Sparta-Wahnsinn geht weiter – SC Staaken beendet Negativserie

SC Staaken gewinnt gegen Anker Wismar. Foto: Bernhard Knothe

Der 13. Spieltag in der NOFV-Oberliga Nord versprach im Vorweg einen Tick “wildes“ und so kam es dann auch. Das Führungsduo gewann im Gleichschritt. Der SC Staaken beendete seine Negativserie und Sparta Lichtenberg stach wieder in der Schlussphase zu.

Rostocker Schock in Schlussminute

Alexander Fischer sprach vor dem Heimspiel gegen den Rostocker FC von „keiner leichten Aufgabe“ und der Sportliche Leiter von Sparta Lichtenberg sollte goldrichtig liegen, auch mit dem Willen die Mecklenburger ohne Punkte wieder Richtung Ostsee zu schicken. Die Berliner gewannen 2:1 (0:0). Dabei gingen Gäste durch einen Treffer von Remmy Kruse (62.) in Führung. Nur zwei Minuten später glich Sparta aus – Tarik Hadziavdic war der Torschütze. Als man sich schon auf ein Unentschieden einstellte war der eingewechselte Khaled Akasha (90.) zur Stelle und sicherte dem Aufsteiger den siebten Saisonsieg.
Rostock lag am Boden und Trainer Silvio Schulz war bedient: „Das war sehr sehr bitter, weil die Jungs sich für eine sehr sehr gute Leistung nicht belohnen. Minimum musst du hier ein Unentschieden mitnehmen, auch aufgrund der zweiten Halbzeit, wie die Jungs das umgesetzt und dafür gefightet haben. Wir hatten drei, vier richtig gute Möglichkeiten. Da ist es natürlich bitter, dass wir kurz vor Schluss das Tor kriegen. Aus meiner Sicht war es ein 1:1-Spiel mit ein paar Vorteilen für uns. Mir tut es für die Mannschaft leid, weil die sich da reingehauen haben und Fußball spielten. Trotzdem sind wir auf dem richtigen Weg. Kopf hoch und weiter geht’s.“
Spartas Fischer war erleichtert und meinte: „Wir sind natürlich froh, dass wir in der 90. Minute das 2:1 gemacht haben. Es war ein sehr intensives und gutes Spiel. Rostock hat probiert die Umschaltmomente gut zu nutzen, weswegen sie auch das 1:0 nach einem Freistoß von uns sehr gut gemacht haben. Im Gegenzug schießen wir den Ausgleich und dann in der letzten Minute den verdienten Siegtreffer.“ Schon in der Vorwoche gaben sich die Lichtenberger bis in die Nachspielzeit nicht geschlagen, diesmal reichte es sogar für einen Dreier.

CFC klettert weiter

Leichtes Spiel hatte der CFC Hertha 06 mit einem 4:1 (2:1)-Heimerfolg gegen RSV Eintracht 1949. Dreimal war Pekdemir (12., 14., 88.) erfolgreich und einmal Labbouz (93.). Für die Stahnsdorfer markierte Schönfuß in der 18. Minute den zwischenzeitlichen Anschluss. Damit stehen die Charlottenburger zum ersten Mal in dieser Saison in der oberen Tabellenhälfte. Für den RSV ging es ein Stück runter.

Dynamo hamstert

Bei Dynamo Schwerin ist man weiter wie ein Hamster unterwegs. Vor allem auswärts sammelt man Punkte. Damit stehen die Norddeutschen sogar in dieser Tabelle auf Rang vier. Bei TuS Makkabi Berlin reichte es für ein 1:1 (0:0)-Unentschieden, weil Pepe Krause (48.) nach dem Seitenwechsel einen Strafstoß verwandelte. Den Ausgleich für Makkabi erzielte Özcin in der 73. Minute ebenfalls vom Punkt. Schwerins Chefcoach Jano Klempkow sagte danach zu OBERLIGA.info: „Das war ein individuell starkbesetzter Gegner, gegen den wir spielten, der einen klaren Matchplan verfolgte. Wir haben mit leidenschaftlichem Kampf dagegengehalten und aufopfernd Eins-gegen-Eins-Duelle bestritten. Das war der Grund, warum wir wenig klare Chancen zuließen. Außer dem Elfmeter kann ich mich an keine erinnern. Außerdem hatte unser Torwart einen sehr guten Tag. Ich bin trotz der Ausfälle mit den Jungs zufrieden und der eine oder andere hat sich empfohlen wieder eine Chance zu bekommen. Der Punkt ist nach meiner Ansicht verdient für uns. Im Konter müssen wir noch präziser sein und dann können wir das Ding gewinnen. Wir fahren mit dem guten Gefühl nach Hause, dass wir uns für unseren Kampf belohnt wurden.“ In der Tabelle hat sich das noch nicht sichtbar gemacht, denn Dynamo ist weiterhin Vorletzter, doch der Abstand nach oben ist geringer geworden. Makkabi rutschte auf Rang acht.

Gakpeto erlöst Meyer-Team – Anker weiter sieglos

Irgendwo dazwischen stehen SC Staaken sowie FC Anker Wismar. Hier gab es nur einen Sieger. Der SCS beendete seine Negativserie mit einem 2:0 (0:0)-Erfolg gegen den Aufsteiger durch zwei Tore von Efraim Gakpeto (83., 91.). Da fiel Staaken-Coach Thorsten Meyer gleich ein Stein vom Herzen.
Er sagte danach: „Wir haben sehr konzentriert gespielt, versucht viel Stabilität in allen Reihen zu haben. Auf einigen Positionen haben wir etwas geändert. In der ersten Halbzeit hatte Anker im Mittelfeld einige Vorteile, aber kaum Torchancen. Ähnlich sah es auch auf unserer Seite aus. Maurice Engst hatte die größte Chance in Halbzeit eins. Ansonsten war es ein Box-to-Box-Spiel. Die zweite Halbzeit gab es ein ähnliches Spiel. Wir hatten taktisch im Mittelfeld etwas umgestellt und konnten die Überlegenheit ausgleichen. Eigentlich ein typisches 0:0-Spiel bis zu 83. Minute. In dieser Situation wurde gut, schnell und kreativ kombiniert und durch Gakpeto belohnt. Wismar stellt daraufhin um, agierte mit vielen langen Bällen ohne Erfolg. In der Nachspielzeit konnte nach einer gut getimten Flanke von Freiwald Gakpeto wieder einnetzen. Unterm Strich ein glücklicher Sieg, der nach einer solchen Durststrecke wichtig war.“
Anker-Trainer Matthias Fink saß noch etwas länger nach Abpfiff auf seiner Bank, starrte ins Leere. Aber fing sich und meinte: „Im Augenblick stehen wir verdient da, wo wir in der Tabelle liegen. Aber ich bin mir sehr sicher, dass wir diese schlechte Serie schnell beenden werden.“ Seine Mannschaft steht nun gerade so über dem Strich und holte eine Punkt aus den vergangenen fünf Spielen.

Siegesfeier mit den Fans: TSG Neustrelitz gewnnt zum dritten Mal in Folge. Foto: Anne Böhm

Neustrelitz besiegt Optiker klar

Die Serie ist gestartet. In Neustrelitz gab es dazu einen klaren 4:0 (2:0)-Heimsieg der TSG gegen FSV Optik Rathenow. Oskar Fjalkowski (6.), Malte Gäbel (25.), Tom Kliefoth (76.) und Manuel Härtel (86.) trafen für die Gastgeber. Da hatte auch FSV-Trainer Ingo Kahlisch wenig dagegenzusetzen. „Schau doch mal, wie viele Gegentore wir auswärts bekommen“, war von ihm zu hören. Da war Kollege Thomas Franke deutlich besser gestimmt: „Das war ein souveräner Auftritt des Teams, von Anfang an mit einer guten Mentalität. Wir hatten im Spiel nur eine kurze Phase in der ersten Halbzeit, wo Rathenow ordentlich Druck gemacht hat, umso wichtiger war es da mit dem 2:0 in die Pause zu kommen. In der zweiten Hälfte hatten wir so eine Phase nicht mehr und haben das Spiel am Ende verdient 4:0 gewonnen.“

Nattermann führt TeBe zum Sieg

Mit der Hälfte an Toren gaben sich die Fans von TeBe zufrieden. Gegen FSV Union Fürstenwalde siegte Tennis Borussia Berlin mit 2:0 (2:0) – zweimal Tom Nattermann (7., 41.). Vielleicht war es trotzdem zu wenig für Coach Renè Lorenz, der danach sagte: „Wir wissen, dass wir heute nicht das abgerufen haben, zu was wir spielerisch in der Lage sind. Trotz der vielen Ausfälle haben es die Jungs gut zu Ende gespielt und die drei Punkte sind völlig verdient im Mommsenstadion geblieben.“ Für Union wird es immer enger als Schlusslicht.

Lenny Stein (Hertha Zehlendorf) bei einem Kopfball. Foto: Kerstin Kellner

Tasmania: „Wir haben uns aufgegeben und ließen es an Mentalität vermissen“

Ganz anders war die Vorstellung des F.C. Hertha 03 Zehlendorf. Blickt man nur auf das sture Ergebnis, war es eine deutliche Angelegenheit, doch das 4:0 (0:0) gegen SV Tasmania Berlin kam erst in der Nachspielzeit zustande – fast wie in der Vorwoche gegen Sparta (2:2 nach 2:0-Führung). Dieses Mal legten die Hausherren nach dem Führungstreffer von Sören Zeidler aus der 47. Minute spät nach. George Didoss (90.), Albert Millgramm (92.) und Lenny Stein (94., per Elfmeter) taten nochmal etwas für die Tordifferenz.
Das sorgte vor allem für „eine große Erleichterung nach den zwei Unentschieden, nach denen man doch schon ein bisschen überlegt“, wie Zehlendorfs Sportchef Michael Stüwe-Zimmer nach Abpfiff zu OBERLIGA.info sagte. Und weiter: „Nach einer nicht ganz so guten ersten Halbzeit, wo uns Tasmania das Leben schwer machte, fanden wir im zweiten Durchgang zur alten Form zurück, auch wenn die Tore erst spät und in der Nachspielzeit fielen. Die Hälfte war sehr ansehnlich von uns. Die Einwechslung von Furkan Yildirim hat frischen Wind gebracht und gerade für ihn freuen wir uns, weil er ein paarmal nicht im Kader war. Ihm ist eine gute Leistung gelungen, er hat die Chance genutzt. Normal hebe ich keine Spieler hervor, aber das Sonderlob hat er sich echt verdient.“
Bei Tas sprach Co-Trainer Tobias Göth auch über die Schlussphase: „Nachdem wir in der ersten Halbzeit Glück und einen guten Torwart hatten und nicht früh in Rückstand geraten sind, standen wir defensiv stabiler. Beide Mannschaften versuchten durch schnelles Umschaltspiel zu Torchancen zu kommen. Nach Wideranpfiff bekommen wir einen Sonntagsschuss rein. Danach versuchte Zehlendorf die Führung zu verwalten. Wir übernehmen mehr und mehr die Spielkontrolle, kamen aber nicht zu Torchancen. Was nicht passieren darf ist die Art und Weise in der Nachspielzeit. Wir haben uns aufgegeben und ließen es an Mentalität vermissen. Wir ließen uns zu leicht auskontern, haben keine Zweikämpfe mehr gewonnen und den Gegner durch individuelle Fehler zu Toren eingeladen. Das darf uns so nicht passieren.“

„47 im Stile eines Top-Teams in der Chancenverwertung, wir leider nicht“

Mit dem Wissen des Hertha-Ergebnisses ging es für Lichtenberg 47 am Sonntag zum BSV Eintracht Mahlsdorf. Am Ende siegte der Tabellenzweite ebenfalls mit 4:0 (1:0) nach jeweiligen Doppelpacks von John Gruber (40., 72.) und Hannes Graf (56., 66.).
Da gab es für Trainer Nils Kohlschmidt nichts zu meckern, man folgt Zehlendorf weiter Schritt auf Schritt. „Eintracht Mahlsdorf war der erwartete harte Prüfstein. Nachdem wir zu Beginn erste Akzente setzen konnten, kam Mahlsdorf besser auf und es galt einige enger Momente zu überstehen. Kurz vor der Pause brachte uns Gruber dann nach einem Umschalter in Führung. Nach dem Seitenwechsel wollten wir uns die Führung nicht mehr nehmen lassen und sind dementsprechend aufgetreten. Dabei hat uns die berechtigte Rote Karte das Spiel deutlich leichter gemacht. Mit dem Doppelpack von Graf und dem zweiten Treffer von Gruber konnten wir das Spiel dann deutlich für uns entscheiden und den zehnten Sieg in Folge feiern“, zog Kohlschmidt sein Resümee.
Lucio Geral, BSV-Coach, akzeptierte die Niederlage und meinte: „In der ersten Halbzeit haben wir die Chancen und bessere Spielanlage, machen das Tor jedoch nicht, da es uns an Zielstrebigkeit und Qualität in der Box fehlt. 47 war da viel konkreter und nutzt einen Aufbaufehler von uns. Die Rote Karte in der zweiten Hälfte war der Moment des Spiels und die Wendung in der Spielgewichtung. Wir agieren weitere dreimal sehr schwach im Aufbau und der Verteidigung und das Ergebnis ist dann die Folge daraus. 47 im Stile eines Top-Teams in der Chancenverwertung, wir leider nicht.“

Der 13. Spieltag (10.-12.11.)

TSG Neustrelitz – Optik Rathenow 4:0
Tennis Borussia – Union Fürstenwalde 2:0
Hertha Zehlendorf – SV Tasmania 4:0
SC Staaken – Anker Wismar 2:0
TuS Makkabi – Dynamo Schwerin 1:1
Eintracht Mahlsdorf – Lichtenberg 47 0:4
CFC Hertha – RSV Eintracht 4:1
Sparta Lichtenberg – Rostocker FC 2:1

Die Tabelle

1.FC Hertha 03 Zehlendorf1343 : 1235
2.SV Lichtenberg 471241 : 733
3.Tennis Borussia Berlin1326 : 1724
4.SV Sparta Lichtenberg1334 : 2223
5.SV Tasmania Berlin1321 : 1720
6.TSG Neustrelitz1224 : 1919
7.CFC Hertha 061225 : 2219
8.TuS Makkabi Berlin1219 : 1318
9.BSV Eintracht Mahlsdorf1216 : 2217
10.SC Staaken1321 : 3016
11.FSV Optik Rathenow1321 : 3213
12.RSV Eintracht 19491321 : 3313
13.FC Anker Wismar1315 : 2713
14.Rostocker FC1315 : 3413
15.SG Dynamo Schwerin1215 : 2610
16.FSV Union Fürstenwalde1313 : 375