Die Saison 2025/26 steht in den Startlöchern und wir schauen wie in jedem Jahr bei allen 18 Teams der Oberliga Hamburg vorbei. Wir machen uns auf der drittletzten Station der kleinen Reise wieder in den Südosten auf und sind beim SV Curslack-Neuengamme zu Gast. Nach zwei Jahren Abstinenz ist man am Gramkowweg wieder zurück in der Oberliga. Und dort will man bleiben – mit ureigenen Tugenden und mannschaftlicher Geschlossenheit.
Saison 2024/25
Wie die Jungfrau zum Kinde sei man zum Aufstieg gekommen, witzelt Olaf Poschmann, Trainer des SV Curslack-Neuengamme, über die letzte Spielzeit. Denn geplant war der Aufstieg nicht: „Ich hatte andere Mannschaften auf dem Schirm. Doch es hat sich schnell heraus kristallisiert, dass die Mannschaft eine unfassbare Geschlossenheit hat, mit der viel möglich ist.“ Und so spielte Curslack von Beginn an oben mit – zur Saisonhalbzeit lag man nur drei Punkte hinter Spitzenreiter HT 16 und hatte ab Spieltag elf Platz zwei inne. Diesen sollte man auch nicht mehr abgeben, obwohl Verletzungen und Ausfälle den SVCN mächtig ausbremsten. Mit Rang sechs in der Rückrundentabelle war die zweite Halbserie deutlich schwächer. Doch der Vorsprung aus den ersten 17 Spielen reichte, um zumindest die Relegation zu schaffen. Und in dieser setzte sich Curslack gegen die höher eingeschätzte Mannschaft von TBS Pinneberg knapp (3:1, 2:3) durch, zitterte noch mit Altona 93 und stieg schlussendlich auf. „Wille und Einsatz haben in der Relegation das wohl höhere Talent besiegt“, so Poschmann und freut sich für den ganzen Verein: „Die Mannschaft hat den Gramkowweg im positivsten Sinne angezündet und eine Euphorie entfacht. Diese Euphorie hat uns in der zweiten Saisonhälfte getragen, auch weil die Unterstützung von unserer Zweiten so überragend war. Am Ende hat das, gepaart mit der großen Geschlossenheit der Mannschaft, Berge versetzt.“

Wer kommt? Wer geht?
Die große Geschlossenheit der Mannschaft spiegelt sich auch im Kader wieder. Nur zwei Spieler haben Curslack verlassen. Stürmer Michael Werdenich ging zurück nach Österreich (SC Mannswörth), Verteidiger Jesse Boateng schloss sich Mitaufsteiger HT 16 an.
Sieben Neuzugänge durfte der SVCN verkünden. Bekanntester Name ist Martin Werner, den es vom USC Paloma an den Deich zieht. Ebenfalls über Oberliga-Erfahrung verfügen Rückkehrer Tim Schmidt und Linus Feldpausch (beide FC Voran Ohe). Schmidt spielte von 2019 bis 2022 bereits in Curslack, Feldpausch sammelte seine Erfahrungen bei TuS Dassendorf. Als dritter Neuzugang aus Ohe steht Marcel Damaschke im Kader. Mit Anton Geffert (Hamm United), Ebrahima Njie (Phönix Lübeck II) und Mousa Alilo (SC Wentorf) stießen noch drei sehr junge Spieler zum Kader der Poschmann-Elf.
Players to watch
„Wir haben bei unseren Neuverpflichtungen viel wert auf den Charakter gelegt“, betont Poschmann: „Und die Jungs haben sich bisher prima bei uns eingefügt.“ Der Star ist die Mannschaft und das soll auch so bleiben. Und doch stechen einige Namen heraus: Kapitän Witalij Wilhelm hat in den letzten 14 Jahren sämtliche Aufs und Abs bei Curslack mitgemacht. Zahlreiche weitere Spieler wie Marvin Schalitz, Keeper Kai Erschens, Stjepan Brkic oder Mike Beldzik haben ebenfalls einige Oberliga-Spiele in ihrer Vita stehen. Ganz unbedarft geht Curslack, trotz zahlreicher junger Spieler, nicht an das Abenteuer Oberliga Hamburg.

Trainer und Ziele
Seit März 2024 ist Olaf Poschmann der Cheftrainer beim SV Curslack-Neuengamme und hat eine echte Einheit geformt. Der 57-Jährige kennt den Hamburger Südosten wie seine Westentasche, war lange beim SC Vier- und Marschlande an der Seite, ebenso wie beim Barsbütteler SV und dem TSV Reinbek. Hinzukommen Intermezzi beim MSV Hamburg, dem FC Bergedorf und dem FSV Geesthacht. Für Poschmann schließt sich auch ein Kreis – für ihn ist es nach zehn Jahren die Rückkehr in die Oberliga Hamburg.
Das Abenteuer Oberliga geht man am Gramkowweg ganz gelassen an. „Wir wollen uns nicht verstecken, wir wollen Fußball spielen und mit unserer mannschaftlichen Geschlossenheit punkten“, gibt Poschmann die Marschroute vor. Insgesamt erwartet der SVCN-Coach eine sehr ausgeglichene Liga, in der es für seine Mannschaft um den Klassenerhalt geht mit Chancen auf eine starke Platzierung im Mittelfeld. Einzig das Auftaktprogramm bereitet ihm etwas Stirnrunzeln: „Es gibt sicherlich einfacheres als in den ersten fünf Spielen gegen den ETSV, Dassendorf und den ETV zu spielen. Aber da wissen wir dann, in welcher Liga wir jetzt spielen.“
Vorbereitung
In der Vorbereitung hat sich der SV Curslack-Neuengamme meist mit Clubs aus der Region auseinander gesetzt. Die Bilanz ist dabei recht ausgeglichen. Die Generalprobe aber gelang mit einem Sieg über Phönix Lübeck II (Aufsteiger in die Oberliga Schleswig-Holstein). Nun kann am Samstag der HEBC kommen.
Harburger SC 3:3
VfL Lohbrügge 4:3
Lüneburger SK 3:3 (Vierlanden-Cup)
FC Voran Ohe 2:1 (Vierlanden-Cup)
SV Altengamme 5:7 (Vierlanden-Cup)
1.FC Phönix Lübeck II 4:3
HEBC (26. Juli/H/1. Spieltag)