzelne Spieler ins Rampenlicht zu rücken. „Der Star ist die Mannschaft“ – das mag eine Phrase sein, trifft auf den HEBC aber zu.

Nach knapp drei Jahren ist Philipp Obloch als Trainer zurück in der Oberliga. (Foto: Lobeca)
Nach knapp drei Jahren ist Philipp Obloch als Trainer zurück in der Oberliga. (Foto: Lobeca/Homburg)

Trainer und Ziele

Die erfolgreiche Ära Kocadal (Aufstieg, viermal in Folge in der oberen Tabellenhälfte) ist beendet, mit Philipp Obloch übernimmt ein bekannter Name das Zepter am Reinmüller. Der 46-Jährige stand während der Corona-Zeit drei Jahre bei TuS Osdorf an der Linie, die letzten drei Jahre verbrachte er beim Kummerfelder SV und dem SC Nienstedten in der Landesliga. Mit dem SCN war eigentlich einiges geplant, doch veränderte Rahmenbedingungen haben dafür gesorgt, dass Obloch nun den Weg an den Reinmüller findet.

Der Spirit in der Mannschaft hat Obloch direkt angezündet: „Der Einsatz und die Intensität der Jungs machen einfach Spaß. Das ist ein echte Mannschaft!“ Auch mit dem alten und neuen Co-Trainer Jan Geist hat es sofort gefunkt, entsprechend wenig verändert sich im Trainerteam beim HEBC. Zumal Obloch sicher ist: „Von der Spielidee sind „Özy“ und ich sehr ähnlich. Einige Anpassungen werden sicher dennoch zu beobachten sein.“ Mutmaßlich wird sich nicht viel ändern. Und die Ziele? „Tabellarisch haben wir kein Ziel vorgegeben“, meint Obloch und bekräftigt andere Sachen: „Wir wollen guten Fußball spielen, die Zuschauer mitnehmen und als Mannschaft funktionieren. Und dann sehen wir was dabei raus kommt – die Qualität in der Mannschaft ist jedenfalls da!“

Vorbereitung

Dreimal hat der HEBC schon getestet. Gegen Vorwärts-Wacker III gab es einen klaren Sieg, gegen U21 des FC St. Pauli eine klare Niederlage und gegen den FC Süderelbe ein spekatukäres 4:4. Nun testen die Veilchen noch gegen zwei Landesligisten sowie zur Generalprobe gegen Aufsteiger Nikola Tesla. Zum Auftakt in die Saison wartet mit dem SV Curslack-Neuengamme ebenfalls ein Aufsteiger.

Vorwärts-Wacker III 6:1
FC St. Pauli II 1:4
FC Süderelbe 4:4
Klub Kosova (13. Juli/H)
SSV Rantzau (15. Juli/A)
TSV Sasel (18. Juli/A)
Nikola Tesla (20. Juli/A)
SV Curslack-Neuengamme (26. Juli/A/1. Spieltag)