Der Ausgang in den beiden Halbfinal-Partien des Hamburger Landespokals dürfte nicht überraschend sein. Immerhin setzten die Favoriten durch. Doch die Spielverläufe waren sehr, sehr unterschiedlich.
AFC unglücklich
Der Traum vom DFB-Pokal ist für den Oberliga-Zweiten Altona 93 ausgeträumt. Gegen den Regionalligisten Eintracht Norderstedt verlor der AFC unglücklich mit 2:3 (2:2). Vor allem das dritte Gegentor war aus Sicht der Gastgeber sehr bitter. Doch der Reihe: vor mehr als 2500 Zuschauern hatte der Favorit den deutlich besseren Start. Nach langem Schlag von Behounek zog Lucas Camacho dank starker Ballannahme an Schön vorbei und traf aus spitzem Winkel zum 1:0 (11.). Die Eintracht blieb dran und nutze Altonaer Fehler eiskalt. Nach einem Einwurf von rechts verlängerte James per Hacke auf Falk Gross, welcher den Ball locker am herausstürzenden Alcaraz im AFC-Kasten unterbrachte. Mit dem 2:0 (24.) schien die Partie den erwarteten Verlauf zu nehmen.
Doch Altona kämpfte sich zurück, erarbeitete sich Chancen. Und eine nutzte Rasmus Tobinski: nach Einwurf von links schloss der Torjäger einfach mal vom linken Strafraumeck ab und traf per Aufsetzer ins lange Ecke – 1:2 (41.). Drei Minuten später gelang sogar der Ausgleich. Yilmaz setzte sich im Mittelfeld äußerst robust gegen Krüger durch, Doege nahm den Ball auf und spielte genau in die Schnittstelle zu Ezra Ampofo, der knapp nicht im Abseits war. Der Rest war Formsache (44.).
Nach dem Seitenwechsel war Altona dann das deutliche aktivere Team, nur die Führung fiel nicht. Diese gab es dann auf der Gegenseite: von einem äußerst unglücklichen langen Ball von Alcaraz ausgehend versuchte es Norderstedt schnell, dann war Krüger einen Schritt schneller als Saibou und last but not least klärte Alcaraz mit den Fäusten – faustete dabei aber Jonas Behounek an, von dem der Ball ins Tor trudelte (68.). In der Folge versuchte der AFC alles, sich ins Elfmeterschießen zu retten. Doch am Ende blieb es beim 3:2 für Norderstedt, die erstmals seit 2020 wieder das Finale erreichten.

Sabah-Show bei klarem Paloma-Erfolg
Dort trifft die Mannschaft von Elard Ostermann auf den Vorjahresfinalisten, den USC Paloma. Die Tauben hatten vor der starken Kulisse von mehr als 400 Zuschauern an der Brucknerstraße wenig Mühe mit dem SV Halstenbek-Rellingen und gewannen mit 4:0 (1:0). Mann des Tages war, mal wieder in dieser Spielzeit, Haron Sabah. Das Eigengewächs, welches im Sommer zum FC St. Pauli wechselt, traf dreimal und war auch am vierten Treffer entscheidend beteiligt.
Von Beginn an war Paloma die klar bessere Mannschaft, setzte den 15. der Oberliga immer wieder unter Druck. Doch es benötigte einen Strafstoß für die Führung. Nach einem schwach geklärten Ball bremste Riesner den heranstürmenden Jacobs regelwidrig aus. Den fälligen Elfmeter verwandelte Sabah zur verdienten Führung (33.). Bereits vor der Pause hätte es höher stehen müssen. Von HR war offensiv bis auf einen Petersen-Kopfball nicht zu sehen.
Dies änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht. Jacobs steckte für Sabah durch und der legte vor dem herauseilenden SVHR-Keeper Baese quer zu Yannick Albrecht. Dieser hatte dann keine Mühe auf 2:0 zu erhöhen (51.). Der Paloma-Express lief nun auf Hochtouren, die Sabah-Show ging weiter. Erst erhöhte der Shooting-Star mit etwas Glück auf 3:0 (57.), dann staubte er gar zum vierten USC-Treffer ab (60.). Vor allem die rechte Halstenbeker Abwehrseite dürfte in der kommenden Nacht förmliche Albträumer von Sabah haben. Der spielte vor allem Riesner und Clausen immer wieder Knoten in die Beine. Dass es am Ende beim 4:0 für Paloma blieb lag an einem gut aufgelegten Baese im Halstenbeker Tor, sowie teils am Unvermögen der Gastgeber.
Denen dürfte das egal sein – am 24. Mai trifft der USC Paloma im Finale auf Eintracht Norderstedt. Gespielt wird im Stadion Hoheluft, die Anstoßzeit ist noch nicht bekannt.