SC Victoria: Einen Schritt vorwärts gehen

Für Sascha Bernhardt geht es mit Optimismus in seine zweite Saison beim SC Victoria. (Foto: Niklas Runne)
Für Sascha Bernhardt geht es mit Optimismus in seine zweite Saison beim SC Victoria. (Foto: Niklas Runne)

Die Saison 2025/26 steht in den Startlöchern und wir schauen wie in jedem Jahr bei allen 18 Teams der Oberliga Hamburg vorbei. Es geht in das Herzen Hamburgs, genauer nach Eimsbüttel. Dort hat der SC Victoria in den letzten Jahren den Nimbus als Nummer eins so ein wenig verloren. Unruhig war es auch, doch in der letzten Spielzeit kehrt an der Hoheluft Ruhe ein, wenngleich es tabellarisch nicht unbedingt das war, was sich alle vorgestellt haben. Nun will „Vicky“ wieder einen Schritt vorwärts gehen – nach Möglichkeit in die oberen Tabellenhälfte.

Saison 2024/25

Nimmt man den reinen Tabellenplatz, dann war es eine mittelprächtige Saison, welche der SC Victoria spielte. Rang elf ist die schlechteste Oberliga-Platzierung der letzten 20 Jahre. Trainer Sascha Bernhardt sieht die letzte Spielzeit differenziert. Nach der Hinserie war „Vicky“ nämlich auf Platz sechs. „Da haben wir sicherlich überperformed“, so der SCV-Coach: „Dann kam eine längere Durststrecke, viele Verletzungen und wir haben dann gerade hinten raus auch viel ausprobiert. Da war dann die Performance unter unseren Möglichkeiten.“ Immerhin im Pokal lief es ganz gut – Victoria schlug Dassendorf und wurde erst von Altona 93 gestoppt. „Natürlich wären wir gerne weiter gekommen, aber das Viertelfinale ist ein tolles Ergebnis“, so Bernhardt, der auch von der Atmosphäre im letzten Pokalspiel schwärmt: „Altona hatte eine volle Hütte, das ist dann ganz besonders. Das zeigt aber auch, dass der Name SC Victoria immer noch Menschen anzieht.“

Kay Adam (in gelb am Ball) ist einer von gleich fünf Neuzugängen vom SV Eichede. (Foto: Lobeca/Knothe)

Wer kommt? Wer geht?

Elf Spieler haben die Hoheluft in diesem Sommer verlassen. Keeper Finn Fenske schließt sich dem ETSV an, in der Defensive wechselten Caleb Gyema (Hetlinger MTV), Lionel Lingani (SV Eichede), Niel Lüthje (HSV III) und Haci Gündogan (Eintracht Norderstedt II). Dazu kann Nikolas Mallwitz als angehender Arzt den Aufwand für die Oberliga nicht mehr stemmen, steht also nicht zur Verfügung. Meraja Magens hat sich dem SV Lieth angeschlossen, Jan Koschorreck probiert sein Glück beim USC Paloma und Sepehr Nikroo geht ebenfalls zur Reserve von Norderstedt. Filip Müller nimmt sich eine Fußballauszeit, Stefan Winkel geht nach einem halben Jahr, hat aber noch keinen neuen Club.

Den Abgängen stehen zehn Neuzugänge gegenüber. Im Tor soll Simon Heinbockel (SV Drochtersen/Assel) den Kampf mit Hendrik Rabe und Henrik Bahlmann aufnehmen. Für die Abwehr kommen Luca Reimers und Marc Pichelmann (beide SV Eichede) sowie Luca Dammann (VfL Güldenstern Stade). Ebenfalls aus Eichede finden Richard Arndt, Tom Wittig und Kay Adam den Weg zum SC Victoria. Mit Moritz Erichsen (HSV Barmbek-Uhlenhorst), Simon Siegfried (Teutonia 05) und Samuel Scharf (Anker Wismar) finden drei, noch junge Akteure mit Oberliga-Erfahrung den Weg zur Mannschaft von Sascha Bernhardt.

Luca Palzer gehört beim SC Victoria mittlerweile zu den arrivierten Kräften. (Foto: Lobeca)
Luca Palzer gehört beim SC Victoria mittlerweile zu den arrivierten Kräften. (Foto: Lobeca/Rohlfs)

Players to watch

„Wir haben viel Qualität gewonnen“, ist sich der Übungsleiter des SC Victoria sicher, welcher auch nicht verhehlt, dass es einfacher ist, wenn man frühzeitig in die Planung einsteigen kann: „Als ich im April 2024 unterschrieb, waren viele Spieler vom Markt schon weg. Da konnten wir diesmal viel früher starten.“ Verpflichtete man im Vorjahr vor allem Nachwuchskräfte, sind fast alle Neuzugänge gestandene Oberliga-Spieler oder haben zumindest Spiele in der fünften Liga absolviert. Siegfried oder Adam haben bei ihren Hamburger Stationen ja schon für Furore gesorgt. Das dürfte die bekannten Namen wie Routinier Sönke Meyer, Dennis Bergmann oder Luca Palzer deutlich entlasten.

Trainer und Ziele

Seit einem Jahr ist Sascha Bernhardt nun Trainer an der Hoheluft. Als Spieler und Co-Trainer kennt der 32-Jährige die Oberliga aus dem berühmten Eff-Eff, hat nun seine erste volle Saison an der Seitenlinie hinter sich. Die Handschrift ist zu erkennen, der SC Victoria möchte Fußballspielen und den Gegner vor Probleme stellen. Dass man da durchaus mit den favorisierten Clubs mithalten kann, zeigen die Ergebnisse. Dassendorf und der ETSV ließen Federn, Altona musste sich kräftig strecken.

Nun soll auch die Mannschaft einen weiteren Schritt machen. „Die jungen Spieler, welche wir im letzten Sommer verpflichtet haben, haben sich nun akklimatisiert und kennen die Oberliga“, so Bernhardt: „Und die Neuzugänge haben durchweg eine hohe Qualität. Sie machen uns in der Spitze, aber auch vor allem in der Breite besser.“ Und so soll es auch tabellarisch voran gehen – mindestens Platz neun soll es werden: „Ein einstelliger Tabellenplatz soll es werden. Das wird schwer, aber die Mannschaft hat die Fähigkeiten dazu.“ Auch im Pokal würde man gerne wieder eine gute Rolle spielen.

Vorbereitung

Dreimal hat der SC Victoria bereits getestet – gegen Regionalligist Drochtersen und den ambitionierten SH-Oberligisten Heide gab es Niederlagen, aber gute Ansätze. Landesligist Rantzau wurde hingegen klar besiegt. Bis zum Saisonstart am 27. Juli folgen noch drei weitere Testspiele – ehe es dann am ersten Spieltag zum „Vater-Sohn-Duell“ zwischen dem SV Halstenbek-Rellingen (Dort ist Bernhardts Vater Michael Kaderplaner) und dem SC Victoria.

SV Drochtersen/Assel 1:5
Heider SV 1:2
SSV Rantzau 6:0
ETSV/TSV Kropp (12.Juli/A)
MTSV Hohenwestedt (13. Juli/A)
TSV Elstorf (15. Juli/H)
SC Eilbek (22. Juli/H)
SV Halstenbek-Rellingen (27.Juli/A/1. Spieltag)