Englische Woche für einige Teams, doch die Liga nimmt darauf keine Rücksicht. Am verlängerten Wochenende steht die elfte Runde in der Oberliga Hamburg an. Und diese hat für die Spitzenteams unangenehme Aufgaben im Gepäck. Selbstläufer werden die Spiele für die Top drei nicht. Dazu gibt es ein Derby in Eimsbüttel und ein absolutes Kellerduell an der Fährstraße. Und die Frage ist: wer kann den Oktober golden beginnen?
Komplizierte Duelle für die Top drei
Die Liga ist seit der letzten Woche wieder richtig spannend. Das Top-Duo ist punktgleich, der Dritte ist bis auf einen Zähler dran und die Verfolger auf vier und fünf liegen ebenfalls gerade einmal vier Zähler hinter der Spitze. Und dieser Umstand könnte dafür sorgen, dass die zumindest die Top drei durcheinander gewirbelt werden. Denn alle Teams haben keine einfachen Aufgaben.
Allerdings: Meister TuS Dassendorf will seine Serie von neun ungeschlagenen Spielen ausbauen und sich auch vom Niendorfer TSV nicht stoppen lassen. Vorsicht ist aus Dassendorfer Sicht allerdings geboten, denn der NTSV ist am Sachsenweg immer schwierig zu bespielen. Allerdings kam die Farhadi-Elf gegen Teams von der Spitze bisher nicht zu Punkten, verlor gegen den ETSV (2:3) und den SC Victoria (0:1) jeweils knapp. Von daher ist Dassendorf Favorit, zumal sich das Lazarett langsam etwas zu lichten scheint.
Das Topspiel des elften Spieltags steigt bereits am Freitag am Mittleren Landweg. Der ETSV hat Teutonia 05 zu Gast. Und obwohl die Gäste auf Platz vier stehen, ist die Ausgangslage ähnlich wie in Niendorf. Denn Teutonia löst seine Aufgaben, hat aber gegen die absoluten Top-Teams bisher Lehrgeld bezahlt. Sowohl in Dassendorf (0:5) wie auch gegen den ETV (1:3) setzte es Niederlagen. Von daher ist der ETSV der Favorit. Doch wie die Eisenbahn zu stoppen sein kann, zeigte in der Vorwoche der TSV Sasel. Den Nimbus, dass man der Rose-Elf nichts abknöpfen kann, ist das Team jedenfalls los.
Der Eimsbütteler TV nutzte in der Vorwoche die Ausrutscher der Konkurrenz und ist wieder bis auf einen Zähler dran. Nun muss die Mannschaft von Can Schultz zum USC Paloma. Die Tauben haben sich mit zwei Auswärtsniederlagen in Folge aus den Top fünf verabschiedet. Zu Hause ist der USC allerdings eine Macht, gewann viermal in Serie. Und zwei Niederlagen in Folge gab es in dieser auch noch nicht. Von daher sollte der ETV auch gewarnt sein – wenngleich man das zweitbeste Auswärtsteam der Oberliga ist, fünf von sechs Spielen in der Fremde gewann.

Derbyzeit an der Hoheluft
Auf Rang vier rangiert aktuell der SC Victoria – und das durchaus etwas überraschend, hatte man „Vicky“ vor der Saison nicht unbedingt für das obere Drittel auf der Rechnung. Doch vor allem auswärts (fünf Spiele, fünf Siege) zeigte sich die Elf von Sascha Bernhardt gefährlich und hat dann auch das in den Vorjahren öfters fehlende Spielglück. Doch das Derby gegen den HEBC am Freitag findet zu Hause statt – und an der Hoheluft hat Victoria definitiv zu wenig Punkte geholt. Nur einen Sieg und sechs Punkte sammelte man auf heimischem Geläuf. Doch aktuell Serie, vier Spiele ohne Niederlage, drei Siege in Folge, will man sich ausgerechnet vom kleinen Nachbarn nicht kaputt machen lassen. Zumal der HEBC nur eines von vier Auswärtsspielen gewann, sich glück- und drucklos auf fremdem Platz zeigte. Doch die Veilchen brauchen aktuell jeden Punkt. Zwar ist der katastrophale Saisonstart (ein Zähler aus den ersten fünf Partien) mittlerweile vergessen, doch der Abstand nach ganz unten ist klein. Daher wird sich Philipp Obloch wohl den richtigen Plan zurecht legen, um „Vicky“ zu ärgern.

16 gegen 18 – drei Punkte sind Pflicht
Sieht man in den Keller, so haben die aktuell abstiegsgefährdeten Teams zumeist Duelle gegen Mannschaften aus dem Tabellenmittelfeld. Eine Ausnahme bildet das direkte Duell zwischen dem 16. und dem 18. der Tabelle. Der FC Türkiye empfängt den SV Curslack-Neuengamme. Die Wilhelmsburger ließen in der Vorwoche mit einem Remis in Dassendorf aufhorchen – zum vierten Mal gab es eine Punkteteilung, aber zum ersten Mal war es so etwas wie ein Bonus. Türkiye muss aber noch an seiner Heimstärke (aktuell Platz 14 der Heimtabelle) arbeiten und vor allem daran, Tore zu machen. Nur der HEBC hat bisher weniger Tore erzielt. Vielleicht kommt da das Schlusslicht gerade recht, denn Curslack hat mit 43 Gegentreffern die mit Abstand schlechteste Defensive der Liga. Und Auswärtsfahrten hätte sich der SVCN bisher sparen können. Null Zähler und 23 Gegentore stehen in den fünf Auswärtspartien in den Büchern. Die Punkte per Post zu schicken wäre wohl günstiger gewesen. Aber wer weiß? Vielleicht gelingt ausgerechnet an der Fährstraße der Befreiungsschlag.
Spiele in der Übersicht
Freitag, 3. Oktober
SV Halstenbek-Rellingen – FC Süderelbe (15 Uhr, Jacob-Thode-Platz)
ETSV – Teutonia 05 (19.30 Uhr, Mittlerer Landweg)
SC Victoria – HEBC (19.30 Uhr, Hoheluft)
Sonntag, 5. Oktober
USC Paloma – Eimsbütteler TV (10.45 Uhr, Brucknerstraße)
FC Türkiye – SV Curslack-Neuengamme (13 Uhr, Fährstraße)
Niendorfer TSV – TuS Dassendorf (14 Uhr, Sachsenweg)
Buchholz 08 – HT 16 (14 Uhr, Otto-Koch-Kampfbahn)
TSV Sasel – TuRa Harksheide (15 Uhr, Parkweg)
Vorwärts-Wacker Billstedt – Nikola Tesla (15 Uhr, Öjendorfer Weg)