Die Saison 2025/26 steht in den Startlöchern und wir schauen wie in jedem Jahr bei allen 18 Teams der Oberliga Hamburg vorbei. Nächstes Etappenziel unserer Reise durch die Liga ist Harksheide. Die heimische TuRa hat auch im dritten Jahr die Klasse gehalten. Das ist schon ein Erfolg, auch wenn die Saison insgesamt nicht den Ansprüchen am Exerzierplatz genügte. Nun kommen namhafte Abgänge dazu, daher will sich Harksheide den Fokus auf die eigenen Stärken legen.
Saison 2024/25
Hinter TuRa Harksheide liegt eine, verglichen mit dem Vorjahr, schwache Saison. Die Mannschaft von Jörg Schwarzer musste lange zittern, stand fast durchgehend in der unteren Tabellenhälfte. Lediglich zu Rückrundenbeginn gab es ein Zwischenhoch, als die TuRa zwischen dem 17. und 21. Spieltag 13 von möglichen 15 Punkte holen konnte, damit unter anderem TuS Dassendorf mit 5:2 besiegte. Ansonsten war die Rückrunde wie in der Saison davor eine mittlere Katastrophe: von den letzten zwölf Spielen verlor Harksheide acht und gewann nur eins. Am Ende war man froh, dass in der Summe vier Mannschaft noch schlechter waren. „Wir haben zu oft die Defensivarbeit vernachlässigt“, bekennt Trainer Jörg Schwarzer und legt damit den Finger in die Wunde. War Harksheides Defensive in den ersten beiden Jahren nach dem Aufstieg durchaus solide, klingelte es in der abgelaufenen Spielzeit zu oft im Kasten – nur drei Teams kassierten mehr Gegentore.

Wer kommt? Wer geht?
Elf Abgänge hat Harksheide in diesem Sommer zu verzeichnen. Klingt nicht viel, aber die Qualität haut ins Kontor. So werden mit Kapitän Leonard Mai (Eimsbütteler TV), Offensivmotor Lenny Kufrin (Eintracht Norderstedt) und Torjäger Adrian Sousa (Nikola Tesla) nicht mehr am Exerzierplatz auflaufen. Auch die Ersatzkeeper Luca Adler (letzte Saison 18 Einsätze, Kaltenkirchener TS) und Todd Toffour (noch ohne neuen Club) sind gegangen. Mit Nick Peters (TSV Sasel) und Felix Möller (Leihende) verlassen auch zwei Talente den Club. Last but not least wechselt Fabian Wagner kurzfristig ans College in die USA. Berat Parlak und die Lütjens-Zwillinge sind noch ohne Club.
Den Abgängen stehen fünf Neuzugänge gegenüber. Bekanntester Name ist Chris Heuermann, den es vom SV Halstenbek-Rellingen an den Exerzierplatz treibt. Mit ihm kommt der junge Daniel Schkarlat. Mit Brian Appiah und Jamal Faizy bekommen zwei junge Talente aus der U19 von Eintracht Norderstedt ihre Chance im Oberliga-Bereich. Vom SV Eichede wechselt Verteidiger Mika Wulf zu Harksheide – der 21-Jährige kam im letzten Jahr über 18 (Teilzeit-) Einsätze in der Oberliga Schleswig-Holstein und in der Landesliga nicht hinaus, wagt nun den Neuanfang bei der TuRa.
Players to watch
Die Abgänge in Harksheide sind überschaubar, doch sie schlagen qualitativ ins Kontor. Vor allem das Offensivtrio Wagner, Kufrin und Sousa, welches mehr als die Hälfte aller Tore erzielte und statistisch an fast 90 Prozent (!) aller Harksheider Tore beteiligt war, wird nur schwer zu ersetzen sein. Neben den Routiniers Grünitz im Tor, Schluchtmann oder Meyerfeldt sowie Neuzugang Heuermann müssen vor allem die jungen Spieler einen weiteren Schritt in ihrer Entwicklung nehmen.

Trainer und Ziele
Nur zwei Trainer sitzen länger auf ihrem Stuhl als Jörg Schwarzer. Der 59-Jährige steht seit fast acht Jahren an der Seitenlinie bei TuRa Harksheide, hat den Club aus der Landesliga in die Oberliga geführt und jetzt im dritten Jahr in Serie in der Klasse gehalten. Angesichts der knappen Mittel am Exerzierplatz und der großen Konkurrenz mit den direkten Nachbarn Eintracht Norderstedt und HSV ein nicht zu verachtende Leistung.
„Wir haben schon schwierigere Bedingungen als andere Clubs“, bekennt Schwarzer, will das aber als Herausforderung sehen und daher nicht jammern: „Wir schauen halt eher Richtung Segeberg, wenn es um Neuzugänge geht und setzen auf viele junge Spieler.“ Die eigenen Ansprüche sind Bescheiden: „Wir wollen ein fünftes Jahr Oberliga schaffen. Dass wird schwer, das wissen wir, aber wenn wir uns auf unsere Grundtugenden fokussieren, dann haben wir eine Chance.“ Heißt für die TuRa: Kämpfen und vor allem den heimischen Exerzierplatz wieder zu einem Bollwerk machen.
Vorbereitung
Lediglich fünfmal hat Harksheide bisher getestet. Gegen Absteiger Teutonia und den Landesligisten Rugenbergen gab es zwei knappe, gegen den großen Nachbarn Eintracht Norderstedt eine klare Niederlage. Siege sprangen gegen Rahlstedt und die U19 des Niendorfer TSV raus. Bis zum Saisonstart folgen noch zwei Tests.
Teutonia 05 0:1
Eintracht Norderstedt 0:8
Rahlstedter SC 2:1
Niendorfer TSV U19 5:1
SV Rugenbergen 0:1
Klub Kosova (18. Juli/H)
TBS Pinneberg (20. Juli/H)
Eimsbütteler TV (27. Juli/A/1. Spieltag)