„Der eine oder andere wird auf der Strecke bleiben“

Ivanko Rugenbergen
Andelko Ivanko in Action an der Linie
Foto: Lobeca/Homburg

Nach vier Spieltagen steht der SV Rugenbergen mit nur einem Sieg da. Platz 14 in der Tabelle bedeutet das, doch das ist nicht der Anspruch von Andelko Ivanko. Der Cheftrainer übernahm erst in diesem Sommer, baute elf Neuzugänge mit in den 28-Mann-Kader ein. Für den „Magier“ eine hartes Stück Arbeit. Er weiß, woran es hakt und hat klare Vorstellungen, diese „Problemchen“, wie er sie nennt, abzustellen. Bis auf die 0:5-Klatsche am vergangenen Wochenende gegen den TSV Sasel, waren die Resultate knapp. Es hakt an Kleinigkeiten.

Bei OBERLIGA.info sagte er: „Es fehlen aktuell Eckpfeiler der Mannschaft, die Erfahrung haben und das hat bei unserer jungen Mannschaft Seltenheitswert. Man kann einfach nicht erwarten, dass sie das kompensiert. Ein Olivera, ein Worthmann und Rühmann sind im Urlaub. Munzel ist verletzt und praktisch unser Spielmacher Zarei ebenfalls, genauso wie Utcke. Im Endeffekt ist die Mannschaft unerfahren und viele haben keine Oberliga-Erfahrung und die Führungspersönlichkeiten sind eben nicht auf dem Platz. Dieses Auf und Ab hat man gesehen. Gegen Hamm United haben wir 25 Minuten verschlafen. In der zweiten Halbzeit war ich sehr zufrieden mit der Dominanz, die wir da hatten. Gegen Süderelbe haben wir bis zur 86. Minute geführt und waren ganz klar die bessere Mannschaft. Am Ende bekommen wir einen fragwürdigen Elfmeter und ein Gegentor in der Nachspielzeit. Das ist sehr unglücklich und auch gegen Bramfeld war es nicht anders, nur dass wir dort mehr Glück hatten. Dort haben wir zwei Elfmeter verschossen und haben das Spiel trotzdem noch gewonnen. In Sasel war schon vor der Partie klar, dass wir aufgrund der Ausfälle und der Form keine Chance haben. Natürlich passiert immer ein Wunder, aber leider habe ich das, vielleicht auch in der Höhe so erwartet. Der Zeitpunkt war allerdings unglücklich.“

Ivanko wagt einen Ausblick und der verspricht nur teilweise Gutes: „Gegen Victoria wird es wohl auch nicht anders aussehen. Da müssen wir noch einmal abwarten, wer sich aus der Verletzung zurückhält und wie wir das Spiel gestalten. Olivera ist beispielsweise da noch im Urlaub. Es wird genauso schwer. Ich habe schon vor der Saison gesagt, dass diese Schwankungen ganz klar der Fall sein wird. Wir müssen gucken, dass wir uns stabilisieren und eine Marschroute bekommen. Die Mannschaft hat sich auch noch nicht genug eingespielt und besonders von der Mentalität her haben wir ein paar Problemchen, die intern gelöst werden müssen. Das zeigt den jungen Spielern dann auch, was es heißt ein Team zu sein. Das ist kein Prozess von heute auf morgen und ich kann auch nur an die komplette junge Generation appellieren, die von Haus aus als Individualisten erzogen werden. Die kennen das nicht anders und das muss man ändern und auch manchmal brutal ändern, um dieses Teamgefühl zu vermitteln. Eigene Interessen müssen hier nach hinten geschoben werden und für die Mannschaft in Rugenbergen da zu sein. Das was früher selbstverständlich war, muss heute durch Hierachien erreicht werden. Der eine oder andere wird da auf der Strecke bleiben. Derjenige, der sich nicht integriert, wird auch sportlich nicht weiterkommen. Daher ist Victoria wirklich ein schwerer Prüfstein für uns und der Einzelne muss zeigen, dass er aus dem Sasel-Spiel etwas gelernt hat. Dann sehen wir, wo wir Sonntag stehen oder wir müssen die Punkte gegen Mannschaften suchen, die auf unserem Level sind.“

Sasel ist sicherlich aktuell nicht der Maßstab für die Mannschaft aus Bönningstedt, doch hat es gezeigt, woran es zu Arbeiten gilt. Am Sonntag kommt der nächste Brocken mit dem SC Victoria.