Hamm United: Von Stolz, Umbruch und Tränen in den Augen

Umbruch bei Hamm! Auf die Dienste von Sebastiao Mankumbani (links) kann sich der HUFC auch in der neun Saison verlassen (Foto: Lobeca/Gettschat)
Umbruch bei Hamm! Auf die Dienste von Sebastiao Mankumbani (links) kann sich der HUFC auch in der neun Saison verlassen (Foto: Lobeca/Gettschat)

Corona hin, Corona her: der geplante Saisonstart in der Oberliga Hamburg rückt näher. Und so ist auch Hamm United am Dienstag in die Vorbereitung gestartet. Dabei will man natürlich die vorherige Spielzeit gern wiederholen, als der HUFC auf Rang zehn einlief und so zweitbester Aufsteiger der Liga war. Doch der Club steht vor keinem einfachen Jahr. Denn ein großer Umbruch steht an und das mit einem kleineren Budget

Premierensaison gut gemeistert

Etwas überraschend und ungeplant war Hamm United im letzten Jahr als Zweiter der Landesliga Hansa aufgestiegen. Und hat sich nun in der Oberliga bewiesen. Mit 27 Punkten zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs hatte man den Klassenerhalt fest im Blick. Angesichts von zehn Punkten Vorsprung auf Rang 16 wäre der Verbleib in Hamburgs höchster Spielklasse wohl nur noch Formsache gewesen. Erfreulich aus Sicht von Trainer Sidnei Marschall war vor allem, dass der Aufsteiger gut aus den Startlöchern kam. Zwei Siege zum Auftakt brachten das nötige Selbstvertrauen für die Saison. So blickt Marschall mit Stolz zurück auf die Saison: „Wir wollten die Klasse halten und haben dies eindrucksvoll getan. Wir haben uns in der Liga etabliert! Einfach war es aber nicht immer.“

Elf gehen, elf kommen

Doch nun folgt ein Umbruch, der nur in Teilen so geplant war, wie er verlief. Elf Spieler haben Hamm verlassen. Nur neun Spieler blieben übrig. Viel Arbeit für Marschall und sein Trainerteam, die dazu auch noch mit einem geringeren Budget als im Vorjahr auskommen mussten. Doch elf Spieler konnte man verpflichten. Für das Tor kamen Victor Medaiyese (Bramfelder SV) und der talentierte David Jendrzej (FC St. Pauli II). Dazu rückt Tristan Berndt aus der eigenen Zweiten auf. Philipp Pettersson (Concordia) und Andre Uebachs (ETSV) verstärken die Abwehr. Für das Mittelfeld und den Sturm fanden gleich sieben Neue den Weg zu Hamm United. Sulieman Omar, Eliakim Kukanda, Bazier Sharifi (alle Concordia), Demian-Coray Wicke (Eimsbütteler TV U19), Enis Ay (Meiendorfer SV), Abraham Boateng (FC Süderelbe) und Rodrigo Baroni (Jahn Schneverdingen) laufen im kommenden Jahr im Sportpark auf.

Fliegt jetzt für den HUFC durchs Tor: David Jendrzej (Foto: Lobeca/Homburg)

Was für ein Teppich!

Angesichts dieser Fluktuation will Marschall keinen großen Ausblick auf die Saison wagen. „Natürlich will ich nicht absteigen, sagt der 40-Jährige: „Aber was genau möglich sein wird, wissen wir wohl erst in ein paar Wochen. Der Umbruch war schon sehr groß, von daher müssen wir einfach schauen, wie sich die Mannschaft in der Vorbereitung zusammen findet.“ Überzeugt von seinem Team ist Marschall auf jeden Fall, zumal fast alle Neuzugänge über Erfahrungen in der Oberliga oder noch höheren Spielklassen verfügen. Aus einem anderen Grund war der Trainer aber zu Tränen gerührt. „Ich wusste gar nicht, dass wir im Sportpark so einen Teppich haben können“, freut sich „Sid“ über den ungewohnten Anblick in der HUFC-Heimspielstätte. Dem Rasen im Sportpark tat die lange Corona-Pause gut, vor allem, weil in diesem Jahr Football-Zeitligist Hamburg Huskies nicht spielen konnte und das Grün nicht belastete. „Aus Fußballer-Sicht ist natürlich super“, meint Marschall und ist hörbar erleichtert, dass das Geläuf in einem fast perfekten Zustand ist. Wenn jetzt die Mannschaft schnell zusammen wächst, steht einer weiteren guten Saison von Hamm United nichts im Wege.