Die Oberliga Hamburg geht in ihre sechste Runde 2025/26 und der hat dann doch einiges zu bieten. Gleich, zumindest tabellarische, Spitzenspiele erwarten die Fans und Beobachter, dazu gibt es zwei echte Krisenduelle am Sonntag. Doppelpackspieltag sozusagen. Und auch in den restlichen fünf Partien darf man sicherlich auf spannende Ausgänge hoffen.
Wer bleibt ungeschlagen?
Am Freitag kommt es im ersten Spitzenspiel zum Duell der beiden ungeschlagenen Mannschaften. Der SC Victoria empfängt an der heimischen Hoheluft den ETSV. Im Gegensatz zum Spitzenreiter musste „Vicky“ schon zweimal Punkte abgeben, allerdings ist der Saisonstart der Mannschaft von Sascha Bernhardt mehr als gelungen. Nun folgt der erste echte Gradmesser und die Victoria kann, ja vielleicht muss sie auch zeigen, dass sie in diesem Jahr das Zeug hat, eine der positiven Überraschungen zu sein. Allerdings: aktuell schwebt der ETSV in anderen Sphären als die Konkurrenz. Sieht man vom Saisonauftakt gegen Dassendorf, war eigentlich kein Spiel wirklich knapp. Dass es in Niendorf spannend wurde, lag eher an der eigenen Zurückhaltung als an der Stärke des Gegners. Von daher geht die Eisenbahn als Favorit in dieses Spiel, aber man darf gespannt sein, ob es Victoria gelingt, den ETSV-ICE zumindest zum Wackeln zu bringen.
Kann sich Teutonia in Dassendorf behaupten?
Am Samstag steigt dann das zweite Spitzenspiel und das kommt durchaus überraschend, wenn TuS Dassendorf Teutonia 05 empfängt. Gut, Dassendorf hatte man oben erwartet und sieht man vom Auftakt ab, so zeigt sich der Vizemeister so wie in der Rückrunde der Vorsaison: spielerisch stark und auch in der Lage, die engen Spiele für sich zu entscheiden. Angesichts der großen Verletzungsproblematik ist das alle ehrenwert. Folglich wird auch am Samstag auf Attacke gefahren gefahren werden.
Teutonia 05 hingegen hat man -bei allem Respekt vor den Ottensern- nicht in der Spitzengruppe erwartet. Doch Mehdi Saeedi-Madani ist es gelungen, aus der jungen Mannschaft in recht kurzer Zeit eine giftige und gallige Truppe zu formen, die unangenehm zu bespielen ist. Und drei Ligasiege in Serie sind eine tolle Momentaufnahme, wenngleich die letzten Gegner nicht aus dem obersten Oberliga-Regal stammen. Daher wird Dassendorf der erste Härtetest, nachdem Teutonia weiß wo sie stehen. Aber unabhängig vom Ausgang wird man an der Kreuzkirche zufrieden mit dem Start sein.

Kann der HEBC endlich siegen?
Der Sonntag steht dann im Zeichen zweier Krisenduelle und das erste steigt schon am späten Vormittag am Reinmüller. Der HEBC empfängt den SV Halstenbek-Rellingen. Beim Gastgeber ist der Saisonstart mächtig in die Hose gegangen, nur einen Zähler gab es aus den ersten fünf Spielen. Die logische Schlussfolgerung ist die Rote Laterne und man darf durchaus Zweifel haben, ob es den Veilchen gelingt, diese so schnell los zu werden. Vor allem offensiv fehlt dem HEBC aktuell einiges. Aber vielleicht kommt das Duell mit dem SVHR gerade recht.
Dieser ist zwar gut in die Saison gestartet, konnte die etwas überraschenden Siege in Billstedt und gegen Sasel nicht vergolden. Und Harksheide, Nikola Tesla und Teutonia waren eigentlich Teams, die man laut Trainer Heiko Barthel schlagen wollte. Nun muss Halstenbek aufpassen, dass es nicht weiter nach unten geht. Mit einem Sieg will man die Talfahrt aufhalten.
Hohe Ansprüche gedämpft
Mit hohen Ansprüchen sind Vorwärts-Wacker Billstedt und der Niendorfer TSV in die Saison gestartet – und diese haben in den letzten Wochen herbe Dämpfer bekommen. Der SCVW, der seiner ohnehin schon enorm verstärkten Mannschaften zwei weitere namhafte Spieler (Sejdija, Gries) hinzufügte, kommt nicht in die Puschen. Nach den verlorenen drei Punkten am grünen Tisch, gab es bisher nur einen Sieg und selbst beim sieglosen FC Türkiye sprang man erst in letzter Minute der Niederlage von der Schippe. Vier Zähler aus fünf Spielen – das ist für die Ansprüche der Billstedter schlicht zu wenig. Alles andere als ein Sieg wird daher nicht zählen, sonst droht man auf absehbare Zeit in der zweiten Tabellenhälfte zu bleiben.
Vielleicht ganz gut, dass mit dem Niendorfer TSV eine Mannschaft kommt, die selbst aktuell in der Krise steckt. Nach zwei Siegen zum Auftakt folgten nun drei sieglose Spiele, vor allem das Remis gegen Türkiye und die Niederlage gegen Victoria dürften Ali Farhadi weh tun. Dem verjüngten NTSV fehlt aktuell die Erfahrung und Kaltschnäuzigkeit, um knappe Spiele vielleicht doch für sich zu entscheiden. Natürlich könnte der Start insgesamt schlimmer sein, doch will man wieder unter die Top sechs, muss Niendorf am Sonntag siegen.
Spiele in der Übersicht
Freitag, 29. August
TuRa Harksheide – Buchholz 08 (19.30 Uhr, Exerzierplatz)
SC Victoria – ETSV (19.30 Uhr, Hoheluft)
Samstag, 30. August
TuS Dassendorf – Teutonia 05 (13 Uhr, Wendelweg)
SV Curslack-Neuengamme – FC Süderelbe (15 Uhr, Gramkowweg)
Sonntag, 31. August
HEBC – SV Halstenbek-Rellingen (10.45 Uhr, Reinmüller)
HT 16 – Eimsbütteler TV (12.15 Uhr, Legienstraße)
Nikola Tesla – USC Paloma (14.30 Uhr, Vorhornweg)
TSV Sasel – FC Türkiye (15 Uhr, Parkweg)
Vorwärts-Wacker Billstedt – Niendorfer TSV (15 Uhr, Öjendorfer Weg)