HT 16: „Wir können bisher zufrieden sein“

Auch wenn Trainer Erdinc Örün hier skeptisch schaut: HT 16 ist bester Aufsteiger und erfüllt die eigenen Erwartungen. (Foto: Lobeca/Schlikis)
Auch wenn Trainer Erdinc Örün hier skeptisch schaut: HT 16 ist bester Aufsteiger und erfüllt die eigenen Erwartungen. (Foto: Lobeca/Schlikis)

Am Sonntag steigt das Billstedter Derby zwischen Vorwärts-Wacker und HT 16. Während die Gastgeber noch etwas auf der Suche nach ihrer Stabilität, aber nach zwei Siegen im Aufwind sind, ist bei den Gästen alles in bester Ordnung. HT ist der mit Abstand beste Aufsteiger und darf sich im direkten Duell durchaus Chancen ausrechnen. OBERLIGA.INFO sprach mit HT-Präsident Ahmet Sahin über die laufende Spielzeit, das Derby und die Aussichten in dieser Saison.

Lob für Team und Trainer

Souverän holte sich HT 16 in der letzten Saison den Titel in der Landesliga und hatte auch für die nun laufende Saison Ambitionen angemeldet. Hoher Druck für Trainer Erdinc Örün und seine Mannen, doch nach ein paar Anlaufschwierigkeiten und etwas Lehrgeld ist die Turnerschaft auf dem besten Weg, diese Ziele zu erreichen. Entsprechend groß ist die zufrieden bei Sahin: „Wir können bisher zufrieden sein. Sogar sehr zufrieden! Die Mannschaft arbeitet gut, die Trainer arbeiten gut. Und in den letzten Wochen konnten wir die Ernte einfahren.“ Die letzten Wochen, das bedeutete vor dem letzten Freitag fünf Siege in Folge, ein weiterer Erfolg am grünen Tisch und der Sprung auf Platz sechs. Dass die Serie mit dem 0:5 gegen Victoria beendet wurde, wurmt Sahin zwar, aber „Amo“ kann das auch einordnen: „Wir hatten unsere Chancen, haben sie nicht gemacht. „Vicky“ hat sie gemacht und gezeigt, dass sie in dieser Saison ein echtes Topteam sind. Von daher ist die Niederlage zwar ärgerlich, ändert aber nichts an unserem Gesamteindruck.“

Zu hohe Niederlagen

Nur eine Sache ärgert den HT-Präsidenten: die hohen Niederlagen gegen die Topteams. Das 0:5 gegen „Vicky“ wurde erwähnt, dazu kommen ein 1:8 gegen Dassendorf und ein 1:6 beim ETSV. „Dass wir gegen diese Mannschaften verlieren, ist die eine Sache“, betont Sahin, dass es ihm nur um die Höhe des Ergebnisses geht: „Das sind nun mal die besten Teams der Liga, wir sind der Aufsteiger. Aber dass wir dann jedes Mal hinten raus so deutlich verlieren, sollte halt nicht passieren. Das haben wir der Mannschaft gegenüber auch so kommuniziert.“ Die drei Klatschen sorgen im Übrigen dafür, dass HT 16 auf Platz sechs ein negatives Torverhältnis hat.

Auffallend ist eine Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsauftritten. Die Legienstraße ist noch keine Festung, nur zwei Siege gab es in bisher sieben Spielen – Rang 16. Auswärts dagegen klickt es richtig, sechs von sieben Spielen auf fremdem Platz gewann die Turnerschaft – Rang drei. „Natürlich wäre es schön, wenn wir zu Hause auch so eine Bilanz hätten“, meint Sahin: „Letztlich ist es aber egal, wo wir die Punkte holen.“

Die Mannschaft bekommt viel Lob, aber auch Kritik. (Foto: Lobeca/Schlikis)
Die Mannschaft bekommt viel Lob, aber auch Kritik. (Foto: Lobeca/Schlikis)

Derby vor der Brust

Nun kommt es zum Derby bei Vorwärts-Wacker und die Vorfreude bei Sahin ist groß: „Auf ein Oberliga-Derby hat man in Billstedt lange gewartet.“ Immerhin geht es um die sportliche Vorherrschaft im Stadtteil. Dabei betont man von HT-Seite, dass man mittlerweile gute Nachbarn sei und sich die Rivalität auf das Sportliche beschränkt: „Es war in der Vergangenheit nicht immer einfach, aber wir sind mittlerweile zu einem guten und respektvollen Verhältnis gekommen. Vorwärts-Wacker macht gute Arbeit, wir machen gute Arbeit und gemeinsam können wir viel besser auftreten, als einzeln.“ Nur in den 90 Minuten des Spiels darf es zur Sache gehen. Die Chancen auf einen Derbysieg schätzt Sahin als gut ein: „Die Mannschaft ist gut drauf, wir sind auswärts stark. Wenn wir die Einstellung der letzten Wochen an den Tag legen, nehmen wir die Punkte mit.“

Mehr Zuschauer, weiter Fußball spielen

Die Ziele für die restliche Saison haben sich nicht geändert. HT 16 möchte weiter Fußball spielen, so den maximalen Erfolg einfahren. Die Duftmarke, welche man setzen wollte, ist in der Liga zu vernehmen. Was „Amo“ etwas Sorgen macht, sind die Zuschauerzahlen: „Mehr Zuspruch wäre schön, aber diesen können wir nur mit gutem Fußball und guter Arbeit beeinflussen. Vielleicht hilft ein Sieg am Sonntag dabei.“ Generell sieht er da aber ein Problem in der gesamten Liga: „Mit wenigen Ausnahmen können alle Vereine mehr Zuschauer vertragen. Vielleicht müssen wir uns da gemeinsam mehr anstrengen, um dauerhaft die Leute zu binden.“ Aber vorerst schaut man bei HT 16 auf sich selbst – und will mit einem Derbysieg den Schlussspurt in Richtung Winterpause einläuten.