Duell der Gegensätze

Türkiye ist gerade im Aufwind, belegt aktuell aber noch den letzten Abstiegsplatz. (Foto: Lobeca/Rohlfs)
Türkiye ist gerade im Aufwind, belegt aktuell aber noch den letzten Abstiegsplatz. (Foto: Lobeca/Rohlfs)

Am Sonnabend gastiert der Tabellenführer TuS Dassendorf beim FC Türkiye um 13 Uhr. Die Ausgangslage könnte kaum unterschiedlicher sein. Während die Gastgeber am vergangenen Wochenende eine Pleite im direkten Duell hinnehmen mussten, durfte der TuS spät jubeln. Die Favoritenrolle ist klar verteilt, doch es gibt einen Hoffnungsschimmer für die Wilhelmsburger.

Wo ist die Torgefahr?

Der FC Türkiye ist am vergangenen Wochenende, nach einer Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten auf den 17. und damit vorletzten Tabellenplatz gefallen. Mit gerade einmal elf Punkten und nur drei Siegen muss man um den Klassenerhalt bangen. Zwar haben die Wilhelmsburger noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand, doch beide Gegner sind unangenehm zu bespielende und defensiv kompakte Teams. Eine große Schwäche des FC Türkiye ist die Offensive. Gerade einmal 19 Tore erzielten sie in 18 Partien und damit die wenigsten der Liga. Dabei waren die vielen Tore, in der vergangenen Saison noch das Aushängeschild des aktuellen Tabellenvorletzten. So stand man am Ende der vergangenen Saison bei 65 erzieltenToren. Einen großen Anteil daran hatte Stürmer Michel Netzbandt, welcher mit 29 Saisontoren der zweitbeste Torschütze hinter Martin Harnik wurde. Auf diesen mussten sie allerdings die komplette Hinrunde verletzungsbedingt verzichten. So kommt Netzbandt bisher nur auf vier Spiele, in denen er ein Tor erzielte. Vor dem Jahreswechsel gab es in zwölf Spielen, nur einen Sieg.

Michel Netzbandt wird dem FC Türkiye wohl bis November fehlen. (Foto: Lobeca/Rohlfs)
Michel Netzbandt fehlte dem FC Türkiye bis November. (Foto: Lobeca/Rohlfs)

Schwacher Auftritt im direkten Duell

Das neue Jahr wurde direkt mit einem wichtigen Duell gegen Mitabstiegskandidat SV Rugenbergen begonnen. Die erste Hälfte wurde komplett verschlafen, sodass es nach nicht einmal einer halben Stunde 0:2 stand. Ein Eigentor des Gegners brachte sie zurück, doch es blieb beim 1:2. In dieser Transferphase tat sich sowohl bei Ab,- als auch Zugängen etwas. Verteidiger Mustafa Okur hat den Verein in Richtung Zonguldakspor verlassen. Neu dabei ist mit Kaan Cankaya ein offensiver Mittelfeldspieler von Altona 93.
Der 19-Jährige hatte bei seinen vergangenen Stationen oft Probleme, doch zeigte in den wenigen Spielen, was in ihm steckt. Für die Reserve des AFC machte er ein Tor und drei Vorlagen, in acht Landesliga-Spielen. Nun hofft man, dass er die Offensive des FC Türkiye wiederbelebt. Doch der kommende Gegner ist kein Geringerer, als der Tabellenführer TuS Dassendorf. Die Offensiv,- und Auswärtsstärkste Mannschaft der Liga ist zu Gast. Hoffnung macht dem Team von Trainer Daniel Sager allerdings das Hinspiel. Sie ließen zwar viele Torchancen ungenutzt, doch gingen dennoch durch Mou-Inzou Bachir (47.) und Albin Bektesi (88.) in Führung. Trotz vieler Ausfälle gab es einen Sieg beim klaren Favoriten, daran änderte auch der Anschlusstreffer von Harnik (91.) nichts mehr. Der 2:1-Hinspielsieg macht Hoffnung, doch bei Heimspielen sind sie derzeit noch sieglos. Seit mittlerweile 246 Tagen wartet der FC Türkiye auf einen Heimsieg.

Lucky-Punch beim Meister

Für den TuS Dassendorf verlief das vergangene Wochenende deutlich positiver. Beim Meister TSV Sasel ging man durch Len Aike Strömer (63.) in Führung. Acht Minuten später glich der TSV Sasel aus und die Zeit lief runter. Das Unentschieden rückte immer näher, doch in der 93.Minute traf der eingewechselte Oliver Doege zum „Lucky-Punch“. Es gab doch noch den Sieg und der TuS kletterte an die Spitze.
Konkurrent Altona 93 hat allerdings noch ein Spiel weniger. Damit das Ziel, die Meisterschaft, erreicht wird, hat sich die Mannschaft vom Wendelweg in diesem Winter nochmals verstärkt. Neben Innenverteidiger Alan Murillo (Eimsbütteler TV) und Stürmer Michael Werdenich (First Vienna II), stieß mit Marvin Büyüksakarya ein erfahrener Rechtsverteidiger hinzu. Der Deutsch-Türke sammelte unter anderem Erfahrungen in der U19-Nationalmannschaft Deutschlands, der 3.Liga, sowie verschiedenen Regionalligen.
Bereits beim Spiel gegen den TSV Sasel vergangene Woche, stand er über 90 Minuten auf dem Platz.