Der zehnte Spieltag in der Oberliga Hamburg steht vor der Tür und hat auf den unterschiedlichen Seiten der Tabelle ganz unterschiedliche Bedingungen zu bieten. An der Spitze geht das Fernduell weiter, auch die Verfolger wollen da dran bleiben. Und im Keller versprechen gleich zwei direkte Duelle enorme Spannung.
„Dasse“ gegen Türkiye – ETSV muss nach Sasel
Vor etwas mehr als zwei Jahren schockte der FC Türkiye den damaligen Vizemeister TuS Dassendorf, gewann früh in der Saison mit 2:1 am Wendelweg. Danach gab es aber nicht mehr viel zu holen für die Wilhelmsburger: drei Spiele, 2:14 Tore stehen in den Büchern. Und das sich zum Auftakt der zehnten Runde etwas ändert, daran glauben auch beim FCT „Dasse“ gegen Türkiye – ETSV muss nach Saseldie kühnsten Optimisten. Drei Niederlagen gab es in den letzten vier Ligaspielen, der vorletzte Platz kommt nicht von ungefähr. Dazu ist der Tabellenführer in Hochform, gewann achtmal in Serie und wird es tunlichst vermeiden wollen, im Titelkampf Punkte liegen zu lassen. Zumal der Kontrahent eine schwierigere Aufgabe zu bewältigen hat.
Zwar ist der ETSV auch klarer Favorit, etwas anderes wird man nach acht Siegen in neun Spielen kaum behaupten können. Und auch die Niederlage vor zwei Wochen hat die Eisenbahn nicht aus der Spur gebracht. Allerdings ist der TSV Sasel die wohl größte Wundertüte dieser Liga. Welches Gesicht zeigt der TSV? Das Gesicht, welches in Halstenbek, Niendorf oder gegen Victoria verlor? Oder das Gesicht, welches bei Süderelbe, in Billstedt gewann und gegen Paloma aus einem 0:4 ein 4:4 machte? Aus Saseler Sicht sollte das Letzte der Fall sein – dann kann man für eine Überraschung sorgen.
Der Eimsbütteler TV, mit drei Punkten Respektsabstand aktuell Dritter, hat mit dem SV Halstenbek-Rellingen das aktuell formschwächste Team der Liga zu Gast. Die Pflichtaufgabe will die Mannschaft von Can Schultz lösen und hofft auf einen Ausrutscher von oben.

Wie reif sind Süderelbe und Teutonia?
Wenn es so etwas wie ein Spitzenspiel gibt, dann steigt dieses am Freitag am Kiesbarg. Der Siebte, der FC Süderelbe, empfängt den Fünften, Teutonia 05. Für beide Mannschaften wird es dabei zu einer Art Reifeprüfung. Die Gastgeber kommen von einem 0:4 beim ETSV zurück, wo man sich erschreckend harmlos präsentierte. Dazu läuft es zu Hause noch nicht, nur einen Sieg gab es in vier Spielen. Das soll den starken Start der 49ers nicht schmälern, denn Süderelbe zeigt sich insgesamt stabil. Und wenn man bedenkt, dass zwei der drei bisherigen Saisonniederlagen gegen die beiden Top-Teams der Liga stattfanden, sieht es doch gar nicht so schlecht aus. Nur am Kiesbarg würde man sicherlich gerne mal wieder einen Sieg sehen.
Teutonia hingegen musste am letzten Wochenende eine 1:3-Heimpleite gegen den ETV hinnehmen, zeigt sich wie Süderelbe aber insgesamt überraschend stabil. Drei Niederlagen gab es, mit dem ETV und Dassendorf waren aber zwei der Top drei dabei. Zwar macht die jüngste Mannschaft der Liga noch immer einige Fehler, stellt aber jedes Team der Liga vor Probleme. Die Auswärtsbilanz werden die Teutonen (zwei Siege und zwei Niederlagen bisher) aber sicherlich aufhübschen wollen. Kurios: mit dem exakt gleichen Torverhältnis von 24:19 holte Ottensen vier Zähler mehr als Süderelbe.

Verlieren verboten Teil eins
Im Tabellenkeller gilt natürlich für alle Teams, dass drei Punkte ungemein wichtig sind. Doppelt wichtig -und damit ist Verlieren im Prinzip verboten- werden Punkte in direkten Duellen. Und das erste steigt am Exerzierplatz, wo TuRa Harksheide Vorwärts-Wacker Billstedt empfängt. Mit neun bzw. acht Punkten stehen beide Teams aktuell über dem Strich. Doch die Gemengelage könnte kaum unterschiedlicher sein. Die TuRa ist abstiegskampferprobt und kann sich auf seine Heimstärke verlassen. Mit drei Siegen in vier Spielen steht Harksheide in der Heimtabelle aktuell auf Rang fünf. Etwaige Abwehrschwächen kann man so gut kaschieren.
Anders sieht es in Billstedt aus. Der hoch gehandelte SCVW kommt nicht in die Puschen, ist auswärts noch ohne Sieg. Es fehlt aktuell an allen Ecken und Enden, sowohl offensiv wie auch defensiv ist Vorwärts-Wacker nicht auf der Höhe. Und vielleicht muss man auch die Charakterfrage stellen, denn der Kader ist eigentlich für den Abstiegskampf nicht gemacht. Mit einem Sieg könnte dieser aber positiv beantwortet werden. Sollte Billstedt aber auch in Harksheide keinen Dreier einfahren, ist der Abstiegskampf endgültig am Öjendorfer Weg angekommen.
Verlieren verboten Teil zwei
Noch wichtiger wird für beide Mannschaft das Samstagsspiel. Schlusslicht SV Curslack-Neuengamme empfängt Buchholz 08. Vor heimischer Kulisse konnte der SVCN immerhin gegen die direkte Konkurrenz punkten und dürfte so, trotz des letzten Platzes, mit etwas Selbstbewusstsein in die Partie gehen. Zumal man das letzte Heimspiel sehr spektakulär gestalten konnte. Und mit einem Sieg könnte man erstmals wieder die Abstiegsränge verlassen. In Buchholz hingegen läuten die Alarmglocken, nach vier Niederlagen in Serie ist man den Abstiegsrängen so nah wie seit Jahren nicht mehr. Dazu bekommt man auswärts kein Bein an die Erde: vier Spiele, vier Niederlagen. Nun soll es in Curslack endlich klappen mit dem ersten Dreier – sonst droht der Abstiegsplatz.
Spiele in der Übersicht
Freitag, 26. September
TuS Dassendorf – FC Türkiye (18.30 Uhr, Wendelweg)
TuRa Harksheide – Vorwärts-Wacker Billstedt (19.30 Uhr, Exerzierplatz)
FC Süderelbe – Teutonia 05 (19.30 Uhr, Kiesbarg)
Eimsbütteler TV – SV Halstenbek-Rellingen (19.45 Uhr, Lokstedter Steindamm)
Samstag, 27. September
SV Curslack-Neuengamme – Buchholz 08 (15 Uhr, Gramkowweg)
Sonntag, 28. September
HEBC – Niendorfer TSV (10.45 Uhr, Reinmüller)
HT 16 – USC Paloma (12.30 Uhr, Legienstraße)
Nikola Tesla – SC Victoria (14.30 Uhr, Vorhornweg)
TSV Sasel – ETSV (15 Uhr, Parkweg)