Fernkampf um die Spitze – Kellerduell in Halstenbek

Für Justin Heinbockel und den ETSV geht es nun gegen den HEBC. (Foto: Lobeca/Seidel)
Für Justin Heinbockel und den ETSV geht es nun gegen den HEBC. (Foto: Lobeca/Seidel)

Die Hinrunde neigt sich langsam dem Ende entgegen, der 16. Spieltag steht bereits an. Die Spitze ficht dabei einen Fernkampf aus, während es dahinter das eine oder andere spannende Duell gibt. Im Keller sind die letzten vier Teams dann unter sich und es ist die spannende Frage, ob gerade die beiden Tabellenletzten doch noch einmal rankommen können.

Einmal auswärts, dreimal heim

Doch zunächst zur Spitze – hier steht Tabellenführer ETSV vor einer machbaren Aufgabe. Denn der HEBC gehört zu den Lieblingsgegner der Eisenbahn. Von fünf Spielen seit dem Oberliga-Aufstieg (inklusive Pokal) konnte der Spitzenreiter vier gewinnen, eines endete Remis. Und auch in dieser Saison gehört die Favoritenstellung den Schwarz-Weißen vom Mittleren Landweg. Aber Achtung: die Veilchen haben nichts zu verlieren, stehen aktuell auch nicht unter dem ganz großen Druck. Dass könnte gefährlich werden.

Noch gefährlicher dürfte der Gegner des Eimsbütteler TV werden. Denn dieser hat Vorwärts-Wacker Billstedt zu Gast. Der als Geheimfavorit gehandelte Club hat sich gefangen, seit vier Pflichtspielen nicht verloren und dabei unter anderem TuS Dassendorf geschlagen. Man sollte beim ETV also gewarnt sein. Allerdings nimmt der Tabellenzweite viel Schwung aus dem gewonnenen Derby mit und könnte, bei einem Ausrutscher des ETSV, sogar die Tabellenspitze erklimmen.

Als einziges Team des Spitzenquartetts muss der SC Victoria auswärts ran. Und die Mannschaft von Trainer Sascha Bernhardt muss dabei zeigen, dass die herbe Derby-Niederlage ein Ausrutscher war. Der Gegner ist dabei eine Wundertüte, denn der FC Süderelbe ist weder Fleisch noch Fisch. An guten Tagen können die 49ers alle schlagen, an schlechten auch gegen alle verlieren. Von daher dürfte „Vicky“ gewarnt sein – zumal der letzte Sieg am Kiesbarg schon fast vier Jahre her ist.

Bleibt noch TuS Dassendorf: der Vizemeister hat vom Papier die einfachste Aufgabe, empfängt Nikola Tesla. Allerdings hat „Dasse“ in diesem Jahr schon gegen Türkiye und Harksheide gepatzt, die spielerisch in etwa auf einem Niveau wie der Aufsteiger sind. Das sollte den Mannen von Özden Kocadal Warnung genug sein. Dazu hat Nikola Tesla am letzten Sonntag seine Negativserie beendet, den ersten Sieg unter neuem Coach einfahren können. Dennoch: der Favorit ist ganz klar die Heimmannschaft. Und für diese ist Siegen Pflicht, will man nicht den Anschluss verlieren.

Curslack daheim unter Druck

Was haben der SV Curslack-Neuengamme und TuRa Harksheide neben dem Kampf gegen den Abstieg gemeinsam? Richtig, beide Teams sind auf fremdem Platz punktlos und treffen nun im direkten Duell aufeinander. Vorteil Curslack möchte man dabei meinen, aber das greift wohl doch zu kurz. Denn die letzten Auftritte des SVCN zeugten nicht unbedingt von Oberliga-Reife. In fünf der letzten sieben Spiele kassierten die Poschmänner mindestens fünf Gegentore, in den letzten zwei Partien waren es total sogar 17. Da fehlt es als neutralem Beobachter etwas an Fantasie, wie man so noch ausreichend Punkte für den Klassenerhalt holen möchte. Mit einem Sieg gegen den direkten Konkurrenten könnte man aber ein Zeichen setzen.

In Harksheide hingegen fragt man sich, wieso das Team zwei Gesichter hat. Während es zu Hause ganz passabel läuft, wie zuletzt der Sieg gegen Nikola Tesla und das Remis gegen Dassendorf zeigten, man dort immerhin 14 Punkte holte, geht auswärts gar nicht zusammen. Da stehen in sieben Spielen null Punkte. Zwar lief es zuletzt etwas besser, aber Punkte waren dennoch nicht zu holen. Trainer Jörg Schwarzer wäre sicherlich erleichtert, wenn man auch mal auswärts die Leistungen der Heimspiele zeigt.

Das Kapitel Andreas Prohn beim SV Halstenbek Rellingen ist schon wieder beendet. (Archivfoto: Lobeca/Kirschner)
Das Kapitel Andreas Prohn beim SV Halstenbek Rellingen ist schon wieder beendet. (Archivfoto: Lobeca/Kirschner)

Halstenbek ohne Trainer mit der letzten Chance

So etwas im Chaos versinkt der SV Halstenbek-Rellingen. Nicht nur, weil man jetzt elf Spiele in Serie verlor und händeringend irgendeinen Strohhalm benötigt. Denn der SVHR sucht wieder nach einem neuen Trainer. Nach Medienberichten hat Andres Prohn sein Amt nach drei Spielen wieder zur Verfügung gestellt und sich verabschiedet. Co-Trainer Dominik Lange soll am Sonntag übernehmen, wird dann aber aus beruflichen Gründen kürzertreten wie „Transfermarkt.de“ vermeldete. Es ist also viel Unruhe am Lütten Hall, kein gutes Ohmen vor der Partie gegen den FC Türkiye. Zumal der Auftritt in Buchholz am letzten Sonntag (1:5) eher nach Selbstaufgabe statt nach Abstiegskampf aussah.

Vielleicht ist es da ganz gut, dass der Gegner auch nicht in Topform ist. Der FC Türkiye verlor in der Liga dreimal in Serie, dazu kommt das unglückliche Pokal-Aus in Norderstedt. Und auf fremdem Platz läuft es beim FCT auch nicht, da stehen drei Remis in acht Spielen. Aber: insgesamt sehen die Wilhelmsburger deutlich gefestigter aus als der SVHR. Und mit einem könnte man das Schlusslicht nicht nur in Richtung Landesliga schicken, sondern wäre gleichzeitig dick im Geschäft in Sachen Klassenerhalt.

Spiele in der Übersicht

Freitag, 7. November
Eimsbütteler TV – Vorwärts-Wacker Billstedt (19 Uhr, Lokstedter Steindamm)
ETSV – HEBC (19.30 Uhr, Mittlerer Landweg)
Teutonia 05 – Niendorfer TSV (19.30 Uhr, Kreuzkirche)
FC Süderelbe – SC Victoria (19.30 Uhr, Kiesbarg)
HT 16 – TSV Sasel (19.45 Uhr, Legienstraße)

Samstag, 8. November
SV Curslack-Neuengamme – TuRa Harksheide (16 Uhr, Gramkowweg)

Sonntag, 9. November
USC Paloma – Buchholz 08 (10.45 Uhr, Brucknerstraße)
TuS Dassendorf – Nikola Tesla (11.30 Uhr, Wendelweg)
SV Halstenbek-Rellingen – FC Türkiye (14 Uhr, Jacob-Thode-Platz)